Peter Paul Rubens Werkstatt
(Siegen 1577–1640 Antwerpen),
Porträt eines Dominikanermönchs,
Öl auf Holz, 58 x 48 cm, gerahmt
Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, New York, 14. Oktober 1999, Lot 89;
dort von einem amerikanischen Sammler erworben;
Auktion, Sotheby’s, New York, 29. Januar 2015, Lot 33;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Das vorliegende Gemälde stellt denselben Dominikanerbruder dar, den auch Peter Paul Rubens porträtierte (Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, Inv.-Nr. KMS3884) und der ein Freund des Künstlers gewesen sein soll. Tatsächlich zeigen das Kopenhagener Gemälde und die vorliegende Komposition den Kopf des Mönchs aus unterschiedlichen Blickwinkeln und nahezu seitenverkehrt. Das Licht fällt zwar in beiden Fällen von rechts ein; Haar, Ausdruck und Kapuze lassen allerdings Abweichungen erkennen. Diese Details sowie die feine Ausführung der beiden Bilder stellen uns insofern vor ein Dilemma, als die Porträts in getrennten Sitzungen entstanden zu sein scheinen. Sollte das so gewesen sein, könnte das erklären, warum das Haar des Kopenhagener Werks lockig und im vorliegenden Fall glatt ist. Vielleicht entschied sich der Maler des hier besprochenen Gemäldes aber auch, die Komposition aus Übungsgründen umzukehren.
In den Beständen des dänischen Statens Museum for Kunst findet sich auch eine Zeichnung von William Paneels, die eine direkte Kopie des vorliegenden Bildes darstellt. Paneels, der die Leitung von Rubens’ Werkstatt übernahm, wenn dieser in diplomatischer Mission unterwegs war, ist für seine Rubens-Kopien bekannt, die auch anatomische Studien umfassen (siehe J. Garff/E. de la Fuente Pederson, Rubens Cantoor. The Drawings of Willem Panneels, 2 Bde., Kopenhagen 1988, S. 68 f., Tafel 69). Dies ist ein zusätzlicher Hinweis darauf, dass das Gemälde aus Rubens’ Werkstatt stammt.
Wir danken Peter Klein für sein dendrochronologisches Gutachten über die aus zwei Brettern zusammengesetzte Eichentafel aus dem Baltikum/Polen, in dem er als frühestes Fälldatum des Baumes 1612 und als vermutliches Herstellungsjahr der Tafel 1620 nennt.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
30.04.2019 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 62.800,-
- Schätzwert:
-
EUR 8.000,- bis EUR 12.000,-
Peter Paul Rubens Werkstatt
(Siegen 1577–1640 Antwerpen),
Porträt eines Dominikanermönchs,
Öl auf Holz, 58 x 48 cm, gerahmt
Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, New York, 14. Oktober 1999, Lot 89;
dort von einem amerikanischen Sammler erworben;
Auktion, Sotheby’s, New York, 29. Januar 2015, Lot 33;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Das vorliegende Gemälde stellt denselben Dominikanerbruder dar, den auch Peter Paul Rubens porträtierte (Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, Inv.-Nr. KMS3884) und der ein Freund des Künstlers gewesen sein soll. Tatsächlich zeigen das Kopenhagener Gemälde und die vorliegende Komposition den Kopf des Mönchs aus unterschiedlichen Blickwinkeln und nahezu seitenverkehrt. Das Licht fällt zwar in beiden Fällen von rechts ein; Haar, Ausdruck und Kapuze lassen allerdings Abweichungen erkennen. Diese Details sowie die feine Ausführung der beiden Bilder stellen uns insofern vor ein Dilemma, als die Porträts in getrennten Sitzungen entstanden zu sein scheinen. Sollte das so gewesen sein, könnte das erklären, warum das Haar des Kopenhagener Werks lockig und im vorliegenden Fall glatt ist. Vielleicht entschied sich der Maler des hier besprochenen Gemäldes aber auch, die Komposition aus Übungsgründen umzukehren.
In den Beständen des dänischen Statens Museum for Kunst findet sich auch eine Zeichnung von William Paneels, die eine direkte Kopie des vorliegenden Bildes darstellt. Paneels, der die Leitung von Rubens’ Werkstatt übernahm, wenn dieser in diplomatischer Mission unterwegs war, ist für seine Rubens-Kopien bekannt, die auch anatomische Studien umfassen (siehe J. Garff/E. de la Fuente Pederson, Rubens Cantoor. The Drawings of Willem Panneels, 2 Bde., Kopenhagen 1988, S. 68 f., Tafel 69). Dies ist ein zusätzlicher Hinweis darauf, dass das Gemälde aus Rubens’ Werkstatt stammt.
Wir danken Peter Klein für sein dendrochronologisches Gutachten über die aus zwei Brettern zusammengesetzte Eichentafel aus dem Baltikum/Polen, in dem er als frühestes Fälldatum des Baumes 1612 und als vermutliches Herstellungsjahr der Tafel 1620 nennt.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 30.04.2019 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 20.04. - 30.04.2019 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.