(Florenz 1627–1697)
Die Ungläubigkeit des heiligen Thomas,
Öl auf Leinwand, 108 x 84 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Leonard & Co., Boston, 24. Juli 1914, Lot 57–10 (als Bernardo Strozzi);
Sammlung Ovila Derouin, Boston;
Auktion, Sotheby’s, New York, 28. Januar 2005, Lot 353 (als venezianische Schule des 17. Jahrhunderts);
Auktion, Tajan, 21. Juni 2010, Lot 25 (als Alessandro Rosi);
Privatsammlung, Italien

Ausgestellt:
Boston, Museum of Fine Arts, 1914–1928, als Leihgabe (als Bernardo Strozzi)

Literatur:
F. Moro, Viaggio nel Seicento Toscano, Dipinti e disegni inediti, Mantua 2006, S. 222, Nr. 27 (als Alessandro Rosi)

Wir danken Sandro Bellesi, der die Zuschreibung auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie bestätigt hat.

Die Rekonstruktion des Oeuvres von Alessandro Rosi wurde durch Dokumente ermöglicht, die seinen Auftrag für den Palazzo Corsini in Florenz zwischen 1650 und 1653 betreffen (siehe E. Acanfora, Alessandro Rosi, Florenz 1994). Der Künstler lernte in der Werkstatt Cesare Dandinis und arbeitete am großherzoglichen Hof.

Im vorliegenden Gemälde offenbaren sich die von Rosi im Laufe seines Schaffens ausgebildeten Stilmerkmale, die in mancher Hinsicht dem Manierismus geschuldet sind. Rosi setzt darin eine zum Teil verzerrte Sicht der Realität ins Bild, was sich in einer theatralisch-ausdrucksstarken Figurenauffassung äußert. Seine Figuren sind in fließenden Bewegungen dargestellt, wobei einige in buntfarbige Gewänder gekleidet sind.

In Gestik und Bewegung erinnern die Figuren an jene im Gemälde Moses und die Töchter des Jethro (Cassa di Risparmio, Prato), während die Gestalt Christi mit jener der Taufe in der Kirche von San Pietro in Bagno in Ripoli in Florenz vergleichbar ist.