Adolf Luther *
![Adolf Luther * - Zeitgenössische Kunst I Adolf Luther * - Zeitgenössische Kunst I](/fileadmin/lot-images/38M190605/normal/adolf-luther-6210811.jpg)
(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
Hohlspiegelobjekt, 1967, auf der Rückseite signiert, datiert und gewidmet Luther 67, 5 x 5 quadratische, konkav gebogene Linsen, Plexiglasrahmen, Spiegelplatte, Holzplatte, 91,5 x 91,5 x 3,4 cm, in Plexiglasbox
Provenienz:
Nachlass Fritz Becker, Düsseldorf
Die Werke Adolf Luthers erweisen Licht als immaterielle, sich nicht erschöpfende komplexe Realität. Das Licht ist dabei zugleich Gegenstand und Aussage der Werke. Die Hohlspiegelobjekte dienen als Instrumente, wobei ihre instrumentale Funktion darin besteht, die vorgegebene Wirklichkeit mit Hilfe mehrerer identischer konkaver semitransparenter Spiegel oder Linsen, die mit einer schwarzen Platte oder weiteren Spiegeln hinterlegt sind, optisch zu vervielfachen. Der Hohlspiegel ist ein serielles Reflektionsmedium des Lichts, das nur in einer Richtung offen ist, das die „Flektion der Bilder aus seinem Inneren herausschleudert, dessen Brennpunkt außerhalb seiner selbst liegt, kurz, das die Bilder dorthin zurückwirft, woher sie kommen: in den dreidimensionalen Wirklichkeitsraum.“
(Ralph Merten, Adolf Luther – Am Anfang war das Licht, Stuttgart 1987, S. 194)
Je nach Betrachterstandpunkt sieht der Beschauer das ‚Vor-Bild‘ als umgekehrte Erscheinung, die irritierend und zugleich faszinierend ist. Das Instrument Spiegel reflektiert und interagiert mit jeder sich bewegenden Erscheinung, die es von außen aufnimmt und als Umkehrbild gebündelt in den Raum zurückwirft. Nur durch den Betrachter können die Objekte in Funktion gesetzt werden. Adolf Luthers Spiegelobjekt ist durch die fünf mal fünf seriellen semitransparenten, konkav gebogenen Linsen so angelegt, dass der Betrachter sich vor dem Objekt bewegen soll. Nur so wird ihm die vom Künstler intendierte komplexe Erfahrung vermittelt, das Licht und auch den umgebenden Raum in immer neuer Weise zu erfassen. Eine Besonderheit dieses Spiegelobjektes Adolf Luthers ist die sehr geringe Aufbautiefe von nur 3,4 cm. Diese Unmittelbarkeit und die mit einer zarten Goldschicht bedampften Linsen führen zu einer noch faszinierenderen optischen Erscheinung.
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
05.06.2019 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 62.800,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Adolf Luther *
(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
Hohlspiegelobjekt, 1967, auf der Rückseite signiert, datiert und gewidmet Luther 67, 5 x 5 quadratische, konkav gebogene Linsen, Plexiglasrahmen, Spiegelplatte, Holzplatte, 91,5 x 91,5 x 3,4 cm, in Plexiglasbox
Provenienz:
Nachlass Fritz Becker, Düsseldorf
Die Werke Adolf Luthers erweisen Licht als immaterielle, sich nicht erschöpfende komplexe Realität. Das Licht ist dabei zugleich Gegenstand und Aussage der Werke. Die Hohlspiegelobjekte dienen als Instrumente, wobei ihre instrumentale Funktion darin besteht, die vorgegebene Wirklichkeit mit Hilfe mehrerer identischer konkaver semitransparenter Spiegel oder Linsen, die mit einer schwarzen Platte oder weiteren Spiegeln hinterlegt sind, optisch zu vervielfachen. Der Hohlspiegel ist ein serielles Reflektionsmedium des Lichts, das nur in einer Richtung offen ist, das die „Flektion der Bilder aus seinem Inneren herausschleudert, dessen Brennpunkt außerhalb seiner selbst liegt, kurz, das die Bilder dorthin zurückwirft, woher sie kommen: in den dreidimensionalen Wirklichkeitsraum.“
(Ralph Merten, Adolf Luther – Am Anfang war das Licht, Stuttgart 1987, S. 194)
Je nach Betrachterstandpunkt sieht der Beschauer das ‚Vor-Bild‘ als umgekehrte Erscheinung, die irritierend und zugleich faszinierend ist. Das Instrument Spiegel reflektiert und interagiert mit jeder sich bewegenden Erscheinung, die es von außen aufnimmt und als Umkehrbild gebündelt in den Raum zurückwirft. Nur durch den Betrachter können die Objekte in Funktion gesetzt werden. Adolf Luthers Spiegelobjekt ist durch die fünf mal fünf seriellen semitransparenten, konkav gebogenen Linsen so angelegt, dass der Betrachter sich vor dem Objekt bewegen soll. Nur so wird ihm die vom Künstler intendierte komplexe Erfahrung vermittelt, das Licht und auch den umgebenden Raum in immer neuer Weise zu erfassen. Eine Besonderheit dieses Spiegelobjektes Adolf Luthers ist die sehr geringe Aufbautiefe von nur 3,4 cm. Diese Unmittelbarkeit und die mit einer zarten Goldschicht bedampften Linsen führen zu einer noch faszinierenderen optischen Erscheinung.
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst I |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 05.06.2019 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 25.05. - 05.06.2019 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.