(Siegen 1577-1640 Antwerpen)
Die Amazonenschlacht,
Öl auf Leinwand, 166 x 195 cm, gerahmt

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine Werkstattfassung einer der eindrucksvollsten Bildfindungen Rubens’: Die Urfassung, die Rubens in noch jungen Jahren malte, zeugt vom Ungestüm seines Talents. Die wirbelnde Komposition ist typisch für das Barock, und das Bild der kopfüber in den Kampf vorpreschenden Pferde entsprach ganz dem leidenschaftlichen Temperament des Künstlers.

Rubens entnahm das Thema der Amazonenschlacht der klassischen Antike: Dargestellt ist der Kampf zwischen den Athenern des Theseus und den Kriegerinnen der Thalestris. Eine solche Schlacht findet kurz bei Herodot Erwähnung (4.110). In einer aufbrandenden Bewegung treffen gegenläufige Kräfte aufeinander; Männer, Frauen und Pferde stürzen sich in den Kampf, was einer Explosion innerhalb des Bildraums gleichkommt. Die Amazonen werden von ihren Pferden in den Fluss am unteren Bildrand geschleudert, während sich das Pferd des Theseus zum oberen Bildrand hin aufrichtet und die Verwundeten in den Hintergrund katapultiert werden, angezogen von der Strömung des Flusses Thermodon. Das Bild ist eines der glanzvollsten Bravourstücke barocker Malerei.

Die Urfassung dieser Komposition befindet sich in München (Öl auf Holz, 121 x 166 cm, Alte Pinakothek). Die vorliegende Version der Werkstatt weist ein größeres Format auf. Als mögliche Schöpfer wurden Simon de Vos, aber auch Pauwels Casteels vorgeschlagen.