Lot Nr. 221 -


Antonio Gianlisi d. J., Pendants (2)


Antonio Gianlisi d. J., Pendants (2) - Alte Meister

(Rizzoli 1677-1727 Cremona)
Ein Paar Trompe-l’œil-Gemälde mit einem Kupferstich, einem Globus und Musikinstrumenten beziehungsweise mit einem Rosenkranz, einer Brille und einem Tintenfass,
Öl auf Leinwand, je 92,5 x 70,5 cm, gerahmt, Pendants (2)

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, London, 17. Mai 1989, Lot 98 (als Cremoneser Schule des 18. Jahrhunderts);
Auktion, Dorotheum, Wien, 6. Dezember 1989, Lot 488 und 489 (als Benedetto Sartori);
Auktion, Finarte, Mailand, 14. November 1990, Lot 33 (als Benedetto Sartori);
Privatsammlung, Schweiz;
Auktion, Koller, Zürich, 23. März 2018, Lot 3068 (als Antonio Gianlisi);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Literatur:
A. Cottino, in: C. Giardini et al. (Hg.), Dipinti e disegni della Pinacoteca Civica di Pesaro, Modena 1993, S. 134, Erwähnung unter Nr. 123;
N. Roio, in: L’anima e le cose. La natura morta nell’Italia pontificia nel XVII e XVIII secolo, hg. von R. Battistini et al., Ausstellungskatalog, Modena 2001, Erwähnung unter Nr. 158 (als Vettor Romogni);
M. Zanardi Ricci, Antonio Gianlisi junior (Rizzolo [PC] 1667 - Cremona 1727), autore di trompe l’oeil: nuovi contributi, in: Strenna piacentina, 2006, S. 79, S. 102/103, Abb. 89, 90 (als Antonio Gianlisi il Giovane);
G. Alberti, Inganni dipinti. Trompe-l’oeil nella Fototeca Zeri, Bologna 2015, S. 44, Abb. 39-41 (als Antonio Gianlisi il Giovane)

Die vorliegenden Gemälde sind in der Fototeca Zeri als Werke Benedetto Sartoris verzeichnet (Nr. 93627, 93628).

Die beiden vorliegenden Trompe-l’Œil-Gemälde sind gleich groß und wurden wahrscheinlich als Pendants konzipiert. Ursprünglich der Cremoneser Schule und dann dem in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts tätigen Benedetto Sartori zugeschrieben, wurden sie schließlich von Margherita Zanardi Ricci als Werke Antonio Gianlisi des Jüngeren identifiziert; diese Zuschreibung wurde bislang nicht in Frage gestellt.

Neben Stillleben, in denen sich das analytische Interesse des Künstlers für Details zeigt, malte Gianlisi auch zahlreiche Trompe-l’Œil-Werke. Die beiden vorliegenden Werke entsprechen genau der Art der von Gianlisi geschaffenen Bilder, die sich durch helle Holzgründe mit großen Astknorren, das Vorhandensein von an den Wandflächen hängenden Objekten und die häufige Anbringung von Drucken oder Landschaftsbildern an den dargestellten holzgetäfelten Wänden auszeichnen. Wie auf vielen anderen Leinwänden des Künstlers sieht man auch in diesem Fall ein kleines Bord, auf dem andere Gegenstände angeordnet sind: Bücher, Musikinstrumente, ein Tintenfass, ein Stundenglas, ein Globus. Am Brett hängen weitere Gegenstände, welche die Dreidimensionalität des Gemäldes betonen: ein Schlüssel, ein Notenblatt und eine Schere. An der Wand sieht man ein ovales Gemälde, einen Stich, der eine Landschaft zeigt, und ein anlässlich des Siegs der kaiserlichen Truppen bei der Belagerung Belgrads (einer Episode des Venezianisch-Österreichischen Türkenkriegs von 1714 bis 1718) der Stadt Cremona gewidmetes Sonett. Der Name von Eugenio von Savoyen-Soissons, besser bekannt als Prinz Eugen, dem Eroberer von Belgrad, ist besonders markant. Der Sieg von Belgrad führte zum Frieden von Passarowitz (heute Požarevac), in dem das Osmanische Reich verschiedene Gebiete in Südserbien und im Banat an Österreich abtrat, wodurch dessen Reich seine größte Ausdehnung auf dem Balkan erreichte.

Das Jahr 1718, das sich unten rechts auf dem Sonnet findet, bietet eine zuverlässigen Terminus post quem für die Datierung des Gemäldes.

23.10.2018 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 27.310,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Antonio Gianlisi d. J., Pendants (2)


(Rizzoli 1677-1727 Cremona)
Ein Paar Trompe-l’œil-Gemälde mit einem Kupferstich, einem Globus und Musikinstrumenten beziehungsweise mit einem Rosenkranz, einer Brille und einem Tintenfass,
Öl auf Leinwand, je 92,5 x 70,5 cm, gerahmt, Pendants (2)

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, London, 17. Mai 1989, Lot 98 (als Cremoneser Schule des 18. Jahrhunderts);
Auktion, Dorotheum, Wien, 6. Dezember 1989, Lot 488 und 489 (als Benedetto Sartori);
Auktion, Finarte, Mailand, 14. November 1990, Lot 33 (als Benedetto Sartori);
Privatsammlung, Schweiz;
Auktion, Koller, Zürich, 23. März 2018, Lot 3068 (als Antonio Gianlisi);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Literatur:
A. Cottino, in: C. Giardini et al. (Hg.), Dipinti e disegni della Pinacoteca Civica di Pesaro, Modena 1993, S. 134, Erwähnung unter Nr. 123;
N. Roio, in: L’anima e le cose. La natura morta nell’Italia pontificia nel XVII e XVIII secolo, hg. von R. Battistini et al., Ausstellungskatalog, Modena 2001, Erwähnung unter Nr. 158 (als Vettor Romogni);
M. Zanardi Ricci, Antonio Gianlisi junior (Rizzolo [PC] 1667 - Cremona 1727), autore di trompe l’oeil: nuovi contributi, in: Strenna piacentina, 2006, S. 79, S. 102/103, Abb. 89, 90 (als Antonio Gianlisi il Giovane);
G. Alberti, Inganni dipinti. Trompe-l’oeil nella Fototeca Zeri, Bologna 2015, S. 44, Abb. 39-41 (als Antonio Gianlisi il Giovane)

Die vorliegenden Gemälde sind in der Fototeca Zeri als Werke Benedetto Sartoris verzeichnet (Nr. 93627, 93628).

Die beiden vorliegenden Trompe-l’Œil-Gemälde sind gleich groß und wurden wahrscheinlich als Pendants konzipiert. Ursprünglich der Cremoneser Schule und dann dem in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts tätigen Benedetto Sartori zugeschrieben, wurden sie schließlich von Margherita Zanardi Ricci als Werke Antonio Gianlisi des Jüngeren identifiziert; diese Zuschreibung wurde bislang nicht in Frage gestellt.

Neben Stillleben, in denen sich das analytische Interesse des Künstlers für Details zeigt, malte Gianlisi auch zahlreiche Trompe-l’Œil-Werke. Die beiden vorliegenden Werke entsprechen genau der Art der von Gianlisi geschaffenen Bilder, die sich durch helle Holzgründe mit großen Astknorren, das Vorhandensein von an den Wandflächen hängenden Objekten und die häufige Anbringung von Drucken oder Landschaftsbildern an den dargestellten holzgetäfelten Wänden auszeichnen. Wie auf vielen anderen Leinwänden des Künstlers sieht man auch in diesem Fall ein kleines Bord, auf dem andere Gegenstände angeordnet sind: Bücher, Musikinstrumente, ein Tintenfass, ein Stundenglas, ein Globus. Am Brett hängen weitere Gegenstände, welche die Dreidimensionalität des Gemäldes betonen: ein Schlüssel, ein Notenblatt und eine Schere. An der Wand sieht man ein ovales Gemälde, einen Stich, der eine Landschaft zeigt, und ein anlässlich des Siegs der kaiserlichen Truppen bei der Belagerung Belgrads (einer Episode des Venezianisch-Österreichischen Türkenkriegs von 1714 bis 1718) der Stadt Cremona gewidmetes Sonett. Der Name von Eugenio von Savoyen-Soissons, besser bekannt als Prinz Eugen, dem Eroberer von Belgrad, ist besonders markant. Der Sieg von Belgrad führte zum Frieden von Passarowitz (heute Požarevac), in dem das Osmanische Reich verschiedene Gebiete in Südserbien und im Banat an Österreich abtrat, wodurch dessen Reich seine größte Ausdehnung auf dem Balkan erreichte.

Das Jahr 1718, das sich unten rechts auf dem Sonnet findet, bietet eine zuverlässigen Terminus post quem für die Datierung des Gemäldes.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 23.10.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.

Warum bei myDOROTHEUM registrieren?

Die kostenlose Registrierung bei myDOROTHEUM ermöglicht Ihnen die komplette Nutzung folgender Funktionen:

Katalog Benachrichtigungen sobald ein neuer Auktionskatalog online ist.
Auktionstermin Erinnerung zwei Tage vor Auktionsbeginn.
Mitbieten Bieten Sie auf Ihre Lieblingsstücke und ersteigern Sie neue Meisterwerke!
Suchservice Sie suchen nach einem bestimmten Künstler oder einer bestimmten Marke? Speichern Sie Ihre Suche ab und werden Sie automatisch informiert, sobald diese in einer Auktion angeboten werden!