Lot Nr. 273


Juan Do, gen. Meister der Verkündigung an die Hirten


Juan Do, gen. Meister der Verkündigung an die Hirten - Alte Meister

(tätig in Neapel 1630–1660)
Der Schullehrer (oder die Knabenschule),
Öl auf Leinwand, 101,5 x 128 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Wir danken Riccardo Lattuada, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.

Die Figuren des vorliegenden Gemäldes lassen sich direkt mit jenen der Werke von Juan Do, einem Maler aus Játiva (Valencia) vergleichen. Auf Grundlage der von Giuseppe De Vito angestellten Rekonstruktion kann Juan Do mit jenem Künstler identifiziert werden, der auch als Meister der Verkündigung an die Hirten bekannt ist (siehe De Vitos Zuschreibungen in: Ricerche sul ‘600 napoletano, 1996/97, 2003/2004, 2008, 2009, 2010/2011, sowie in: Ricerche sull’arte a Napoli in età moderna, 2012/2013).

Das Thema der Knabenschule tritt in der europäischen Malerei ab dem späten 16. Jahrhundert in Erscheinung. Die Figur eines Schäfers in Juan Dos Anbetung der Hirten in Genf, Sammlung Neapolis (ehemals Walpole Gallery, London) diente als Vorbild für den im vorliegenden Werk im Profil dargestellten Kopf des Lehrers (vgl. N. Spinosa, Pittura del Seicento a Napoli da Caravaggio a Massimo Stanzione, Neapel 2010, S. 328, Nr. 287). Die Gestalt des lächelnden Knaben im Hintergrund, in der die erstaunlichen Bilderfindungen Sofonisba Anguissolas nachhallen, lässt sich ebenfalls mit dem Hirten einer Anbetung vergleichen, die sich ehemals in Genua befand und Juan Do zugeschrieben wurde (Auktion Cambi, 15. April 2014, Lot 62, wo das Bild zusammen mit einem weiteren Werk Dos, der Ruhe auf der Flucht nach Ägypten, Lot 63, zum Verkauf angeboten wurde). Ähnliche lächelnde Kinder tauchen auch in der Anbetung der Könige in einer Privatsammlung auf (vgl. N. Spinosa ebd., 2010, S. 330/331, Nr. 291).

Stilistisch scheinen sowohl die beiden bei Cambi versteigerten Gemälde als auch das Werk der Privatsammlung in die Zeit unmittelbar nach jener Periode datierbar zu sein, in der Do sich stark an der Malweise Riberas orientiert hatte (1620–1630). Das vorliegende Gemälde fügt sich also in den späteren Stil von Dos Schaffen ein. Dafür spricht auch die Wahl der leuchtenden Grüntöne für das Gewand des Lehrers. Die Ausführung der Kleidung des Lehrers und des über seine Schreibarbeit gebeugten Knaben zeigen Ähnlichkeiten zum Frühwerk Luca Giordanos, der ebenfalls von Ribera beeinflusst war.

Wir danken Riccardo Lattuada für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Werks.

17.10.2017 - 18:00

Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-

Juan Do, gen. Meister der Verkündigung an die Hirten


(tätig in Neapel 1630–1660)
Der Schullehrer (oder die Knabenschule),
Öl auf Leinwand, 101,5 x 128 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Wir danken Riccardo Lattuada, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.

Die Figuren des vorliegenden Gemäldes lassen sich direkt mit jenen der Werke von Juan Do, einem Maler aus Játiva (Valencia) vergleichen. Auf Grundlage der von Giuseppe De Vito angestellten Rekonstruktion kann Juan Do mit jenem Künstler identifiziert werden, der auch als Meister der Verkündigung an die Hirten bekannt ist (siehe De Vitos Zuschreibungen in: Ricerche sul ‘600 napoletano, 1996/97, 2003/2004, 2008, 2009, 2010/2011, sowie in: Ricerche sull’arte a Napoli in età moderna, 2012/2013).

Das Thema der Knabenschule tritt in der europäischen Malerei ab dem späten 16. Jahrhundert in Erscheinung. Die Figur eines Schäfers in Juan Dos Anbetung der Hirten in Genf, Sammlung Neapolis (ehemals Walpole Gallery, London) diente als Vorbild für den im vorliegenden Werk im Profil dargestellten Kopf des Lehrers (vgl. N. Spinosa, Pittura del Seicento a Napoli da Caravaggio a Massimo Stanzione, Neapel 2010, S. 328, Nr. 287). Die Gestalt des lächelnden Knaben im Hintergrund, in der die erstaunlichen Bilderfindungen Sofonisba Anguissolas nachhallen, lässt sich ebenfalls mit dem Hirten einer Anbetung vergleichen, die sich ehemals in Genua befand und Juan Do zugeschrieben wurde (Auktion Cambi, 15. April 2014, Lot 62, wo das Bild zusammen mit einem weiteren Werk Dos, der Ruhe auf der Flucht nach Ägypten, Lot 63, zum Verkauf angeboten wurde). Ähnliche lächelnde Kinder tauchen auch in der Anbetung der Könige in einer Privatsammlung auf (vgl. N. Spinosa ebd., 2010, S. 330/331, Nr. 291).

Stilistisch scheinen sowohl die beiden bei Cambi versteigerten Gemälde als auch das Werk der Privatsammlung in die Zeit unmittelbar nach jener Periode datierbar zu sein, in der Do sich stark an der Malweise Riberas orientiert hatte (1620–1630). Das vorliegende Gemälde fügt sich also in den späteren Stil von Dos Schaffen ein. Dafür spricht auch die Wahl der leuchtenden Grüntöne für das Gewand des Lehrers. Die Ausführung der Kleidung des Lehrers und des über seine Schreibarbeit gebeugten Knaben zeigen Ähnlichkeiten zum Frühwerk Luca Giordanos, der ebenfalls von Ribera beeinflusst war.

Wir danken Riccardo Lattuada für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Werks.


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old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.10. - 17.10.2017

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