(Antwerpen 1561–1641)
Madonna mit Kind und heiligem Josef,
Öl auf Holz, 80,3 x 57,2 cm, gerahmt

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD, Den Haag, unter der Nr. 6599 verzeichnet.

Adam van Noort erhielt seine Ausbildung zum Maler bei seinem Vater Lambert. Nach dessen frühem Tod (um 1570/71) wechselte er vermutlich in die Werkstatt Jacob de Backers. 1587 wurde er als Meister in die Antwerpener Lukasgilde eingeschrieben. Als Dekan und Lehrherr von 32 Lehrlingen, darunter Peter Paul Rubens und Jacob Jordaens, spielte er in der Gilde eine prominente Rolle. In einem gewissen Widerspruch zu dem hohen Ansehen, welches der Maler in seiner Heimatstadt Antwerpen genoss, stehen die spärlichen Informationen über sein künstlerisches Werk, welches bis heute kaum erforscht ist.

Auch die Datierung seiner wenigen als sicher geltenden Gemälde ist problematisch. Bekannt ist, dass er 1594 mit Marten de Vos und Ambrosius Francken an den nicht erhaltenen Dekorationen für den Einzug des Statthalters Ernst von Österreich in Antwerpen arbeitete. Das früheste Gemälde, Die Predigt Johannes des Täufers im Rubenshuis in Antwerpen von 1601, steht in seinem gemäßigten Manierismus beispielhaft für seine erste Schaffensphase, die sich durch langgestreckte Figuren, expressive Gesten und ein gedämpftes Kolorit auszeichnet. In den 1620er-Jahren wendete sich van Noort unter dem Einfluss von Rubens und Jordaens einem monumentaleren Stil mit lebendiger Farbpalette zu. Bezeugt sind ausschließlich religiöse Themen, wobei gelegentlich in zeitgenössischen Inventaren auch Porträts von seiner Hand erwähnt werden. Deutlich umfangreicher ist van Noorts zeichnerisches bzw. druckgrafisches Werk, das etwa für die Collaert-Familie und die Druckerei Plantin in Antwerpen entstand.