Aniello Falcone
(Neapel 1607–1656)
Schlachtenszene,
Öl auf Leinwand, Tondo, Durchmesser 148 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Mailand
Literatur:
G. Sestieri, I Pittori di Battaglie. Maestri italiani e stranieri del XVII e XVIII secolo, Rom 1999, S. 337/338, S. 90, Taf. IV, S. 344, Abb. 10
Der vorliegende Tondo stellt eine Schlachtenszene zwischen Türken und Christen dar. Es handelt sich um ein ganz und gar charakteristisches Werk des neapolitanischen Künstlers Aniello Falcone, der sich auf dieses Genre spezialisiert hatte.
Die Gruppe von drei Reitern rechts kehrt in anderen Werken des Künstlers wieder, die um die Mitte der 1630er-Jahre und damit in eine frühe Schaffensphase zu datieren sind. Das vorliegende Gemälde zeichnet sich durch einen starken Realismus aus, den der Künstler aus seiner Kenntnis der Werke italianisierender Künstler aus dem Norden, der sogenannten Bamboccianti, bezog: Hier setzt Falcone deren Auffassung jedoch in einer durchaus eigenständigen Art und Weise um, mit der er darauf abzielt, den Betrachter in die Darstellung einzubeziehen.
Aniello Falcone gelang es, die manieristische Tradition der Schlachtenmalerei zu erneuern, indem er sie mit Naturalismus erfüllte und damit einen Darstellungstypus belebte, der davor bloß der Erinnerung gedient hatte. Der Künstler sollte an diesem Ansatz auch in seinen klassischeren Werken der Reifezeit festhalten. Prägend für seine Entwicklung waren seine Ausbildung unter Jusepe de Ribera und der Einfluss von Malern wie Pieter Van Laer und Michelangelo Cerquozzi sowie der römischen Werke Diego Velázquez’. Sein besonderes Interesse an Schlachtenszenen trug ihm den Beinamen „oracolo delle battaglie“ [„Orakel der Schlachtenszenen“] ein. Sein Schaffen wurde ein wichtiger Bezugspunkt für die folgende Generation neapolitanischer Schlachtenmaler wie Salvator Rosa.
24.04.2018 - 17:00
- Schätzwert:
-
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-
Aniello Falcone
(Neapel 1607–1656)
Schlachtenszene,
Öl auf Leinwand, Tondo, Durchmesser 148 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Mailand
Literatur:
G. Sestieri, I Pittori di Battaglie. Maestri italiani e stranieri del XVII e XVIII secolo, Rom 1999, S. 337/338, S. 90, Taf. IV, S. 344, Abb. 10
Der vorliegende Tondo stellt eine Schlachtenszene zwischen Türken und Christen dar. Es handelt sich um ein ganz und gar charakteristisches Werk des neapolitanischen Künstlers Aniello Falcone, der sich auf dieses Genre spezialisiert hatte.
Die Gruppe von drei Reitern rechts kehrt in anderen Werken des Künstlers wieder, die um die Mitte der 1630er-Jahre und damit in eine frühe Schaffensphase zu datieren sind. Das vorliegende Gemälde zeichnet sich durch einen starken Realismus aus, den der Künstler aus seiner Kenntnis der Werke italianisierender Künstler aus dem Norden, der sogenannten Bamboccianti, bezog: Hier setzt Falcone deren Auffassung jedoch in einer durchaus eigenständigen Art und Weise um, mit der er darauf abzielt, den Betrachter in die Darstellung einzubeziehen.
Aniello Falcone gelang es, die manieristische Tradition der Schlachtenmalerei zu erneuern, indem er sie mit Naturalismus erfüllte und damit einen Darstellungstypus belebte, der davor bloß der Erinnerung gedient hatte. Der Künstler sollte an diesem Ansatz auch in seinen klassischeren Werken der Reifezeit festhalten. Prägend für seine Entwicklung waren seine Ausbildung unter Jusepe de Ribera und der Einfluss von Malern wie Pieter Van Laer und Michelangelo Cerquozzi sowie der römischen Werke Diego Velázquez’. Sein besonderes Interesse an Schlachtenszenen trug ihm den Beinamen „oracolo delle battaglie“ [„Orakel der Schlachtenszenen“] ein. Sein Schaffen wurde ein wichtiger Bezugspunkt für die folgende Generation neapolitanischer Schlachtenmaler wie Salvator Rosa.
Käufer Hotline
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old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 24.04.2018 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 14.04. - 24.04.2018 |