Maestro di Sant'Ivo
(Florenz, tätig circa 1390–1415)
Madonna mit Kind,
Tempera auf Holz, Goldgrund, oben abgerundet, 70,5 x 48,6 cm, ungerahmt
Provenienz:
Acquavella Gallery, New York, circa 1949 (als Meister des Bambino Vispo);
M. Roy Fisher Fine Arts, New York, vor 1995;
Berry-Hill Galleries, New York;
Galleria Silvano Lodi Jr., Milan, 2001;
Auktion Christie’s London, 25. April 2008, Lot 37
Literatur:
C. Baldini, Il Maestro di Sant’Ivo, Ritratto di un pittore fiorentino a cavallo tra XIV e XV secolo, Rom 2004, S. 92, Nr. 37;
R. Hiller von Gaertringen, Italienische Gemälde im Städel 1300–1550, Toskana und Umbrien, Mainz am Rhein 2004, S. 157, Abb. 105, S. 156;
C. Baldini, Il Maestro di Sant’Ivo: profilo di un pittore fiorentino a cavallo tra XIV e XV secolo, in: Arte Cristiana, XLIII, 2005, 829, S. 275, Nr. 38
Das vorliegende Tafelbild wird dem sogenannten Maestro di Sant’Ivo zugeschrieben, einem zwischen 1390 und 1415 in Florenz tätigen Maler, dessen Namen auf den ungarischen Kunsthistoriker Miklós Boskovits zurückgeht, bezugnehmend auf ein Altarbild aus dem Guelfenpalast in Florenz mit der Rechtsprechung des St. Ivo. Die umfangreichste Aufarbeitung seiner Werke wurde von Costanza Baldini vorgenommen (siehe C. Baldini, Il Maestro di Sant’Ivo: profilo di un pittore fiorentino a cavallo tra XIV e XV secolo, in: Arte Cristiana, XLIII, 2005, 829, S. 261–276). Der Künstler könnte ein Schüler Agnolo Gaddis gewesen sein, dessen Werkstatt zu den produktivsten im Florenz des ausgehenden 14. Jahrhunderts zählte. Seine Gemälde stehen auch den Werken Mariotto di Nardos und Lorenzo di Niccolòs nahe.
Der Maestro di Sant’Ivo spezialisierte sich auf kleinere Andachtsbilder, die für private Auftraggeber bestimmt waren und malte mindestens vier weitere Gemälde mit der Darstellung der Madonna dell’Umiltà. Die sogenannte Madonna dell’Umiltà (demütige Madonna) wird im Unterschied zur thronenden Maestà am Boden oder auf einem Kissen sitzend dargestellt und erfuhr ab etwa 1340 besondere Beliebtheit. Vor allem in Mittelitalien wurde dieser Typus gerne mit der Figur der Maria lactans kombiniert, da man hier auf den Gedanken der Jungfrau Maria als Mutter besonderen Wert legte. Während in anderen Beispielen der Madonna dell’Umiltà, die vermutlich auf eine Bildfindung Simone Martinis aus den frühen 1340er Jahren zurückgeht, der Blickkontakt zwischen dem Christuskind und seiner Mutter durch das Hinzutreten des Betrachters unterbrochen erscheint, wollte der Maestro di Sant‘Ivo hier auf diesen Kontakt nicht verzichten. Stilistisch und auch aufgrund übereinstimmender Punzenmotive steht das vorliegende Gemälde einer Tafel nahe, die sich im Städel Museum, Frankfurt/Main, befindet (siehe R. Hiller von Gaertringen, Italienische Gemälde im Städel 1300–1550, Toskana und Umbrien, Mainz am Rhein 2004, S. 155, Abb. 104).
Provenienz:
Acquavella Gallery, New York, circa 1949 (als Meister des Bambino Vispo);
M. Roy Fisher Fine Arts, New York, vor 1995;
Berry-Hill Galleries, New York;
Galleria Silvano Lodi Jr., Milan, 2001; Auktion Christie’s London, 25. April 2008, Lot 37
Literatur:
C. Baldini, Il Maestro di Sant’Ivo, Ritratto di un pittore fiorentino a cavallo tra XIV e XV secolo, Rom 2004, S. 92, Nr. 37;
R. Hiller von Gaertringen, Italienische Gemälde im Städel 1300–1550, Toskana und Umbrien, Mainz am Rhein 2004, S. 157, Abb. 105, S. 156;
C. Baldini, Il Maestro di Sant’Ivo: profilo di un pittore fiorentino a cavallo tra XIV e XV secolo, in: Arte Cristiana, XLIII, 2005, 829, S. 275, Nr. 38
Das vorliegende Tafelbild wird dem sogenannten Maestro di Sant’Ivo zugeschrieben, einem zwischen 1390 und 1415 in Florenz tätigen Maler, dessen Namen auf den ungarischen Kunsthistoriker Miklós Boskovits zurückgeht, bezugnehmend auf ein Altarbild aus dem Guelfenpalast in Florenz mit der Rechtsprechung des St. Ivo. Die umfangreichste Aufarbeitung seiner Werke wurde von Costanza Baldini vorgenommen (siehe C. Baldini, Il Maestro di Sant’Ivo: profilo di un pittore fiorentino a cavallo tra XIV e XV secolo, in: Arte Cristiana, XLIII, 2005, 829, S. 261–276). Der Künstler könnte ein Schüler Agnolo Gaddis gewesen sein, dessen Werkstatt zu den produktivsten im Florenz des ausgehenden 14. Jahrhunderts zählte. Seine Gemälde stehen auch den Werken Mariotto di Nardos und Lorenzo di Niccolòs nahe.
Der Maestro di Sant’Ivo spezialisierte sich auf kleinere Andachtsbilder, die für private Auftraggeber bestimmt waren und malte mindestens vier weitere Gemälde mit der Darstellung der Madonna dell’Umiltà. Die sogenannte Madonna dell’Umiltà (demütige Madonna) wird im Unterschied zur thronenden Maestà am Boden oder auf einem Kissen sitzend dargestellt und erfuhr ab etwa 1340 besondere Beliebtheit. Vor allem in Mittelitalien wurde dieser Typus gerne mit der Figur der Maria lactans kombiniert, da man hier auf den Gedanken der Jungfrau Maria als Mutter besonderen Wert legte. Während in anderen Beispielen der Madonna dell’Umiltà, die vermutlich auf eine Bildfindung Simone Martinis aus den frühen 1340er Jahren zurückgeht, der Blickkontakt zwischen dem Christuskind und seiner Mutter durch das Hinzutreten des Betrachters unterbrochen erscheint, wollte der Maestro di Sant‘Ivo hier auf diesen Kontakt nicht verzichten. Stilistisch und auch aufgrund übereinstimmender Punzenmotive steht das vorliegende Gemälde einer Tafel nahe, die sich im Städel Museum, Frankfurt/Main, befindet (siehe R. Hiller von Gaertringen, Italienische Gemälde im Städel 1300–1550, Toskana und Umbrien, Mainz am Rhein 2004, S. 155, Abb. 104).
26.09.2017 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 40.965,-
- Schätzwert:
-
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-
Maestro di Sant'Ivo
(Florenz, tätig circa 1390–1415)
Madonna mit Kind,
Tempera auf Holz, Goldgrund, oben abgerundet, 70,5 x 48,6 cm, ungerahmt
Provenienz:
Acquavella Gallery, New York, circa 1949 (als Meister des Bambino Vispo);
M. Roy Fisher Fine Arts, New York, vor 1995;
Berry-Hill Galleries, New York;
Galleria Silvano Lodi Jr., Milan, 2001;
Auktion Christie’s London, 25. April 2008, Lot 37
Literatur:
C. Baldini, Il Maestro di Sant’Ivo, Ritratto di un pittore fiorentino a cavallo tra XIV e XV secolo, Rom 2004, S. 92, Nr. 37;
R. Hiller von Gaertringen, Italienische Gemälde im Städel 1300–1550, Toskana und Umbrien, Mainz am Rhein 2004, S. 157, Abb. 105, S. 156;
C. Baldini, Il Maestro di Sant’Ivo: profilo di un pittore fiorentino a cavallo tra XIV e XV secolo, in: Arte Cristiana, XLIII, 2005, 829, S. 275, Nr. 38
Das vorliegende Tafelbild wird dem sogenannten Maestro di Sant’Ivo zugeschrieben, einem zwischen 1390 und 1415 in Florenz tätigen Maler, dessen Namen auf den ungarischen Kunsthistoriker Miklós Boskovits zurückgeht, bezugnehmend auf ein Altarbild aus dem Guelfenpalast in Florenz mit der Rechtsprechung des St. Ivo. Die umfangreichste Aufarbeitung seiner Werke wurde von Costanza Baldini vorgenommen (siehe C. Baldini, Il Maestro di Sant’Ivo: profilo di un pittore fiorentino a cavallo tra XIV e XV secolo, in: Arte Cristiana, XLIII, 2005, 829, S. 261–276). Der Künstler könnte ein Schüler Agnolo Gaddis gewesen sein, dessen Werkstatt zu den produktivsten im Florenz des ausgehenden 14. Jahrhunderts zählte. Seine Gemälde stehen auch den Werken Mariotto di Nardos und Lorenzo di Niccolòs nahe.
Der Maestro di Sant’Ivo spezialisierte sich auf kleinere Andachtsbilder, die für private Auftraggeber bestimmt waren und malte mindestens vier weitere Gemälde mit der Darstellung der Madonna dell’Umiltà. Die sogenannte Madonna dell’Umiltà (demütige Madonna) wird im Unterschied zur thronenden Maestà am Boden oder auf einem Kissen sitzend dargestellt und erfuhr ab etwa 1340 besondere Beliebtheit. Vor allem in Mittelitalien wurde dieser Typus gerne mit der Figur der Maria lactans kombiniert, da man hier auf den Gedanken der Jungfrau Maria als Mutter besonderen Wert legte. Während in anderen Beispielen der Madonna dell’Umiltà, die vermutlich auf eine Bildfindung Simone Martinis aus den frühen 1340er Jahren zurückgeht, der Blickkontakt zwischen dem Christuskind und seiner Mutter durch das Hinzutreten des Betrachters unterbrochen erscheint, wollte der Maestro di Sant‘Ivo hier auf diesen Kontakt nicht verzichten. Stilistisch und auch aufgrund übereinstimmender Punzenmotive steht das vorliegende Gemälde einer Tafel nahe, die sich im Städel Museum, Frankfurt/Main, befindet (siehe R. Hiller von Gaertringen, Italienische Gemälde im Städel 1300–1550, Toskana und Umbrien, Mainz am Rhein 2004, S. 155, Abb. 104).
Provenienz:
Acquavella Gallery, New York, circa 1949 (als Meister des Bambino Vispo);
M. Roy Fisher Fine Arts, New York, vor 1995;
Berry-Hill Galleries, New York;
Galleria Silvano Lodi Jr., Milan, 2001; Auktion Christie’s London, 25. April 2008, Lot 37
Literatur:
C. Baldini, Il Maestro di Sant’Ivo, Ritratto di un pittore fiorentino a cavallo tra XIV e XV secolo, Rom 2004, S. 92, Nr. 37;
R. Hiller von Gaertringen, Italienische Gemälde im Städel 1300–1550, Toskana und Umbrien, Mainz am Rhein 2004, S. 157, Abb. 105, S. 156;
C. Baldini, Il Maestro di Sant’Ivo: profilo di un pittore fiorentino a cavallo tra XIV e XV secolo, in: Arte Cristiana, XLIII, 2005, 829, S. 275, Nr. 38
Das vorliegende Tafelbild wird dem sogenannten Maestro di Sant’Ivo zugeschrieben, einem zwischen 1390 und 1415 in Florenz tätigen Maler, dessen Namen auf den ungarischen Kunsthistoriker Miklós Boskovits zurückgeht, bezugnehmend auf ein Altarbild aus dem Guelfenpalast in Florenz mit der Rechtsprechung des St. Ivo. Die umfangreichste Aufarbeitung seiner Werke wurde von Costanza Baldini vorgenommen (siehe C. Baldini, Il Maestro di Sant’Ivo: profilo di un pittore fiorentino a cavallo tra XIV e XV secolo, in: Arte Cristiana, XLIII, 2005, 829, S. 261–276). Der Künstler könnte ein Schüler Agnolo Gaddis gewesen sein, dessen Werkstatt zu den produktivsten im Florenz des ausgehenden 14. Jahrhunderts zählte. Seine Gemälde stehen auch den Werken Mariotto di Nardos und Lorenzo di Niccolòs nahe.
Der Maestro di Sant’Ivo spezialisierte sich auf kleinere Andachtsbilder, die für private Auftraggeber bestimmt waren und malte mindestens vier weitere Gemälde mit der Darstellung der Madonna dell’Umiltà. Die sogenannte Madonna dell’Umiltà (demütige Madonna) wird im Unterschied zur thronenden Maestà am Boden oder auf einem Kissen sitzend dargestellt und erfuhr ab etwa 1340 besondere Beliebtheit. Vor allem in Mittelitalien wurde dieser Typus gerne mit der Figur der Maria lactans kombiniert, da man hier auf den Gedanken der Jungfrau Maria als Mutter besonderen Wert legte. Während in anderen Beispielen der Madonna dell’Umiltà, die vermutlich auf eine Bildfindung Simone Martinis aus den frühen 1340er Jahren zurückgeht, der Blickkontakt zwischen dem Christuskind und seiner Mutter durch das Hinzutreten des Betrachters unterbrochen erscheint, wollte der Maestro di Sant‘Ivo hier auf diesen Kontakt nicht verzichten. Stilistisch und auch aufgrund übereinstimmender Punzenmotive steht das vorliegende Gemälde einer Tafel nahe, die sich im Städel Museum, Frankfurt/Main, befindet (siehe R. Hiller von Gaertringen, Italienische Gemälde im Städel 1300–1550, Toskana und Umbrien, Mainz am Rhein 2004, S. 155, Abb. 104).
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Sammlung Reinhold Hofstätter - Möbel und dekorative Kunst |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 26.09.2017 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 20.09. - 26.09.2017 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)
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