Simone Pignoni
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(Florenz 1611-1698)
Die Befreiung des heiligen Petrus,
Öl auf Leinwand, 136 x 108 cm, gerahmt
Provenienz:
Familie Belda (lt. rückseitiger Bezeichnung);
Galleria Moretti, Florenz;
Sammlung Almagià, Rom;
im Erbgang an den jetzigen Besitzer
Literatur:
F. Baldassari, Pittori attivi in Toscana dal Trecento al Settecento, Florenz 2001, S. 152-157 (als Simone Pignoni);
R. Maffeis, Ritratto di Simone Pignoni, in Proporzioni, 5, 2004, S. 119, Anm. 39 (als Simone Pignoni);
F. Baldassari, Simone Pignoni, Turin 2008, S. 129, Nr. 63, S. 66, Taf. XVIII (als Simone Pignoni);
G. Cantelli, Repertorio della pittura fiorentina del seicento. Aggiornamento, Pontedera 2009, S. 162 (als Werkstatt Simone Pignoni)
Dargestellt ist eine in der Apostelgeschichte (12, 1-9) berichtete biblische Begebenheit: Nachdem die Wachen in Schlaf versenkt wurden, befreite ein Engel den hl. Petrus, den man auf Befehl des Herodes am Vorabend seiner Verurteilung durch das Volk in den Kerker geworfen hatte. Der Engel ist in jenem Moment zu sehen, als er mit der rechten Hand die Fesseln an den Beinen des Gefangenen löst, während er ihm mit der anderen Hand aufhilft, damit er fliehen kann. Aus der schier endlosen Dunkelheit des Hintergrunds in den Vordergrund stoßend, sind die zwei Gestalten, beleuchtet vom warmen Licht des Heiligenscheins des Engels, die einzigen Protagonisten der Szene.
Das Gemälde ist ein schönes Beispiel für Simone Pignonis sinnlichen Florentiner Malstil. Die elegante Komposition, der volle Pinselstrich und die sorgfältige Farbabstimmung sind typisch für den Künstler und möglicherweise Pignonis Reise nach Norditalien in jungen Jahren geschuldet. Die diagonale Anlage verweist jedoch eher auf seine Werke der Reifezeit der 1660er-Jahre.
Nach einer anfänglichen Lehre bei Fabrizio Boschi und Domenico Passignano trat Pignoni in die Werkstatt von Francesco Furini ein, der großen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung nehmen sollte. Die lieblichen Züge des Engels im vorliegenden Gemälde rühren in der Tat von Beispielen Furinis her; ähnliche Gesichtstypen finden sich auch in anderen Gemälden Furinis, etwa bei dem Jüngling im Gemälde Der hl. Thomas von Villanova verteilt Almosen unter den Armen, das 1664/1665 für die Kirche Santa Verdiana in Castelfiorentino entstand (siehe F. Baldassari, Simone Pignoni, Turin 2008, S. 129/130, Nr. 64). Simone Pignoni wurde besonders für seiner Tafelbilder mit höchst sinnlichen Frauendarstellungen für private Auftraggeber geschätzt. Sie trugen ihm den Ruf eines führenden Vertreters einer liberalen Strömung der Florentiner Malerei ein, die von seinem Meister Furini in den 1620er-Jahren eingeleitet worden war. Darüber hinaus fand seine besondere Fähigkeit Beachtung, die Emotionen seiner ganz unterschiedlichen Protagonisten zum Ausdruck zu bringen, was auch im vorliegenden Gemälde gut zur Geltung kommt.
23.10.2018 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 27.500,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Simone Pignoni
(Florenz 1611-1698)
Die Befreiung des heiligen Petrus,
Öl auf Leinwand, 136 x 108 cm, gerahmt
Provenienz:
Familie Belda (lt. rückseitiger Bezeichnung);
Galleria Moretti, Florenz;
Sammlung Almagià, Rom;
im Erbgang an den jetzigen Besitzer
Literatur:
F. Baldassari, Pittori attivi in Toscana dal Trecento al Settecento, Florenz 2001, S. 152-157 (als Simone Pignoni);
R. Maffeis, Ritratto di Simone Pignoni, in Proporzioni, 5, 2004, S. 119, Anm. 39 (als Simone Pignoni);
F. Baldassari, Simone Pignoni, Turin 2008, S. 129, Nr. 63, S. 66, Taf. XVIII (als Simone Pignoni);
G. Cantelli, Repertorio della pittura fiorentina del seicento. Aggiornamento, Pontedera 2009, S. 162 (als Werkstatt Simone Pignoni)
Dargestellt ist eine in der Apostelgeschichte (12, 1-9) berichtete biblische Begebenheit: Nachdem die Wachen in Schlaf versenkt wurden, befreite ein Engel den hl. Petrus, den man auf Befehl des Herodes am Vorabend seiner Verurteilung durch das Volk in den Kerker geworfen hatte. Der Engel ist in jenem Moment zu sehen, als er mit der rechten Hand die Fesseln an den Beinen des Gefangenen löst, während er ihm mit der anderen Hand aufhilft, damit er fliehen kann. Aus der schier endlosen Dunkelheit des Hintergrunds in den Vordergrund stoßend, sind die zwei Gestalten, beleuchtet vom warmen Licht des Heiligenscheins des Engels, die einzigen Protagonisten der Szene.
Das Gemälde ist ein schönes Beispiel für Simone Pignonis sinnlichen Florentiner Malstil. Die elegante Komposition, der volle Pinselstrich und die sorgfältige Farbabstimmung sind typisch für den Künstler und möglicherweise Pignonis Reise nach Norditalien in jungen Jahren geschuldet. Die diagonale Anlage verweist jedoch eher auf seine Werke der Reifezeit der 1660er-Jahre.
Nach einer anfänglichen Lehre bei Fabrizio Boschi und Domenico Passignano trat Pignoni in die Werkstatt von Francesco Furini ein, der großen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung nehmen sollte. Die lieblichen Züge des Engels im vorliegenden Gemälde rühren in der Tat von Beispielen Furinis her; ähnliche Gesichtstypen finden sich auch in anderen Gemälden Furinis, etwa bei dem Jüngling im Gemälde Der hl. Thomas von Villanova verteilt Almosen unter den Armen, das 1664/1665 für die Kirche Santa Verdiana in Castelfiorentino entstand (siehe F. Baldassari, Simone Pignoni, Turin 2008, S. 129/130, Nr. 64). Simone Pignoni wurde besonders für seiner Tafelbilder mit höchst sinnlichen Frauendarstellungen für private Auftraggeber geschätzt. Sie trugen ihm den Ruf eines führenden Vertreters einer liberalen Strömung der Florentiner Malerei ein, die von seinem Meister Furini in den 1620er-Jahren eingeleitet worden war. Darüber hinaus fand seine besondere Fähigkeit Beachtung, die Emotionen seiner ganz unterschiedlichen Protagonisten zum Ausdruck zu bringen, was auch im vorliegenden Gemälde gut zur Geltung kommt.
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old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 23.10.2018 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 13.10. - 23.10.2018 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
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