Lot Nr. 1515


Alberto Burri *


Alberto Burri * - Zeitgenössische Kunst

(Citta di Castello/Perugia 1915–1995 Nizza) Catrame, 1949, Asfalt, Öl, Bimsstein auf Leinwand, 46,5 x 53 cm, gerahmt, (PP)

Provenienz:
Galleria Gian Ferrari, Mailand (rückseitig Aufkleber)
Galleria Lorenzelli, Mailand
Privatsammlung, Italien

Ausstellung:
Mailand, Pinacoteca di Brera, Alberto Burri, 28. Mai - 8. Juli 1984, Ausst.-Kat. Nr. 7;
Un mondo visivo nuovo, Origine, Balla, Kandinsky e le astrazioni degli anni ‘50, Lucca Center of Contemporary Art, Lucca, 10. Mai - 23. August 2009, Ausst.-Kat. Seite 40 mit Abb. (Text: Francesca Romana Morelli und Maurizio Vanni)

Literatur:
Fondazione Palazzo Albizzini, Burri: Contributi al Catalogo Sistematico, Città di Castello 1990, Seite 24, Nr. 57 mit Abb.; A. C. Quintavalle, Quello strappo non è una ferita, in “Panorama”, Mailand 13. Juni 1984, Seite 23;
E. Villa, Alberto Burri, in “Aujourd’hui”, Paris, September 1960, Seite 6 mit Abb.;
Materiali d’oggi per pittori e scultori d’oggi, in “Arti Visive”, Rom 1958, Seite, 16–17 mit Abb.

Nachdem Alberto Burri wie zufällig die Malerei entdeckt hat, beginnt er nach dem Krieg mit überraschenden Experimenten. Von figürlichen Gemälden geht er zu ersten abstrakten Werken über (1948). Dabei trägt er neben Ölfarben auch Materialien auf die Leinwand auf, die in der Malerei üblicherweise nicht verwendet werden.

Die Catrami gehören zu den ersten Experimenten dieser Art: Leuchtendes und mattes Schwarz, flankiert von der Vielfalt der Palette, verdichtet sich magmaartig zu eleganten Kompositionen.
Die Bedeutung der Suche nach Materialien ist in diesem Werk in all ihrer Dramatik schon angelegt und wird typisch für das weitere Schaffen von Burri. Das Nebeneinander von Schwarz, erdigen Tönen und Ocker wird hier mit dem entschlossenen Auftrag von Rot im Zentrum des Bildes verbunden und nimmt damit fast schon die Verbrennungen auf den Rossi Plastica vorweg.

In der Kunst von Burri passiert alles auf der Oberfläche, die bedeckt und beschichtet wird und in den vom Künstler bevorzugten Materialien eine dreidimensionale Form annimmt: hauptsächlich Bimsstein, Sand, Öl, Holz, Eisen und Sackleinen, lauter bescheidene Stoffe, die vor allem im Kontrast mit den fast schon brutalen Rottönen einen neuen Glanz bekommen … überall wiederholen sich Rhythmen und werden abgewandelt, eine gemalte Haut, die keine Ruhe zulässt, die blutet, explodiert, sich entzündet, kontrolliert aufplatzt und dabei unerwartete Gleichgewichte schafft. Man spürt körperlichen Schmerz, der dann in einer fast mystischen Kontemplation des Nichts gestillt wird.
(Daniela Bellotti, ART JOURNAL, September-Oktober 2007)

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at

16.05.2013 - 19:00

Schätzwert:
EUR 120.000,- bis EUR 160.000,-

Alberto Burri *


(Citta di Castello/Perugia 1915–1995 Nizza) Catrame, 1949, Asfalt, Öl, Bimsstein auf Leinwand, 46,5 x 53 cm, gerahmt, (PP)

Provenienz:
Galleria Gian Ferrari, Mailand (rückseitig Aufkleber)
Galleria Lorenzelli, Mailand
Privatsammlung, Italien

Ausstellung:
Mailand, Pinacoteca di Brera, Alberto Burri, 28. Mai - 8. Juli 1984, Ausst.-Kat. Nr. 7;
Un mondo visivo nuovo, Origine, Balla, Kandinsky e le astrazioni degli anni ‘50, Lucca Center of Contemporary Art, Lucca, 10. Mai - 23. August 2009, Ausst.-Kat. Seite 40 mit Abb. (Text: Francesca Romana Morelli und Maurizio Vanni)

Literatur:
Fondazione Palazzo Albizzini, Burri: Contributi al Catalogo Sistematico, Città di Castello 1990, Seite 24, Nr. 57 mit Abb.; A. C. Quintavalle, Quello strappo non è una ferita, in “Panorama”, Mailand 13. Juni 1984, Seite 23;
E. Villa, Alberto Burri, in “Aujourd’hui”, Paris, September 1960, Seite 6 mit Abb.;
Materiali d’oggi per pittori e scultori d’oggi, in “Arti Visive”, Rom 1958, Seite, 16–17 mit Abb.

Nachdem Alberto Burri wie zufällig die Malerei entdeckt hat, beginnt er nach dem Krieg mit überraschenden Experimenten. Von figürlichen Gemälden geht er zu ersten abstrakten Werken über (1948). Dabei trägt er neben Ölfarben auch Materialien auf die Leinwand auf, die in der Malerei üblicherweise nicht verwendet werden.

Die Catrami gehören zu den ersten Experimenten dieser Art: Leuchtendes und mattes Schwarz, flankiert von der Vielfalt der Palette, verdichtet sich magmaartig zu eleganten Kompositionen.
Die Bedeutung der Suche nach Materialien ist in diesem Werk in all ihrer Dramatik schon angelegt und wird typisch für das weitere Schaffen von Burri. Das Nebeneinander von Schwarz, erdigen Tönen und Ocker wird hier mit dem entschlossenen Auftrag von Rot im Zentrum des Bildes verbunden und nimmt damit fast schon die Verbrennungen auf den Rossi Plastica vorweg.

In der Kunst von Burri passiert alles auf der Oberfläche, die bedeckt und beschichtet wird und in den vom Künstler bevorzugten Materialien eine dreidimensionale Form annimmt: hauptsächlich Bimsstein, Sand, Öl, Holz, Eisen und Sackleinen, lauter bescheidene Stoffe, die vor allem im Kontrast mit den fast schon brutalen Rottönen einen neuen Glanz bekommen … überall wiederholen sich Rhythmen und werden abgewandelt, eine gemalte Haut, die keine Ruhe zulässt, die blutet, explodiert, sich entzündet, kontrolliert aufplatzt und dabei unerwartete Gleichgewichte schafft. Man spürt körperlichen Schmerz, der dann in einer fast mystischen Kontemplation des Nichts gestillt wird.
(Daniela Bellotti, ART JOURNAL, September-Oktober 2007)

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 16.05.2013 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.05. - 16.05.2013

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