Bartolomeo Passarotti
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(Bologna 1529 - 1592)
Bildnis einer alten Frau, Öl auf Leinwand, 51 x 40 cm, gerahmt
Provenienz: europäische Privatsammlung
Das Bild besticht durch den Realismus der Darstellung und die Einfachheit der Form und verweist damit auf die Kultur der Gegenreformation nach dem tridentinischen Konzil im Bologna des Gabriele Paleotti. Nach den Exzessen des Manierismus in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts kehrte man in Übereinstimmung mit den Vorgaben des tridentinischen Konzils zurück zu einer größeren Einfachheit, Unmittelbarkeit und naturalistischer Wiedergabe. Im ‘Discorso intorno alle immagini sacre’, das 1582 in Bologna erschien, empfiehlt Kardinal Paleotti, sich auch in der Porträtkunst an eine realistische Darstellung zu halten und keine Schwächen und Zeichen von Alter wegzulassen. Zu dieser ernsthaften und von Idealismus freien Typologie gehört das vorliegende Bildnis, welches eine Dame in fortgeschrittenem Alter und schlichter Kleidung zeigt. Keinerlei Schmuck mildert den strengen Eindruck und es gibt keine Zugeständnisse an die Mode, Details und Gefälligkeiten. Das Gesicht ist gezeichnet von den Spuren, die das Alter hinterlassen hat und durchzogen von markanten Pinselstrichen, der Mund ist verschlossen und der intensive Blick fixiert den Betrachter. Es gibt absolute Übereinstimmung zwischen der nüchternen Darstellungsweise und der expressiven Wiedergabe, wobei die Sparsamkeit der Mittel nicht zu Lasten der Qualität der Malerei geht. Das von Stephen Pepper Bartolomeo Passarotti zugeschriebene Gemälde repräsentiert gut den einfachen und wirkungsvollen Stil des bolognesischen Malers (schriftliche Mitteilung vom 2. Juni 1998). Er wurde nicht nur von den Päpsten und Kardinälen geschätzt, sondern auch von der bolognesischen Aristokratie und Intellektuellen. In seinem Spätwerk greift der Künstler immer wieder auf das Sujet der alten gottesfürchtigen Frau zurück (z. B. Bildnis einer alten Frau, Kunsthistorisches Museum, Wien), als Vorbild für moralische Sittenstrenge und Maßhaltung. Zu diesem Thema entsteht auch ein ‘Dialog’ mit dem jungen Annibale Carracci, der wahrscheinlich um 1590 zwei Frauenbildnisse ausführte (Fondazione Cassa di Risparmio di Bologna), welche Teil einer Serie aus dem Besitz der Familie Paleotti sind und von starkem Realismus und größerer Freiheit in der Ausführung zeugen. Eine Expertise von Stephen Pepper als Werk von Barolomeo Passarotti liegt vor (2. Juni 1998). Wir danken Prof. Francesco Petrucci für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Werks.
Provenienz: europäische Privatsammlung Das Bild besticht durch den Realismus der Darstellung und die Einfachheit der Form und verweist damit auf die Kultur der Gegenreformation nach dem tridentinischen Konzil im Bologna des Gabriele Paleotti. Nach den Ex
Experte: Prof. Dr. Peter Wolf Prof. Dr. Peter Wolf
13.10.2010 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 17.380,-
- Schätzwert:
-
EUR 0,-
Bartolomeo Passarotti
(Bologna 1529 - 1592)
Bildnis einer alten Frau, Öl auf Leinwand, 51 x 40 cm, gerahmt
Provenienz: europäische Privatsammlung
Das Bild besticht durch den Realismus der Darstellung und die Einfachheit der Form und verweist damit auf die Kultur der Gegenreformation nach dem tridentinischen Konzil im Bologna des Gabriele Paleotti. Nach den Exzessen des Manierismus in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts kehrte man in Übereinstimmung mit den Vorgaben des tridentinischen Konzils zurück zu einer größeren Einfachheit, Unmittelbarkeit und naturalistischer Wiedergabe. Im ‘Discorso intorno alle immagini sacre’, das 1582 in Bologna erschien, empfiehlt Kardinal Paleotti, sich auch in der Porträtkunst an eine realistische Darstellung zu halten und keine Schwächen und Zeichen von Alter wegzulassen. Zu dieser ernsthaften und von Idealismus freien Typologie gehört das vorliegende Bildnis, welches eine Dame in fortgeschrittenem Alter und schlichter Kleidung zeigt. Keinerlei Schmuck mildert den strengen Eindruck und es gibt keine Zugeständnisse an die Mode, Details und Gefälligkeiten. Das Gesicht ist gezeichnet von den Spuren, die das Alter hinterlassen hat und durchzogen von markanten Pinselstrichen, der Mund ist verschlossen und der intensive Blick fixiert den Betrachter. Es gibt absolute Übereinstimmung zwischen der nüchternen Darstellungsweise und der expressiven Wiedergabe, wobei die Sparsamkeit der Mittel nicht zu Lasten der Qualität der Malerei geht. Das von Stephen Pepper Bartolomeo Passarotti zugeschriebene Gemälde repräsentiert gut den einfachen und wirkungsvollen Stil des bolognesischen Malers (schriftliche Mitteilung vom 2. Juni 1998). Er wurde nicht nur von den Päpsten und Kardinälen geschätzt, sondern auch von der bolognesischen Aristokratie und Intellektuellen. In seinem Spätwerk greift der Künstler immer wieder auf das Sujet der alten gottesfürchtigen Frau zurück (z. B. Bildnis einer alten Frau, Kunsthistorisches Museum, Wien), als Vorbild für moralische Sittenstrenge und Maßhaltung. Zu diesem Thema entsteht auch ein ‘Dialog’ mit dem jungen Annibale Carracci, der wahrscheinlich um 1590 zwei Frauenbildnisse ausführte (Fondazione Cassa di Risparmio di Bologna), welche Teil einer Serie aus dem Besitz der Familie Paleotti sind und von starkem Realismus und größerer Freiheit in der Ausführung zeugen. Eine Expertise von Stephen Pepper als Werk von Barolomeo Passarotti liegt vor (2. Juni 1998). Wir danken Prof. Francesco Petrucci für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Werks.
Provenienz: europäische Privatsammlung Das Bild besticht durch den Realismus der Darstellung und die Einfachheit der Form und verweist damit auf die Kultur der Gegenreformation nach dem tridentinischen Konzil im Bologna des Gabriele Paleotti. Nach den Ex
Experte: Prof. Dr. Peter Wolf Prof. Dr. Peter Wolf
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 13.10.2010 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 02.10. - 13.10.2010 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
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