Angelo Caroselli
(Rom 1585-1652)
Die Prophezeiung der Moire über das Schicksal des kleinen Meleagros, Öl auf Leinwand, 37,5 x 49,5 cm, gerahmt,
Gutachten: Gianni Papi. Caroselli illustrierte mit diesem Bild eine selten dargestellte mythologische Szene. Gezeigt wird der Moment, in dem eine der Moiren oder Parzen mit Althaia, Königin von Kalydon, spricht und ihr erklärt, dass ihr kleiner Sohn Meleagros so lange am Leben bleibe, wie das im Feuer liegende Holzscheit existiere. Die bestürzte Mutter rettete das Scheit aus dem Feuer, um das Leben ihres Kindes nicht zu gefährden und bewahrte es auf. Als Erwachsener erlegte Meleagros den sein Land verwüstenden kalydonischen Eber. Die Trophäe aber, das Fell des Ebers, wurde von den Brüdern seiner Mutter entwendet, die er daraufhin wutentbrannt tötete. Um sich zu rächen, verbrannte Althaia das Holzscheit und Meleagros starb, getreu der Prophezeiung. Gianni Papi bezeichnet die warme und leuchtende Farbgebung mit den Lichtreflexen als charakteristisch für das Werk des Caravaggio-Schülers Caroselli. Er sieht stilistische Parallelen zu dem Altarblatt des hl. Wenzeslaus im Kunsthistorischen Museum, Wien, und zu einer "Heiligen Familie mit dem hl. Franziskus" (Sammlung der Banca di Napoli). Als weitere Vergleiche zieht er Carosellis "Madonna mit Kind und der hl. Anna" in der Sammlung Koelliker, Mailand, und eine "Vanitas" in der Galleria Corsini, Rom, heran. Als typisch bezeichnet er den auffallenden Naturalismus und einen gewissen Hang zur Esoterik. Zur Datierung unseres Bildes vermerkt Papi, dass es wohl zwischen 1610 und 1620 entstanden ist.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
13.10.2010 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 35.000,- bis EUR 45.000,-
Angelo Caroselli
(Rom 1585-1652)
Die Prophezeiung der Moire über das Schicksal des kleinen Meleagros, Öl auf Leinwand, 37,5 x 49,5 cm, gerahmt,
Gutachten: Gianni Papi. Caroselli illustrierte mit diesem Bild eine selten dargestellte mythologische Szene. Gezeigt wird der Moment, in dem eine der Moiren oder Parzen mit Althaia, Königin von Kalydon, spricht und ihr erklärt, dass ihr kleiner Sohn Meleagros so lange am Leben bleibe, wie das im Feuer liegende Holzscheit existiere. Die bestürzte Mutter rettete das Scheit aus dem Feuer, um das Leben ihres Kindes nicht zu gefährden und bewahrte es auf. Als Erwachsener erlegte Meleagros den sein Land verwüstenden kalydonischen Eber. Die Trophäe aber, das Fell des Ebers, wurde von den Brüdern seiner Mutter entwendet, die er daraufhin wutentbrannt tötete. Um sich zu rächen, verbrannte Althaia das Holzscheit und Meleagros starb, getreu der Prophezeiung. Gianni Papi bezeichnet die warme und leuchtende Farbgebung mit den Lichtreflexen als charakteristisch für das Werk des Caravaggio-Schülers Caroselli. Er sieht stilistische Parallelen zu dem Altarblatt des hl. Wenzeslaus im Kunsthistorischen Museum, Wien, und zu einer "Heiligen Familie mit dem hl. Franziskus" (Sammlung der Banca di Napoli). Als weitere Vergleiche zieht er Carosellis "Madonna mit Kind und der hl. Anna" in der Sammlung Koelliker, Mailand, und eine "Vanitas" in der Galleria Corsini, Rom, heran. Als typisch bezeichnet er den auffallenden Naturalismus und einen gewissen Hang zur Esoterik. Zur Datierung unseres Bildes vermerkt Papi, dass es wohl zwischen 1610 und 1620 entstanden ist.
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Käufer Hotline
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Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 13.10.2010 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 02.10. - 13.10.2010 |