(Bologna 1552-1614 Rom
Bildnis einer Dame mit Halskrause und einem Buch in der linken Hand,
Öl auf Leinwand, 75,5 x 62 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Phillips, London, 26. April 1988, Lot 29 (als Lavinia Fontana zugeschrieben);
Auktion, Cambi, Genua, 13. Juni 2017, Lot 75 (als Lavinia Fontana)

Literatur:
M. T. Cantaro, Lavinia Fontana bolognese „pittora singolare“, Mailand 1989, S. 183, Nr. 4a. 81

Wir danken Maria Teresa Cantaro, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes im Original neuerlich bestätigt hat.

Das vorliegende Gemälde zeigt eine elegant gekleidete Edelfrau im reich bestickten Gewand mit einer breiten Halskrause. Die Gesichtszüge der Dame ähneln jenen des Porträttypus, dessen sich Lavinia Fontana in der zweiten Hälfte der 1590er-Jahre bediente. Die Porträts der Bologneser Malerin aus dieser Zeit zeichnen sich durch mehr Aufmerksamkeit für Details, eine ausgereiftere und prägnantere psychologische Charakterisierung und stärker bewegte Kompositionen aus, was auch im vorliegenden Gemälde deutlich wird.

Dieses Gemälde ist mit anderen gegen Ende des 16. Jahrhunderts entstandenen Porträts Lavinia Fontanas vergleichbar, insbesondere mit dem Porträt der Costanza Alidosi in der National Gallery of Women in the Arts, Washington, und dem Porträt der Ginevra Aldrovandi Hercolani in der Walters Art Gallery, Baltimore. Das vorliegende Porträt und jenes in Baltimore zeigen dieselben Perlenohrringe - ein ausgeklügeltes Detail, das auch in anderen Werken der Künstlerin wiederkehrt, etwa in dem Gemälde Venus und Amor von 1592 im Musée des Beaux-Arts, Rouen.