Angelika Kauffmann
![Angelika Kauffmann - Alte Meister Angelika Kauffmann - Alte Meister](/fileadmin/lot-images/38A190430/normal/angelika-kauffmann-6154545.jpg)
(Chur 1741–1807 Rom)
Allegorie des ehelichen Friedens,
Öl auf Leinwand, 75 x 63,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Großbritannien (19. Jahrhundert);
Sammlung des Komponisten Alfred Straßer (1895–1967), Wien;
Sammlung Baron Goldschmidt-Rothschild, Brasilien;
Adelsbesitz, Wien
Ausgestellt:
vermutlich London, Royal Academy, 1779, Nr. 166;
Wien, Secession, XXXVII. Ausstellung der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs, 1910, Nr. 5
Wir danken Bettina Baumgärtel, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.
Das vorliegende Gemälde wurde von Thomas Burke (1748–1815) als Druckgrafik reproduziert: Conjugal Peace, Punktiermanier in Rötel, publiziert von W. W. Ryland, London, am 3. Mai 1779 (siehe auch Sammlung des British Museum, Nr. 1873,0809.269).
Baumgärtel schreibt: „Die Allegorie des ehelichen Friedens wird von einer weiblichen Halbfigur in einem antikisierenden weißen Gewand dargestellt, die ihren rechten Arm auf einen auf einem monumentalen Steinsockel abgestellten Korb stützt. Dieser dient als Strohnest für ein Taubenpaar, das dort einträchtig nistet. Das Kopftuch, das mit einem vergoldeten Band am Scheitel zusammengerafft ist, fällt als langes Tuch auf die Brust herunter. Ihre Linke rafft in einer Keuschheitsgeste das Tuch vor ihre Brust. Diese Geste, eine Anlehnung an Raffaels berühmte Donna Velata, und die aus heutiger Sicht ungewohnte Kopfbedeckung stellen Attribute der ehelichen Keuschheit dar. Zusammen mit dem Kopfschleier als Hinweis auf eine verheiratete Frau verweisen die Tauben auf jene weiblichen Tugenden, die als Voraussetzung für eine friedliche Ehe angesehen wurden: Keuschheit, Einfachheit und Tugendhaftigkeit. Der damalige Betrachter konnte die Kopfbedeckung durchaus als ein solches Zeichen lesen, zumal es weit über das 18. Jahrhundert hinaus als unschicklich galt, wenn sich verheiratete Frauen mit unbedecktem Haupt in der Öffentlichkeit zeigten […]. Kauffmann schuf mehrere leicht unterschiedliche Fassungen dieser Darstellung. Eine Version, d. h. eine mit diesem Gemälde nicht identische Fassung, befand sich noch vor einigen Jahren als Leihgabe von Marion Davies im Los Angeles County Museum und gelangte 1995 in den Handel. Das 1910 in Wien ausgestellte Gemälde scheint nach heutigem Wissensstand mit der hier zu begutachtenden Fassung identisch zu sein, wenn man davon ausgeht, dass das 1911 in Kunst für alle erschienene Schabkunstblatt nach dem Ölgemälde der Sammlung Alfred Straßer entstanden ist.“
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
30.04.2019 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 149.700,-
- Schätzwert:
-
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-
Angelika Kauffmann
(Chur 1741–1807 Rom)
Allegorie des ehelichen Friedens,
Öl auf Leinwand, 75 x 63,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Großbritannien (19. Jahrhundert);
Sammlung des Komponisten Alfred Straßer (1895–1967), Wien;
Sammlung Baron Goldschmidt-Rothschild, Brasilien;
Adelsbesitz, Wien
Ausgestellt:
vermutlich London, Royal Academy, 1779, Nr. 166;
Wien, Secession, XXXVII. Ausstellung der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs, 1910, Nr. 5
Wir danken Bettina Baumgärtel, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.
Das vorliegende Gemälde wurde von Thomas Burke (1748–1815) als Druckgrafik reproduziert: Conjugal Peace, Punktiermanier in Rötel, publiziert von W. W. Ryland, London, am 3. Mai 1779 (siehe auch Sammlung des British Museum, Nr. 1873,0809.269).
Baumgärtel schreibt: „Die Allegorie des ehelichen Friedens wird von einer weiblichen Halbfigur in einem antikisierenden weißen Gewand dargestellt, die ihren rechten Arm auf einen auf einem monumentalen Steinsockel abgestellten Korb stützt. Dieser dient als Strohnest für ein Taubenpaar, das dort einträchtig nistet. Das Kopftuch, das mit einem vergoldeten Band am Scheitel zusammengerafft ist, fällt als langes Tuch auf die Brust herunter. Ihre Linke rafft in einer Keuschheitsgeste das Tuch vor ihre Brust. Diese Geste, eine Anlehnung an Raffaels berühmte Donna Velata, und die aus heutiger Sicht ungewohnte Kopfbedeckung stellen Attribute der ehelichen Keuschheit dar. Zusammen mit dem Kopfschleier als Hinweis auf eine verheiratete Frau verweisen die Tauben auf jene weiblichen Tugenden, die als Voraussetzung für eine friedliche Ehe angesehen wurden: Keuschheit, Einfachheit und Tugendhaftigkeit. Der damalige Betrachter konnte die Kopfbedeckung durchaus als ein solches Zeichen lesen, zumal es weit über das 18. Jahrhundert hinaus als unschicklich galt, wenn sich verheiratete Frauen mit unbedecktem Haupt in der Öffentlichkeit zeigten […]. Kauffmann schuf mehrere leicht unterschiedliche Fassungen dieser Darstellung. Eine Version, d. h. eine mit diesem Gemälde nicht identische Fassung, befand sich noch vor einigen Jahren als Leihgabe von Marion Davies im Los Angeles County Museum und gelangte 1995 in den Handel. Das 1910 in Wien ausgestellte Gemälde scheint nach heutigem Wissensstand mit der hier zu begutachtenden Fassung identisch zu sein, wenn man davon ausgeht, dass das 1911 in Kunst für alle erschienene Schabkunstblatt nach dem Ölgemälde der Sammlung Alfred Straßer entstanden ist.“
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 30.04.2019 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 20.04. - 30.04.2019 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.