4 Eichenholz-Fensterflügel á 8 glasmalerischen Feldern, mit farbig gemalten abstrahierten vegetabilen Ornamenten, 6 farbig gemalten Personifikationen von Handwerkern, im Fond mit einer leuchtenden Farbe ausgelegt, die mit Lotfarben überzogen und mit Radierungen verziert wurden, partiell mit wertvoller Silberbeize zur weiteren Veredlung aufgetragen, die Modellierung ist zurückhaltend in aufgestupften Lotüberzügen ausgeführt, die Felder sind jeweils verbleit und mit Glashalteleisten in hölzerne Rahmen eingesetzt, gesamt 230 x 160 cm, 2 Fensterflügel á 60 x 160 cm, 2 Fensterflügel á 55 x 160 cm, sehr guter stabiler Zustand, sehr wenige Glasstücke wurden passgenau verklebt, Karl Muggly, Bielefeld um 1920 (Ru)
Karl Muggly, Sohn eines Glasmalermeisters wurde 1884 in München geboren. Ausbildung als Glasmaler, künstlerische Ausbildung in Wiesbaden mit Stipendium zum Besuch der Dresdner Kunstakademie. Er zog nach Bielefeld, wurde als Lehrer an die Handwerker- und Kunstgewerbeschule berufen und sollte später dort Professor werden. 1910 ist er an der Gestaltung des Direktionszimmers für die Weltausstellung in Brüssel beteiligt, er gewinnt die Goldmedaille. Beteiligung an der Werkbundausstellung 1914 in Köln. Sein Schaffen umfasst neben Glasmalerei auch andere Maltechniken, wie Keramikarbeiten, Öl- und Aquarellmalerei sowie Wandmalereien. Er stand in enger Verbindung und Freundschaft zu Ernst Barlach. Mugglys Arbeiten zeugen stets von ihren Wurzeln im Jugendstil und der Glasmalerei, abstrahieren dennoch und bedienen sich stets einer intensiven Farbigkeit und bestimmter Formengestaltung. Karl Muggly starb 1957