(Berlin 1732 – nach 1813)
Vornehme Gesellschaft mit Kartenspielern in einer Parklandschaft,
Öl auf Leinwand, 65 x 81 cm, aufwendig geschnitzter und vergoldeter Rokoko-Rahmen

Wir danken Helmut Börsch-Supan, Berlin, der die Zuschreibung an Rähmel bestätigt hat. Ein schriftliches Gutachten liegt dem Gemälde bei.

Bei diesem erlesenen Werk handelt es sich um eines der wenigen verbliebenen Gemälde eines interessanten Hofmalers. Zweifellos setzt sich die dargestellte Szene aus einzelnen Porträts zusammen. Rähmel wurde unter David Matthieu ausgebildet, dessen verfeinerte französische Eleganz auch im vorliegenden Gemälde zum Ausdruck kommt. Nach seiner Tätigkeit in Berlin und an mehreren anderen deutschen Höfen (darunter der kleine Hof von Herzogin Christine von Mecklenburg-Strelitz, der Schwester von Königin Charlotte von England) ließ sich Rähmel in Prag nieder, wo er unter der Aristokratie schnell bedeutende Auftraggeber fand. So porträtierte er Fürstbischof Przichowsky und Fürst Lobkowicz.

1775 kam Rähmel nach Wien, wo er sich wichtige Aufträge des Kaiserhofs sicherte. Als vermutlich „preußischster“ aller Wiener Hofmaler blieb er über zwei Jahrzehnte in der Stadt. Sein Porträt von Kaiser Leopold II., das sich heute in der Sammlung des Fürsten von Thurn und Taxis in Regensburg befindet, zeugt sowohl von seinen künstlerischen Fähigkeiten als auch von seiner damaligen Stellung in Wien.