(Troyes 1611-1680 Paris)
Blumen in einem Korb,
Öl auf Leinwand, 60 x 74,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Madrid;
Auktion, Duran, Madrid, 24. Mai 2018, Lot 13;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Gianluca Bocchi für die Bestätigung der Zuschreibung (schriftliche Mitteilung).

Dieses Gemälde ist ein für Nicolas Baudessons römische Periode typisches Werk. Der französische Maler verbrachte einen großen Teil seines Lebens in Rom, wo er vom naturalistischen Stil Mario Nuzzis beeinflusst wurde, bei dem er höchstwahrscheinlich in die Lehre ging. Seinem Meister folgend widmete sich Baudesson intensiv dem Naturstudium und fand zu subtilen Lichtlösungen, die an caravaggeske Beispiele erinnern.

Die Blumen des vorliegenden Gemäldes befinden sich in einem geflochtenen Korb, einem Element, das sich auch in anderen Werken der römischen Periode des Künstlers findet. Der niedere und breite Korb ist dem Gemälde Blumen mit Eichhörnchen und Violine von Mario Nuzzi nachgebildet, welches sich heute im Museo del Prado in Madrid befindet. Andere für Baudesson typische und Nuzzi zu verdankende Charakteristika sind die Art der Darstellung der Blumen und der Einsatz des von der Seite kommenden Lichts, das auf die Blumen fällt und die realistischen Details reliefartig hervortreten lässt.

Nicolas Baudesson wurde als Sohn einer Künstlerfamilie in Troyes geboren und übersiedelte 1632 nach Rom, wo er bis 1666 lebte. Seine Kunst blieb stets dem für die Zeit Ludwigs XIII. charakteristischen Realismus verpflichtet, der im Gegensatz zum dekorativeren Stil der Periode Ludwigs XIV. steht. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich erhielt der Künstler weiterhin zahlreiche prestigeträchtige Aufträge und wurde 1671 in die Académie aufgenommen.