China, ca. 164 x 49 cm(inkl. Rahmen ca. 180 x 55 cm), Ming Dynastie, Wanli Reign-Periode, 1. H. 17. Jh. feinste Seidentapisserie mit Goldgespinst in den Drachenhörnern, das sehr seltene Stück war als Überwurf für die Rückenlehne und Sitzauflage eines chinesischen Hartholzsessel in Verwendung, Muster in vier Teilbereichen gefertigt: entlang der Rückenlehne steht der vierklauige "mang"-Drache mit der flammenden Perle für Regen und Fruchtbarkeit, der obere Abschnitt mit verkehrt stehenden, auffliegendem Phönix und Wolkenbändern wurde blickrichtig nach rückwärts umgeschlagen, als Sitzfläche ist ein Lotosblütenmedaillon mit vier emblemtragenden (Kürbis, Sieg, Bücher u. Trinkhorn) Wolkenbänder als Ecklösung angedacht, wobei das untere Ende mit zwei Seepferden, Berg- und Wellenmotiven von der Stuhlauflage nach unten hing, zwei sehr ähnliche Stücke sind bei Dieter Kuhn publiziert und befinden sich im Saint Louis Art Museum, das Stück in ausgezeichnetem Zustand mit voller Farbigkeit, auf Seidenstoff hinter Schaumstoff und Holzrahmen aufgezogen. (MA)

weiterführende Lit.:
Dieter Kuhn, Chinese Silks, Seite 405; Young Yang Chung, silken threads, A History of Embroidery in China, Korea, Japan, and Vietnam, Seite 178; Shelagh Vainker, Chinese Silk, A Cultural History, Abb.: 102 u. 112; Auktionskatalog Dorotheum, Orientteppiche, Textilien und Tapisserien, Februar 2014, Lot 73.