(Utrecht um 1601-1672)
Vertumnus und Pomona,
signiert und datiert rechts unten: Henr. Bloemaert fe./Ao 1647,
Öl auf Leinwand, 148,5 x 196 cm, gerahmt 

Hendrick Bloemaerts Vater Abraham Bloemaert (1564-1651) spielte eine wichtige Rolle in der Verbreitung des Bildthemas von Vertumnus und Pomona. Sein Gemälde (siehe M. Roethlisberger, Abraham Bloemaert and His Sons, Doornspijk 1993, Bd. II, Nr. 109) ist eine der frühesten Darstellungen des Sujets und erlangte in Nordeuropa durch einen Stich von Jan Saenredam aus dem Jahr 1605 Bekanntheit. Hendrick Bloemaert selbst hat Vertumnus und Pomona viele Male dargestellt; bei einem signierten und datierten Leinwandbild von 1635, welches sich heute im Centraal Museum in Utrecht befindet, handelt es sich um die erste bekannte Abbildung der Geschichte von seiner Hand.

Kompositionell weist das vorliegenden Gemälde große Ähnlichkeit mit einem Werk des Künstlers von 1638 auf, das am 11. Juli 2002 als Lot 128 bei Sotheby’s versteigert wurde. Sowohl das vorliegende Gemälde als auch das aus dem Jahr 1638 datierende Bild stehen eher den späteren Fassungen von der Hand des Vaters näher als der im Stich von Saenredam wiedergegebenen Komposition. Das zeigt sich am deutlichsten in der Darstellung des Obstgartens der Pomona, der nicht so großflächig erscheint wie in früheren Arbeiten, sowie in der Gestalt des Vertumnus, die nun im Mittelgrund platziert ist, während Pomona eher als eine Art arkadische Hirtin porträtiert wird denn als manieristische Nymphe.