Lot Nr. 4


Nach Hieronymus Bosch


Nach Hieronymus Bosch - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen

(1450/60-1516) Die Belagerung eines Elefanten, Radierung und Kupferstich, auf Bütten mit Wz"Großes bekröntes Wappenschild mit Lilie und Stern", in der Platte bezeichnet "Hieronymus Bos Inve.", am Unterrand mit lateinischer Inschrift "Temeritatis Svbiti Vt Vehementes Svnt Impvlvus Quorum Ictibvs Hominvm Mentes Concvssae, Nex Sva Pericvla Respicere, Nec Aliena Facta Ivsta Aestimatione Prosqvi Valent.", 39,7 x 53,2 cm, bis knapp innerhalb der Einfassungslinie geschnitten, Bartsch 7 III (von III), Hollstein 43 III (von III), Passep., gerahmt, (Sch)

Ganz hervorragender, gleichmäßiger und präziser Abdruck des III. Zustandes (von III), nach Entfernung der französischen Inschrift "Au Palais à Paris/ Paules de la Houveescud. 1601". Bei dem vorliegenden Kupferstich handelt es sich vermutlich um eine freie Kopie nach einem Kupferstich von Alaert du Hameel (1478-1506), der auf ein verschollenes Gemälde oder eine Zeichnung von Hieronymus Bosch zurückgehen dürfte. Nach Friedländer (1927, S. 129b) soll sich ein Gemälde mit demselben Titel von Bosch oder einem seiner Nachfolger im Besitz von Philipp II befunden haben. Das Gemälde ist nicht erhalten, die Ähnlichkeiten von Alaerts Kompositions mit dem Stil Boschs lassen jedoch darauf schließen, dass ihm eine eigenhändige Zeichnung oder ein Gemälde als Vorlage gedient haben dürfte. Des weiteren existieren mehrere gemalte Repliken des Gemäldes auf Leinwand, die von der großen Popularität des Motivs zeugen (Koldeweij 2001, S. 16).
Der Kupferstich, der der Mitte des 16. Jahrhunderts erstmals von Hieronymus Cock (1507-1570), verlegt wurde, stammt vermutlich von einem anonymen Meister der Sint-Joriskermis, die Hinzufügung des Künstlernamens in der Inschrift "Hieronymus Bos Inve." sollte vermutlich beim Verkauf des Blattes helfen. Der Kupferstich wurde nochmals im Jahre 1601 von Paul de la Houve (1575-1643) herausgegeben und die Platte um seine Verlegeradresse ergänzt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde die Platte ein weiteres Mal von einem anyonsem Herausgeber verlegt, wobei die Pariser Adresse und das Datum entfernt wurden. Ein vergleichbarer Abzug derselben Ausgabe befindet sich im Ashmolean Museum, Oxford.

Provenienz: Privatsammlung, Österreich.

Literatur: Vgl. Max J. Friedländer, Die Altniederländische Malerei, V (Geertgen van Harlem und Hyronimus Bosch), Berlin 1927, S. 129b); Hollstein, J.H.W., Dutch and Flemish etchings, engravings and woodcuts, Vol. III (Bosch), Nr. 43, S. 147 ; Le siècle de Bruegel: La peinture en Belgique au XVIe siècle, Ausst. Kat. Royal Museums of Fine Arts, Brüssel 1963, Nr. 336; Jerome Cock éditeur d’estampes et gravuer, 1507?-1570, Ausst. Kat. Bibliothèque Royale Albert I, Brüssel 1970, Nr. 107; Timothy Riggs, Hieronymus Cock. Printmaker and Publisher, New York 1977, Nr. 11; Jos Koldeweij (Hrsg.), Hieronymus Bosch. Das Gesamtwerk, Ausst. Kat. Rotterdam, Museum Boymans van Beuningen, 1. September – 11. November 2001, Stuttgart 2001, S. 16, Abb.10.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

24.04.2013 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 7.500,-
Schätzwert:
EUR 8.000,- bis EUR 12.000,-

Nach Hieronymus Bosch


(1450/60-1516) Die Belagerung eines Elefanten, Radierung und Kupferstich, auf Bütten mit Wz"Großes bekröntes Wappenschild mit Lilie und Stern", in der Platte bezeichnet "Hieronymus Bos Inve.", am Unterrand mit lateinischer Inschrift "Temeritatis Svbiti Vt Vehementes Svnt Impvlvus Quorum Ictibvs Hominvm Mentes Concvssae, Nex Sva Pericvla Respicere, Nec Aliena Facta Ivsta Aestimatione Prosqvi Valent.", 39,7 x 53,2 cm, bis knapp innerhalb der Einfassungslinie geschnitten, Bartsch 7 III (von III), Hollstein 43 III (von III), Passep., gerahmt, (Sch)

Ganz hervorragender, gleichmäßiger und präziser Abdruck des III. Zustandes (von III), nach Entfernung der französischen Inschrift "Au Palais à Paris/ Paules de la Houveescud. 1601". Bei dem vorliegenden Kupferstich handelt es sich vermutlich um eine freie Kopie nach einem Kupferstich von Alaert du Hameel (1478-1506), der auf ein verschollenes Gemälde oder eine Zeichnung von Hieronymus Bosch zurückgehen dürfte. Nach Friedländer (1927, S. 129b) soll sich ein Gemälde mit demselben Titel von Bosch oder einem seiner Nachfolger im Besitz von Philipp II befunden haben. Das Gemälde ist nicht erhalten, die Ähnlichkeiten von Alaerts Kompositions mit dem Stil Boschs lassen jedoch darauf schließen, dass ihm eine eigenhändige Zeichnung oder ein Gemälde als Vorlage gedient haben dürfte. Des weiteren existieren mehrere gemalte Repliken des Gemäldes auf Leinwand, die von der großen Popularität des Motivs zeugen (Koldeweij 2001, S. 16).
Der Kupferstich, der der Mitte des 16. Jahrhunderts erstmals von Hieronymus Cock (1507-1570), verlegt wurde, stammt vermutlich von einem anonymen Meister der Sint-Joriskermis, die Hinzufügung des Künstlernamens in der Inschrift "Hieronymus Bos Inve." sollte vermutlich beim Verkauf des Blattes helfen. Der Kupferstich wurde nochmals im Jahre 1601 von Paul de la Houve (1575-1643) herausgegeben und die Platte um seine Verlegeradresse ergänzt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde die Platte ein weiteres Mal von einem anyonsem Herausgeber verlegt, wobei die Pariser Adresse und das Datum entfernt wurden. Ein vergleichbarer Abzug derselben Ausgabe befindet sich im Ashmolean Museum, Oxford.

Provenienz: Privatsammlung, Österreich.

Literatur: Vgl. Max J. Friedländer, Die Altniederländische Malerei, V (Geertgen van Harlem und Hyronimus Bosch), Berlin 1927, S. 129b); Hollstein, J.H.W., Dutch and Flemish etchings, engravings and woodcuts, Vol. III (Bosch), Nr. 43, S. 147 ; Le siècle de Bruegel: La peinture en Belgique au XVIe siècle, Ausst. Kat. Royal Museums of Fine Arts, Brüssel 1963, Nr. 336; Jerome Cock éditeur d’estampes et gravuer, 1507?-1570, Ausst. Kat. Bibliothèque Royale Albert I, Brüssel 1970, Nr. 107; Timothy Riggs, Hieronymus Cock. Printmaker and Publisher, New York 1977, Nr. 11; Jos Koldeweij (Hrsg.), Hieronymus Bosch. Das Gesamtwerk, Ausst. Kat. Rotterdam, Museum Boymans van Beuningen, 1. September – 11. November 2001, Stuttgart 2001, S. 16, Abb.10.

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kundendienst@dorotheum.at

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Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.04.2013 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 19.04. - 24.04.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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