Agostino Verrocchio
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(Rom 1586–1659)
Äpfel, Trauben, Feigen, Granatäpfel und andere Früchte auf einer Steinplatte,
Öl auf Leinwand, 97 x 131 cm, gerahmt
Provenienz:
Kunsthandel Paolo Sapori, Spoleto;
Auktion, Sotheby’s, New York, 22. Mai 2018, Lot 58;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Ausgestellt:
Turin, Fondazione Accorsi, L’incantesimo dei sensi: una collezione di nature morte del Seicento per il Museo Accorsi, 30. November 2005 – 1. Mai 2006, Kat.-Nr. 9
Literatur:
L. Salerno, La Natura Morta italiana, 1560–1805, Rom 1984, S. 103, Abb. 25.3 (als Maestro prossimo al Verrocchio);
A. Cottino/F. Zeri (Hg.), La natura morta in Italia, Mailand 1989, Bd. II, S. 726, Abb. 863 (als Agostino Verrocchio);
A. Cottino, L’Incantesimo dei sensi: Una collezione di nature morte del Seicento per il Museo Accorsi, Ausstellungskatalog, Turin 2005, S. 58f., 104, Kat.-Nr. 9 (als Agostino Verrocchio)
Publiziert wurde das vorliegende Werk von Luigi Salerno im Jahr 1984 als Werk eines Agostino Verrocchio nahen Meisters, bevor es 1989 von Alberto Cottino als von Verrocchio selbst stammend eingestuft wurde. Das war nicht der einzige Fall, in dem in der Vergangenheit Gemälde des römischen Meisters anderen Künstlern zugeschrieben worden waren. Tatsächlich hat man Verrocchios Identität erst anlässlich der 1964 in Zürich, Rotterdam und Neapel gezeigten Ausstellung „La nature morta italiana“ erfasst, die Gelegenheit bot, sowohl das Leben des Künstlers zu rekonstruieren, als auch seine stilistischen Eigenheiten zu bestimmen.
Verrocchios Tätigkeit als Stilllebenmaler, die sich scheinbar über einen längeren Zeitraum hinweg entwickelte, stellt ein Bindeglied zwischen der ersten Generation von Meistern in diesem Genre, die sich an Caravaggio oder dem Meister von Hartford orientierten, und Michelangelo Cerquozzi dar, den manche Wissenschaftler als Schüler Verrocchios oder ihm nahen Künstler beschrieben haben. Verrocchios Werke schwanken somit zwischen einer analytischen Präsentation einzelner Elemente, die sich häufig symmetrisch zur Mittelachse angeordnet finden, und dem Inbegriff eines barocken Hangs zur Ausschmückung.
Das vorliegende Stillleben zeigt eine Fülle verschiedenartigster Früchte wie Feigen, Granatäpfel und Weintrauben, die auf einer Steinplatte angeordnet sind. Die leuchtenden Farben werden noch durch ein Licht verstärkt, das jede einzelne Form und Textur akzentuiert. Reifes und makelloses Obst findet sich neben schon verfaulenden, bereits geöffneten Früchten mit welken Blättern.
Obwohl dieses Bild Verrocchios sich einiger archaischer Formeln wie der Anordnung von Volumina und chromatischen Flächen auf parallelen Ebenen oder der Darstellung einer Schnecke auf einem Feigenzweig links bedient, ist es ein eindringliches Beispiel für die reifen Jahre des Künstlers. Alberto Cottino hat es in die Zeit nach 1650 datiert und meint, dass es sogar noch später entstanden sein könnte. Es handelt sich wahrscheinlich um eine der allerletzten Schöpfungen Verrocchios, die sich von einem caravaggesken Stil geprägt zeigt, auch wenn sie gleichzeitig einen Einblick in die vom Künstler neu übernommenen dekorativen Aspekte des Barocks gibt.
30.04.2019 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 50.300,-
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-
Agostino Verrocchio
(Rom 1586–1659)
Äpfel, Trauben, Feigen, Granatäpfel und andere Früchte auf einer Steinplatte,
Öl auf Leinwand, 97 x 131 cm, gerahmt
Provenienz:
Kunsthandel Paolo Sapori, Spoleto;
Auktion, Sotheby’s, New York, 22. Mai 2018, Lot 58;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Ausgestellt:
Turin, Fondazione Accorsi, L’incantesimo dei sensi: una collezione di nature morte del Seicento per il Museo Accorsi, 30. November 2005 – 1. Mai 2006, Kat.-Nr. 9
Literatur:
L. Salerno, La Natura Morta italiana, 1560–1805, Rom 1984, S. 103, Abb. 25.3 (als Maestro prossimo al Verrocchio);
A. Cottino/F. Zeri (Hg.), La natura morta in Italia, Mailand 1989, Bd. II, S. 726, Abb. 863 (als Agostino Verrocchio);
A. Cottino, L’Incantesimo dei sensi: Una collezione di nature morte del Seicento per il Museo Accorsi, Ausstellungskatalog, Turin 2005, S. 58f., 104, Kat.-Nr. 9 (als Agostino Verrocchio)
Publiziert wurde das vorliegende Werk von Luigi Salerno im Jahr 1984 als Werk eines Agostino Verrocchio nahen Meisters, bevor es 1989 von Alberto Cottino als von Verrocchio selbst stammend eingestuft wurde. Das war nicht der einzige Fall, in dem in der Vergangenheit Gemälde des römischen Meisters anderen Künstlern zugeschrieben worden waren. Tatsächlich hat man Verrocchios Identität erst anlässlich der 1964 in Zürich, Rotterdam und Neapel gezeigten Ausstellung „La nature morta italiana“ erfasst, die Gelegenheit bot, sowohl das Leben des Künstlers zu rekonstruieren, als auch seine stilistischen Eigenheiten zu bestimmen.
Verrocchios Tätigkeit als Stilllebenmaler, die sich scheinbar über einen längeren Zeitraum hinweg entwickelte, stellt ein Bindeglied zwischen der ersten Generation von Meistern in diesem Genre, die sich an Caravaggio oder dem Meister von Hartford orientierten, und Michelangelo Cerquozzi dar, den manche Wissenschaftler als Schüler Verrocchios oder ihm nahen Künstler beschrieben haben. Verrocchios Werke schwanken somit zwischen einer analytischen Präsentation einzelner Elemente, die sich häufig symmetrisch zur Mittelachse angeordnet finden, und dem Inbegriff eines barocken Hangs zur Ausschmückung.
Das vorliegende Stillleben zeigt eine Fülle verschiedenartigster Früchte wie Feigen, Granatäpfel und Weintrauben, die auf einer Steinplatte angeordnet sind. Die leuchtenden Farben werden noch durch ein Licht verstärkt, das jede einzelne Form und Textur akzentuiert. Reifes und makelloses Obst findet sich neben schon verfaulenden, bereits geöffneten Früchten mit welken Blättern.
Obwohl dieses Bild Verrocchios sich einiger archaischer Formeln wie der Anordnung von Volumina und chromatischen Flächen auf parallelen Ebenen oder der Darstellung einer Schnecke auf einem Feigenzweig links bedient, ist es ein eindringliches Beispiel für die reifen Jahre des Künstlers. Alberto Cottino hat es in die Zeit nach 1650 datiert und meint, dass es sogar noch später entstanden sein könnte. Es handelt sich wahrscheinlich um eine der allerletzten Schöpfungen Verrocchios, die sich von einem caravaggesken Stil geprägt zeigt, auch wenn sie gleichzeitig einen Einblick in die vom Künstler neu übernommenen dekorativen Aspekte des Barocks gibt.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 30.04.2019 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 20.04. - 30.04.2019 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.