Lot Nr. 109 -


Francesco Foschi- Pendants (2)


Francesco Foschi- Pendants (2) - Alte Meister

(Ancona 1710–1780 Rom)
Eine Sommer- und eine Winterlandschaft mit Fischern und Reisenden,
Öl auf Leinwand, 63 x 75,5 cm und 62,8 x 72,5 cm, gerahmt, Pendants (2)

Wir danken Marietta Vinci für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes.

Das Paar einer Sommer- und einer Winterlandschaft ist im Werk Foschis selten anzutreffen und eine wichtige Hinzufügung zu seinem Oeuvre.

Francesco Foschi wurde 1710 in Ancona als Sohn einer wohlhabenden Familie geboren. Auch einige seiner Brüder waren Maler; am bekanntesten war wohl Carlo Foschi, der sich auf Seelandschaften spezialisiert hatte. Francesco begann seine Ausbildung in der Werkstatt Francesco Mancinis in Fano. Am Beginn seiner Laufbahn genoss er den Beistand von Graf Raimondo Bonaccorsi, dem Foschi beim Aufbau einer erlesenen Kunstsammlung behilflich war, der auch zwölf Episoden aus Ovids Metamorphosen von Foschis Hand angehörten. 1729 zog die Familie des Künstlers nach Rom, wo der 19-jährige Francesco sich stark für die Stadtansichten Paninis und Vanvitellis interessierte. Der Einfluss der Panoramablicke des Letzteren zeigt sich bereits in der Ansicht von Loreto mit Papstporträts (Palazzo Apostolico, Loreto), einem Werk, in dessen Figurenauffassung auch der Einfluss seines Lehrmeisters Mancini deutlich wird.

Die signierte und mit 1750 datierte Winterlandschaft im Musée de Grenoble ist das erste bekannte Beispiel des Künstlers für dieses Subgenre, welches seine Spezialität werden sollte. Foschi kann unter den Italienern als der große Meister der Winterlandschaft gelten. Das Genre verschneiter Landschaften hatte im Flandern des 16. und 17. Jahrhunderts eine Hochblüte erlebt, doch Foschi interpetierte es auf ganz persönliche Art und Weise und trug so zur Wiederentdeckung einer Seite der Natur bei, die von den meisten seiner Zeitgenossen vernachlässigt wurde.

Typisch für Foschi ist die eingeschränkte Farbigkeit des vorliegenden Gemäldepaares mit einer Betonung der Weißtöne, einem gezielten Einsatz von Grauschattierungen und einigen Braun- und Ockertönen für die kleinen Stellen am Boden, die vom Schnee unbedeckt geblieben sind. Mittels dieses Farbspektrums und einer präzisen Technik erzielt Foschi in den Baumwipfeln, den Grasflecken, den kahlen Bäumen und dem schweren Wolkenhimmel außergewöhnliche Effekte. Charakteristisch ist auch die Art und Weise, wie die Figuren dazu dienen, die Größenverhältnisse im Vergleich zur überwältigenden Naturkulisse spürbar werden zu lassen, die trotz allem jenen Eindruck von Wärme und Stille vermittelt, der dem Geschmack des 18. Jahrhunderts durchweg entsprach. 1755 zog Foschi nach Paris, wo er sich bis 1764 aufhielt. Dann kehrte er nach Rom zurück und blieb dort bis zu seinem Lebensende. Sein in der Zeitung Ordinario Cracas (11. März 1780) veröffentlichter Nachruf beschreibt ihn als den „berühmten Maler von Winterlandschaften“ und konzentriert sich auf diesen Schwerpunkt der späteren Schaffenszeit des Künstlers. Auf Luigi Serras Forschungen im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts folgten Studien Bonfrancesco und Marietta Vincis, die Foschis Leben und Werk in einen breiteren Kontext stellten.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

17.10.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 48.449,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Francesco Foschi- Pendants (2)


(Ancona 1710–1780 Rom)
Eine Sommer- und eine Winterlandschaft mit Fischern und Reisenden,
Öl auf Leinwand, 63 x 75,5 cm und 62,8 x 72,5 cm, gerahmt, Pendants (2)

Wir danken Marietta Vinci für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes.

Das Paar einer Sommer- und einer Winterlandschaft ist im Werk Foschis selten anzutreffen und eine wichtige Hinzufügung zu seinem Oeuvre.

Francesco Foschi wurde 1710 in Ancona als Sohn einer wohlhabenden Familie geboren. Auch einige seiner Brüder waren Maler; am bekanntesten war wohl Carlo Foschi, der sich auf Seelandschaften spezialisiert hatte. Francesco begann seine Ausbildung in der Werkstatt Francesco Mancinis in Fano. Am Beginn seiner Laufbahn genoss er den Beistand von Graf Raimondo Bonaccorsi, dem Foschi beim Aufbau einer erlesenen Kunstsammlung behilflich war, der auch zwölf Episoden aus Ovids Metamorphosen von Foschis Hand angehörten. 1729 zog die Familie des Künstlers nach Rom, wo der 19-jährige Francesco sich stark für die Stadtansichten Paninis und Vanvitellis interessierte. Der Einfluss der Panoramablicke des Letzteren zeigt sich bereits in der Ansicht von Loreto mit Papstporträts (Palazzo Apostolico, Loreto), einem Werk, in dessen Figurenauffassung auch der Einfluss seines Lehrmeisters Mancini deutlich wird.

Die signierte und mit 1750 datierte Winterlandschaft im Musée de Grenoble ist das erste bekannte Beispiel des Künstlers für dieses Subgenre, welches seine Spezialität werden sollte. Foschi kann unter den Italienern als der große Meister der Winterlandschaft gelten. Das Genre verschneiter Landschaften hatte im Flandern des 16. und 17. Jahrhunderts eine Hochblüte erlebt, doch Foschi interpetierte es auf ganz persönliche Art und Weise und trug so zur Wiederentdeckung einer Seite der Natur bei, die von den meisten seiner Zeitgenossen vernachlässigt wurde.

Typisch für Foschi ist die eingeschränkte Farbigkeit des vorliegenden Gemäldepaares mit einer Betonung der Weißtöne, einem gezielten Einsatz von Grauschattierungen und einigen Braun- und Ockertönen für die kleinen Stellen am Boden, die vom Schnee unbedeckt geblieben sind. Mittels dieses Farbspektrums und einer präzisen Technik erzielt Foschi in den Baumwipfeln, den Grasflecken, den kahlen Bäumen und dem schweren Wolkenhimmel außergewöhnliche Effekte. Charakteristisch ist auch die Art und Weise, wie die Figuren dazu dienen, die Größenverhältnisse im Vergleich zur überwältigenden Naturkulisse spürbar werden zu lassen, die trotz allem jenen Eindruck von Wärme und Stille vermittelt, der dem Geschmack des 18. Jahrhunderts durchweg entsprach. 1755 zog Foschi nach Paris, wo er sich bis 1764 aufhielt. Dann kehrte er nach Rom zurück und blieb dort bis zu seinem Lebensende. Sein in der Zeitung Ordinario Cracas (11. März 1780) veröffentlichter Nachruf beschreibt ihn als den „berühmten Maler von Winterlandschaften“ und konzentriert sich auf diesen Schwerpunkt der späteren Schaffenszeit des Künstlers. Auf Luigi Serras Forschungen im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts folgten Studien Bonfrancesco und Marietta Vincis, die Foschis Leben und Werk in einen breiteren Kontext stellten.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.10. - 17.10.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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