Lot Nr. 66


Luca Giordano

[Saleroom Notice]

(Neapel 1634–1705)
Der Traum Jakobs,
Öl auf Leinwand, 105 x 128 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Neapel

Wir danken Riccardo Lattuada, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.
Zudem danken wir Giuseppe Scavizzi, der die Zuschreibung unabhängig davon auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie ebenfalls bestätigt hat.
Sowohl Lattuada als auch Scavizzi schlagen eine Datierung in die frühen 1650er-Jahre vor.

Das vorliegende Gemälde stellt die berühmte in der Genesis berichtete Episode dar (28: 12–17), der zufolge der vor seinem Bruder Esau geflüchtete Jakob im Freien einschläft und von einer Leiter träumt, auf der Engel zum Himmel emporsteigen. Als sich dieser öffnet, erscheint ihm Gott, der mit prophetischen Worten zu ihm spricht. Im vorliegenden Gemälde ist der künftige Patriarch des hebräischen Volks als Jüngling dargestellt, dessen muskulöser Körper an einem Felsen lehnt. Der Blickpunkt liegt unten im unmittelbaren Vordergrund, während sich hinter der Figur eine undefinierbare Landschaft ausbreitet, die von einem göttlichen Licht beherrscht wird.

Das vorliegende unpublizierte Gemälde ist eine Hinzufügung zum Werkkorpus Luca Giordanos, eines der wichtigsten Vertreter des neapolitanischen Barocks. Das Werk ist vergleichbar mit einem achteckigen Gemälde des Künstlers mit dem Tod des heiligen Alexius, das sich einst in der Sammlung D’Avalos und heute im Museo di Capodimonte, Neapel, befindet (103 x 101 cm; siehe O. Ferrari, G. Scavizzi, Luca Giordano. L’opera completa, Neapel 1992, Bd. I, S. 277, Nr. A168, Bd. II, S. 552, Abb. 246).

Obwohl den unterschiedlichen Themen angepasst, ist die Ikonografie der beiden Werke eine sehr ähnliche: Auf dem Gemälde in Neapel ist der Heilige gleichfalls als Jüngling mit entblößtem Oberkörper zu sehen. Er befindet sich im linken Vordergrund, spiegelbildlich zur Figur des vorliegenden Gemäldes platziert. Das Bild des Capodimonte ist mit seinen auffallend venezianischen Zügen gegen das Ende der 1670er-Jahre zu datieren, als sich Giordano, dem Beispiel Tizians folgend, einer wärmeren, lichterfüllteren Farbigkeit zuwandte. Der vorliegende Traum des Jakob scheint hingegen eher aus einer früheren Schaffensphase des neapolitanischen Künstlers zu stammen, nämlich aus den frühen 1650er-Jahren. Es zeigen sich noch eine kraftvolle Beschreibung der Formen und Volumen sowie Helldunkelkontraste, die den Einfluss naturalistischer Vorbilder, etwa eines Jusepe de Ribera verraten, in dessen Werkstatt in Neapel der junge Giordano vermutlich prägende Erfahrungen gesammelt hatte.

Saleroom Notice:

Wir danken Nicola Spinosa, der unabhängig davon die Zuschreibung an Luca Giordano für das vorliegende Gemälde bestätigte. Er datiert es kurz nach 1656.

17.10.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 50.000,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Luca Giordano

[Saleroom Notice]

(Neapel 1634–1705)
Der Traum Jakobs,
Öl auf Leinwand, 105 x 128 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Neapel

Wir danken Riccardo Lattuada, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.
Zudem danken wir Giuseppe Scavizzi, der die Zuschreibung unabhängig davon auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie ebenfalls bestätigt hat.
Sowohl Lattuada als auch Scavizzi schlagen eine Datierung in die frühen 1650er-Jahre vor.

Das vorliegende Gemälde stellt die berühmte in der Genesis berichtete Episode dar (28: 12–17), der zufolge der vor seinem Bruder Esau geflüchtete Jakob im Freien einschläft und von einer Leiter träumt, auf der Engel zum Himmel emporsteigen. Als sich dieser öffnet, erscheint ihm Gott, der mit prophetischen Worten zu ihm spricht. Im vorliegenden Gemälde ist der künftige Patriarch des hebräischen Volks als Jüngling dargestellt, dessen muskulöser Körper an einem Felsen lehnt. Der Blickpunkt liegt unten im unmittelbaren Vordergrund, während sich hinter der Figur eine undefinierbare Landschaft ausbreitet, die von einem göttlichen Licht beherrscht wird.

Das vorliegende unpublizierte Gemälde ist eine Hinzufügung zum Werkkorpus Luca Giordanos, eines der wichtigsten Vertreter des neapolitanischen Barocks. Das Werk ist vergleichbar mit einem achteckigen Gemälde des Künstlers mit dem Tod des heiligen Alexius, das sich einst in der Sammlung D’Avalos und heute im Museo di Capodimonte, Neapel, befindet (103 x 101 cm; siehe O. Ferrari, G. Scavizzi, Luca Giordano. L’opera completa, Neapel 1992, Bd. I, S. 277, Nr. A168, Bd. II, S. 552, Abb. 246).

Obwohl den unterschiedlichen Themen angepasst, ist die Ikonografie der beiden Werke eine sehr ähnliche: Auf dem Gemälde in Neapel ist der Heilige gleichfalls als Jüngling mit entblößtem Oberkörper zu sehen. Er befindet sich im linken Vordergrund, spiegelbildlich zur Figur des vorliegenden Gemäldes platziert. Das Bild des Capodimonte ist mit seinen auffallend venezianischen Zügen gegen das Ende der 1670er-Jahre zu datieren, als sich Giordano, dem Beispiel Tizians folgend, einer wärmeren, lichterfüllteren Farbigkeit zuwandte. Der vorliegende Traum des Jakob scheint hingegen eher aus einer früheren Schaffensphase des neapolitanischen Künstlers zu stammen, nämlich aus den frühen 1650er-Jahren. Es zeigen sich noch eine kraftvolle Beschreibung der Formen und Volumen sowie Helldunkelkontraste, die den Einfluss naturalistischer Vorbilder, etwa eines Jusepe de Ribera verraten, in dessen Werkstatt in Neapel der junge Giordano vermutlich prägende Erfahrungen gesammelt hatte.

Saleroom Notice:

Wir danken Nicola Spinosa, der unabhängig davon die Zuschreibung an Luca Giordano für das vorliegende Gemälde bestätigte. Er datiert es kurz nach 1656.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.10. - 17.10.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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