Lot Nr. 156


Pieter Claesz. und Werkstatt


Pieter Claesz. und Werkstatt - Alte Meister

(Burgsteinfurt 1597/98-1660 Haarlem)
Vanitas-Stillleben,
in der rechten unteren Ecke undeutlich bezeichnet,
Öl auf Holz, 38,5 x 68 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Belgien (bis 2011, als H. van Steenwijck);

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine frühe, qualitativ hochwertige Kopie von Pieter Claesz. mit Werkstattbeteiligung aus der Zeit um 1629. Die Komposition steht in Bezug zu einem Gemälde, das sich ehemals beim Kunsthändler Pieter de Boer, Amsterdam befand (1931 und 1952) und ursprünglich Clara Peeters zugeschrieben war (siehe N. R. A. Vroom, A Modest Message, Schiedam 1980, Bd. 1, Abb. 17 und 136 sowie Bd. 2, Nr. 42 und 505). Eine Variante dieser Komposition mit einer Öllampe statt des Totenschädels wurde am 8. Juli 2015 bei Sotheby’s, London, als Lot 45 angeboten.

Dem vorliegenden Gemälde liegt ein Gutachten von Martina Brunner-Bulst bei (März 2012, in Fotokopie). Sie ist der Auffassung, dass die Öllampe und der Totenkopf von Pieter Claesz. selbst ausgeführt wurden.

Martina Brunner-Bulst schreibt: „Im besser erhaltenen linken Teil der Komposition zeigen besonders die Vorderseite des Totenschädels, die tönerne Öllampe, die Uhr und der Schlüssel mit seinem malerischen Goldschmiedewerk eine malerische Formulierung der Stofflichkeit und der Lichterfahrung von meisterlicher Hand, die wir ohne Zögern als diejenige von Pieter Claesz. ansehen dürfen. Diese Gegenstände unterscheiden sich in ihrer malerischen Qualität nicht von denjenigen auf verwandten Kompositionen aus der Zeit um 1628 wie dem kleinen Vanitas-Stillleben von 1628 des Metropolitan Museums in New York oder dem ebenfalls um 1628 entstandenen Vanitas-Stillleben mit Glaskugel und Geige des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Ein ähnliches Uhrenmodel hat Pieter Claesz. übrigens noch einmal sehr viel später, 1645, in einem Vanitas-Stillleben verwendet […].“ Zur Frage der Eigenhändigkeit vermerkt sie: „Vielmehr müssen wir bei unserem Vanitas-Stillleben davon ausgehen, dass es die Arbeit eines begabten Schülers dieses Haarlemer Meisters ist und unter dessen unmittelbarer Anweisung und nach dem Vorbild seines eigenen Werkes entstanden ist […].“ Da über einen Werkstattbetrieb von Pieter Claesz. nichts bekannt ist, verweist Brunner-Bulst im Hinblick auf die Urheberschaft des Bildes hypothetisch auf den 1620 geborenen Nicolaes Berchem, den Sohn des Malers.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

23.10.2018 - 18:00

Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Pieter Claesz. und Werkstatt


(Burgsteinfurt 1597/98-1660 Haarlem)
Vanitas-Stillleben,
in der rechten unteren Ecke undeutlich bezeichnet,
Öl auf Holz, 38,5 x 68 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Belgien (bis 2011, als H. van Steenwijck);

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine frühe, qualitativ hochwertige Kopie von Pieter Claesz. mit Werkstattbeteiligung aus der Zeit um 1629. Die Komposition steht in Bezug zu einem Gemälde, das sich ehemals beim Kunsthändler Pieter de Boer, Amsterdam befand (1931 und 1952) und ursprünglich Clara Peeters zugeschrieben war (siehe N. R. A. Vroom, A Modest Message, Schiedam 1980, Bd. 1, Abb. 17 und 136 sowie Bd. 2, Nr. 42 und 505). Eine Variante dieser Komposition mit einer Öllampe statt des Totenschädels wurde am 8. Juli 2015 bei Sotheby’s, London, als Lot 45 angeboten.

Dem vorliegenden Gemälde liegt ein Gutachten von Martina Brunner-Bulst bei (März 2012, in Fotokopie). Sie ist der Auffassung, dass die Öllampe und der Totenkopf von Pieter Claesz. selbst ausgeführt wurden.

Martina Brunner-Bulst schreibt: „Im besser erhaltenen linken Teil der Komposition zeigen besonders die Vorderseite des Totenschädels, die tönerne Öllampe, die Uhr und der Schlüssel mit seinem malerischen Goldschmiedewerk eine malerische Formulierung der Stofflichkeit und der Lichterfahrung von meisterlicher Hand, die wir ohne Zögern als diejenige von Pieter Claesz. ansehen dürfen. Diese Gegenstände unterscheiden sich in ihrer malerischen Qualität nicht von denjenigen auf verwandten Kompositionen aus der Zeit um 1628 wie dem kleinen Vanitas-Stillleben von 1628 des Metropolitan Museums in New York oder dem ebenfalls um 1628 entstandenen Vanitas-Stillleben mit Glaskugel und Geige des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Ein ähnliches Uhrenmodel hat Pieter Claesz. übrigens noch einmal sehr viel später, 1645, in einem Vanitas-Stillleben verwendet […].“ Zur Frage der Eigenhändigkeit vermerkt sie: „Vielmehr müssen wir bei unserem Vanitas-Stillleben davon ausgehen, dass es die Arbeit eines begabten Schülers dieses Haarlemer Meisters ist und unter dessen unmittelbarer Anweisung und nach dem Vorbild seines eigenen Werkes entstanden ist […].“ Da über einen Werkstattbetrieb von Pieter Claesz. nichts bekannt ist, verweist Brunner-Bulst im Hinblick auf die Urheberschaft des Bildes hypothetisch auf den 1620 geborenen Nicolaes Berchem, den Sohn des Malers.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 23.10.2018

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