Diese Malaganivis wurden verwendet, um Macht von einer Generation auf die nächste zu übertragen und sind die versinnbildlichte Verkörperung anzestraler Stellungen. Nur die wichtigen und technisch schwierigen Skulpturen wie Malaganivis werden vom Tunumar, dem Schnitzermeister, hergestellt; eine weniger wichtige Maske würde von der Person, die sie tragen würde, selbst angefertigt. Aufgrund ihrer großen Bedeutung zeigen diese Köpfe außergewöhnliche Detailtreue. Hier ist der Kopf umringt von einem urweltlichen Wesen, der Naga Schlange. Der Vogel auf dem Kopf steht für den Klan sowie für die Kommunikation mit Ahnengeistern.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Skulpturen der Malangan, welche am Ende jeder Zeremonie zerstört wurden, wurden die Köpfe weitergereicht.
Den komplexen Stil der Malanganischen Skulpturen mit inneren und äußeren Formen nutzend, schrieb Henry Moore über diese Entdeckung:
„... Neuirische Schnitzerein wie diese hinterließen einen gewaltigen Eindruck bei mir durch ihren Gebrauch von Formen innerhalb von Formen. Ich verstand, welcher Grad an Mystizität erreicht werden konnte, wenn man das Innere teilweise versteckte, sodass man sich um die ganze Skulptur herumbewegen muss, um sie zu begreifen. Ich wurde auch angestachelt von dem handwerklichen Geschick, das man benötigte, um diese inneren Schnitzerein anzufertigen. Die Schnitzereien von Neuirland haben, neben ihrer teuflischen Lebendigkeit, auch eine einzigartige Räumlichkeit, gleich einem Vogel gefangen im Käfig.“ (Moore at the British Museum, NY 1981, S. 81.)

Provenienz:
Schloss Dunrobin, Schottland. Christie’s London, 19. Juni, 1979, Los 221.
Sammlung Nachlass Baron Freddy Rolin.
Christine Valluet, Paris.
Bedeutende Wiener Sammlung.