Lot Nr. 88


Jan Lebenstein *


(Brzesc nad Bugiem 1930–1999 Krakau)
Jardin des Plantes, 1975, auf der Rückseite betitelt, signiert und datiert Lebenstein 1975 sowie gewidmet: à Nicole et Henri Ronse très amicalement, Öl und Acryl auf Leinwand, 89 x 130 cm, gerahmt

Provenienz:
Der Künstler
L’Autre Musée a.s.b.l., Brüssel (Frau Ronse)
dort um 1990–1992 vom heutigen Besitzer erworben
Privatsammlung, Brüssel

Am 5. Jänner 1930 im polnischen Brest geboren, studierte Lebenstein, nachdem er viele Jahre in Konzentrationslagern verbracht hatte, an der Kunstakademie in Warschau. Seine Künstlerkarriere begann mit der Ausstellung junger bildender Künstler „Gegen den Krieg – Gegen den Faschismus“ im Warschauer Arsenal 1955. Die Eigenwilligkeit von Lebensteins Kunst, durchtränkt von existentiellen Ängsten und fantastischen Figuren, in denen die anthropomorphischen Züge nur leicht angedeutet oder in halluzinatorische Schatten umgewandelt sind, wurde bereits sehr früh von französischen Kritikern anerkannt, als diese ihm den Grand Prix bei der ersten Biennale Internationale des Jeunes Artistes in Paris 1959 verliehen.

Die Vorstellungskraft des Künstlers, welche sich stark an den großen Texten der Weltkultur anlehnt, wurde durch die Mythologien alter Zivilisationen wie jenen von Assyrien, Babylon, Ägypten und Griechenland sowie der Bibel angeregt. Lebenstein glaubte, dass der Weg zur Moderne über die Verarbeitung von Tradition beschritten werden müsse. Seine eigene „Leçon de zoologie“ (Lektion in Zoologie) nahm auch einen wichtigen Platz in seiner Kunst ein, wobei er die biologischen und physiologischen Grundlagen menschlicher Sinnlichkeit betonte.

Lebensteins größte offizielle Retrospektive in Polen fand 1992 statt. Der schöpferische Werdegang des Künstlers und seine Errungenschaften im Zuge dessen wurden schließlich in einer Ausstellung mit dem Titel „Etapy / Stages“ zusammengefasst und in Paris und einigen polnischen Städten 1999, also ein Jahr vor dem Tod des Künstlers, gezeigt. Lebensteins Kunst offenbart einen unverwechselbaren und unabhängigen Stil, der weltweit anerkannt wird, was die Tatsache, dass seine Werke unter anderem im Museum of Modern Art in New York und dem Centre Georges Pompidou in Paris aufbewahrt werden, beweist.

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at

04.06.2019 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 27.800,-
Schätzwert:
EUR 18.000,- bis EUR 28.000,-

Jan Lebenstein *


(Brzesc nad Bugiem 1930–1999 Krakau)
Jardin des Plantes, 1975, auf der Rückseite betitelt, signiert und datiert Lebenstein 1975 sowie gewidmet: à Nicole et Henri Ronse très amicalement, Öl und Acryl auf Leinwand, 89 x 130 cm, gerahmt

Provenienz:
Der Künstler
L’Autre Musée a.s.b.l., Brüssel (Frau Ronse)
dort um 1990–1992 vom heutigen Besitzer erworben
Privatsammlung, Brüssel

Am 5. Jänner 1930 im polnischen Brest geboren, studierte Lebenstein, nachdem er viele Jahre in Konzentrationslagern verbracht hatte, an der Kunstakademie in Warschau. Seine Künstlerkarriere begann mit der Ausstellung junger bildender Künstler „Gegen den Krieg – Gegen den Faschismus“ im Warschauer Arsenal 1955. Die Eigenwilligkeit von Lebensteins Kunst, durchtränkt von existentiellen Ängsten und fantastischen Figuren, in denen die anthropomorphischen Züge nur leicht angedeutet oder in halluzinatorische Schatten umgewandelt sind, wurde bereits sehr früh von französischen Kritikern anerkannt, als diese ihm den Grand Prix bei der ersten Biennale Internationale des Jeunes Artistes in Paris 1959 verliehen.

Die Vorstellungskraft des Künstlers, welche sich stark an den großen Texten der Weltkultur anlehnt, wurde durch die Mythologien alter Zivilisationen wie jenen von Assyrien, Babylon, Ägypten und Griechenland sowie der Bibel angeregt. Lebenstein glaubte, dass der Weg zur Moderne über die Verarbeitung von Tradition beschritten werden müsse. Seine eigene „Leçon de zoologie“ (Lektion in Zoologie) nahm auch einen wichtigen Platz in seiner Kunst ein, wobei er die biologischen und physiologischen Grundlagen menschlicher Sinnlichkeit betonte.

Lebensteins größte offizielle Retrospektive in Polen fand 1992 statt. Der schöpferische Werdegang des Künstlers und seine Errungenschaften im Zuge dessen wurden schließlich in einer Ausstellung mit dem Titel „Etapy / Stages“ zusammengefasst und in Paris und einigen polnischen Städten 1999, also ein Jahr vor dem Tod des Künstlers, gezeigt. Lebensteins Kunst offenbart einen unverwechselbaren und unabhängigen Stil, der weltweit anerkannt wird, was die Tatsache, dass seine Werke unter anderem im Museum of Modern Art in New York und dem Centre Georges Pompidou in Paris aufbewahrt werden, beweist.

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 04.06.2019 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 25.05. - 04.06.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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