Lot Nr. 295


Jean-Baptiste Pillement


Jean-Baptiste Pillement - Alte Meister

(Lyon 1728-1808)
Hirtenpaar in einer Berglandschaft,
signiert und datiert links unten: J. Pillement/1783,
Öl auf Leinwand, 62 x 81 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Wien

Jean-Baptiste Pillement führte selbst für einen Künstler des 18. Jahrhunderts ein außergewöhnlich umtriebiges Leben. Zuerst arbeitete in der Pariser Gobelinmanufaktur. Ab 1754 hielt er sich drei Jahre in Madrid auf. Sein Schaffen fand sowohl in Spanien als auch in Portugal, wohin er häufig reiste, großen Anklang. Beauftragt von Jan Gildemeester, dem holländischen Konsul in Lissabon, überwachte er die Ausführung von Singerien und Chinoiserien im Stil des Rokoko für die Quinta de Alegria bei Sintra. Bald danach bot man ihm eine Ernennung als „Maler des Königs“ zu an, die er jedoch ausschlug. Stattdessen ging er nach London. Nach Anfängen als Zeichner dekorativer Motive wandte sich Pillement in England der Landschaftsmalerei zu. In den 1780er-Jahren - eine Zeit, die oft als Höhepunkt seiner Laufbahn bezeichnet wird - erweiterte er in Portugal sein Bildrepertoir um Flussmündungen und Hafenansichten. Pillements Stil wurde oft mit dem Vernets verglichen, wobei sich auch der Einfluss der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts bemerkbar macht. Im vorliegenden Werk lassen die naturalistischen Vignetten idyllischen Landlebens im Vordergrund, gemalt in von den leuchtenden Gewändern der Bauern belebten Erdtönen, an die Gemälde Nicolaes Berchems denken, was wiederum nahelegt, dass das Bild aus der Zeit von Pillements Englandaufenthalt datiert.

Während seiner Jahre in England profitierte Pillement von ausgezeichneten Kontakte zu seinen englischen Auftraggebern, Stechern und Verlegern. 1765 ging er nach Warschau, wo er den Königspalast und Schloss Ujazdowski ausstattete - sein größtes Projekt, beauftragt durch den polnischen König Stanislaus August Poniatowski. Der Künstler war auch in Sankt Petersburg, Turin, Mailand, Rom und Venedig tätig. Pillement reiste nach Paris, um im Petit Trianon von Königin Marie Antoinette in Versailles zu arbeiten. Gegen Ende seines Lebens kehrte er nach Lyon zurück, wo er als Entwerfer in der Seidenindustrie beschäftigt war und in der von Napoleon gegründeten Akademie unterrichtete.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

23.10.2018 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 18.750,-
Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 12.000,-

Jean-Baptiste Pillement


(Lyon 1728-1808)
Hirtenpaar in einer Berglandschaft,
signiert und datiert links unten: J. Pillement/1783,
Öl auf Leinwand, 62 x 81 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Wien

Jean-Baptiste Pillement führte selbst für einen Künstler des 18. Jahrhunderts ein außergewöhnlich umtriebiges Leben. Zuerst arbeitete in der Pariser Gobelinmanufaktur. Ab 1754 hielt er sich drei Jahre in Madrid auf. Sein Schaffen fand sowohl in Spanien als auch in Portugal, wohin er häufig reiste, großen Anklang. Beauftragt von Jan Gildemeester, dem holländischen Konsul in Lissabon, überwachte er die Ausführung von Singerien und Chinoiserien im Stil des Rokoko für die Quinta de Alegria bei Sintra. Bald danach bot man ihm eine Ernennung als „Maler des Königs“ zu an, die er jedoch ausschlug. Stattdessen ging er nach London. Nach Anfängen als Zeichner dekorativer Motive wandte sich Pillement in England der Landschaftsmalerei zu. In den 1780er-Jahren - eine Zeit, die oft als Höhepunkt seiner Laufbahn bezeichnet wird - erweiterte er in Portugal sein Bildrepertoir um Flussmündungen und Hafenansichten. Pillements Stil wurde oft mit dem Vernets verglichen, wobei sich auch der Einfluss der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts bemerkbar macht. Im vorliegenden Werk lassen die naturalistischen Vignetten idyllischen Landlebens im Vordergrund, gemalt in von den leuchtenden Gewändern der Bauern belebten Erdtönen, an die Gemälde Nicolaes Berchems denken, was wiederum nahelegt, dass das Bild aus der Zeit von Pillements Englandaufenthalt datiert.

Während seiner Jahre in England profitierte Pillement von ausgezeichneten Kontakte zu seinen englischen Auftraggebern, Stechern und Verlegern. 1765 ging er nach Warschau, wo er den Königspalast und Schloss Ujazdowski ausstattete - sein größtes Projekt, beauftragt durch den polnischen König Stanislaus August Poniatowski. Der Künstler war auch in Sankt Petersburg, Turin, Mailand, Rom und Venedig tätig. Pillement reiste nach Paris, um im Petit Trianon von Königin Marie Antoinette in Versailles zu arbeiten. Gegen Ende seines Lebens kehrte er nach Lyon zurück, wo er als Entwerfer in der Seidenindustrie beschäftigt war und in der von Napoleon gegründeten Akademie unterrichtete.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 23.10.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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