(Genua 1554–1627)
Venus und Amor,
Öl auf Leinwand, 81 x 66 cm, gerahmt

Wir danken Anna Orlando, die die Zuschreibung vorgeschlagen hat, für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Ein schriftliches Gutachten liegt vor.

Das vorliegende, bis dato unpublizierte Gemälde steht in Zusammenhang mit weiteren Fassungen der Bildfindung, die auf Ovids Metamorphosen (X, 520–526) zurückgeht und sich bei zeitgenössischen Auftraggebern offenbar großer Beliebtheit erfreute.

Ein Gemälde mit Venus und Amor Paggis wird in der Sammlung Giovanni Carlo Doria beschrieben (siehe V. Farina, in: P. Boccardo [Hrsg.], L’età di Rubens, Ausstellungskatalog, Mailand 2004, S. 194, Nr. 104). Orlando meint, dass es sich um jene Fassung handeln könnte, die sich heute in einer Privatsammlung in Genua befindet (Öl auf Leinwand, 76 x 58 cm). Das vorliegende wiederaufgefundene Gemälde steht einer Version in der Dulwich Picture Gallery, London (Öl auf Leinwand, 84,8 x 64,2 cm) sowie einer ovalen Bildkomposition des Themas in den Musei di Strada Nuova, Genua (Öl auf Leinwand, 96 x 74 cm) am nächsten. Ein Stich von Cornelis Galle I. könnte auf dem vorliegenden Gemälde beruhen (siehe Abb. 1; abgebildet in: F. W. H. Hollstein, Dutch and Flemish Etchings, Engravings and Woodcuts: ca. 1450–1700, Bd. 7, Amsterdam 1952, S. 59, Nr. 275). Komposition und Ausführung zeigen den Einfluss von Paggis Lehrer Luca Cambiaso.

Paggi wurde in Genua als Sohn einer wohlhabenden Familie geboren, der sein Vater Pellegrino vorstand. 1568 trat er der Accademia e Compagnia delle Arti del Disegno bei. Ungeklärte Umstände zwangen ihn, 1579 aus Genua zu fliehen und in Florenz unterzukommen, wo er sich eine Werkstatt mit Federico Zuccari teilte. 1590 kehrte er unter dem Schutz der Familie Doria nach Genua zurück. Er ist als Nachfolger Luca Cambiasos bekannt, dessen Schüler er kurze Zeit war. Er war der Lehrer von Giulio Benso, Giovanni Benedetto Castiglione, Sinibaldo Scorza, Domenico Fiasella und Giovanni Andrea Podestà.