Lot Nr. 97


Jusepe de Ribera


Jusepe de Ribera - Meisterzeichnungen, Druckgraphik bis 1900, Aquarelle u. Miniaturen

(Jativa 1591–1652 Neapel)
Studie eines Drachen, Feder in Braun auf Bütten, 16,5 x 24,8 cm, in brauner Feder bezeichnet “Salvator Rosa” und ”A. Carracci”, alt auf ein anderes Bütten montiert, rückseitig auf dem Untersatzkarton in brauner Feder bezeichnet “Claudio Lorenese”, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz:
Sammlung Antonio Morassi (1893–1976), Mailand, Lugt 143a;
Sammlung Giancarlo Sestieri, Rom.

Litaratur:
G. Finaldi, Jusepe de Ribera. The Drawings. Catalogue raisonné, Madrid 2016, Kat. 44, S. 138–139; G. Finaldi, “Aspects of the Life and Work of Jusepe de Ribera, 1591–1652”, The Courtauld Institute of Art, London 1995, Nr. 126; G. Sestieri, in: Civiltà del Seicento a Napoli, Ausst. Kat. Neapel, Museo di Capodimonte, Bd. 2, Neapel 1984, Nr. 3.69.

Die vorliegende Studie eines Drachen von Jusepe de Ribera ist mit keinem ausgeführten Werk des Künstlers in Verbindung zu bringen, könnte jedoch als Detailstudie für ein Gemälde entstanden sein. Mit den fledermausähnlichen Flügeln, dem langen Hals und dem geschwungenen, reptilienartigen Schwanz knüpft Ribera an traditionelle Schilderungen dieser Figur in der europäischen Literatur und Populärkultur an, in welcher der Drache meist als Verkörperung Satans oder als Inkarnation des Bösen gedeutet wird. So findet der Drache in der bildenden Kunst nicht nur in religiösen Gemälden - wie dem hl. Michael, dem hl. Georg oder der hl. Margarethe – seine Darstellung, sondern ist auch in einer Vielzahl mythologischer Themen wie Perseus und Andromeda sowie Jason und der Drache präsent.
Riberas Drache ist vor einem leeren Hintergrund dargestellt, einzig eine gebrochene Linie im Hintergrund deutet wage den Horizont mit einem weit entfernt liegenden Gebirge an, unterhalb seiner Füße sind einige Parallelschraffuren als Schatten hinzugefügt. Mangels weiterer Anhaltspunkte ist es somit schwierig, die mögliche Funktion der Zeichnung zu identifizieren. Anhand stilistischer Merkmale, wie den durchgängigen Umrissen und den Zickzack- und Parallellinien schlägt Finaldi eine Datierung in die Mitte der 1620er Jahre vor und rückt die Zeichnung somit in die Nähe zu Studien wie „Der hl. Hieronymus, schreibend“ im Musée du Louvre, Paris (Inv. 13709; Finaldi 2016, Kat. 31, S. 116-118) oder „Sitzender, lesender Mann mit zwei Cherubim“ in The Courtauld Gallery, London (Inv. D.152.RW.367; Finaldi 2016, Kat. 43, S. 136-137). Eine weitere Darstellung eines Drachen findet sich in der Zeichnung Riberas „Ein Soldat spießt einen Drachen mit dem Speer auf“ im Fine Arts Museum of San Francisco (Inv. 1963.24.610; Finaldi 2016, Kat. 78, S. 212-213).

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

06.11.2019 - 14:00

Erzielter Preis: **
EUR 57.800,-
Schätzwert:
EUR 6.000,- bis EUR 8.000,-

Jusepe de Ribera


(Jativa 1591–1652 Neapel)
Studie eines Drachen, Feder in Braun auf Bütten, 16,5 x 24,8 cm, in brauner Feder bezeichnet “Salvator Rosa” und ”A. Carracci”, alt auf ein anderes Bütten montiert, rückseitig auf dem Untersatzkarton in brauner Feder bezeichnet “Claudio Lorenese”, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz:
Sammlung Antonio Morassi (1893–1976), Mailand, Lugt 143a;
Sammlung Giancarlo Sestieri, Rom.

Litaratur:
G. Finaldi, Jusepe de Ribera. The Drawings. Catalogue raisonné, Madrid 2016, Kat. 44, S. 138–139; G. Finaldi, “Aspects of the Life and Work of Jusepe de Ribera, 1591–1652”, The Courtauld Institute of Art, London 1995, Nr. 126; G. Sestieri, in: Civiltà del Seicento a Napoli, Ausst. Kat. Neapel, Museo di Capodimonte, Bd. 2, Neapel 1984, Nr. 3.69.

Die vorliegende Studie eines Drachen von Jusepe de Ribera ist mit keinem ausgeführten Werk des Künstlers in Verbindung zu bringen, könnte jedoch als Detailstudie für ein Gemälde entstanden sein. Mit den fledermausähnlichen Flügeln, dem langen Hals und dem geschwungenen, reptilienartigen Schwanz knüpft Ribera an traditionelle Schilderungen dieser Figur in der europäischen Literatur und Populärkultur an, in welcher der Drache meist als Verkörperung Satans oder als Inkarnation des Bösen gedeutet wird. So findet der Drache in der bildenden Kunst nicht nur in religiösen Gemälden - wie dem hl. Michael, dem hl. Georg oder der hl. Margarethe – seine Darstellung, sondern ist auch in einer Vielzahl mythologischer Themen wie Perseus und Andromeda sowie Jason und der Drache präsent.
Riberas Drache ist vor einem leeren Hintergrund dargestellt, einzig eine gebrochene Linie im Hintergrund deutet wage den Horizont mit einem weit entfernt liegenden Gebirge an, unterhalb seiner Füße sind einige Parallelschraffuren als Schatten hinzugefügt. Mangels weiterer Anhaltspunkte ist es somit schwierig, die mögliche Funktion der Zeichnung zu identifizieren. Anhand stilistischer Merkmale, wie den durchgängigen Umrissen und den Zickzack- und Parallellinien schlägt Finaldi eine Datierung in die Mitte der 1620er Jahre vor und rückt die Zeichnung somit in die Nähe zu Studien wie „Der hl. Hieronymus, schreibend“ im Musée du Louvre, Paris (Inv. 13709; Finaldi 2016, Kat. 31, S. 116-118) oder „Sitzender, lesender Mann mit zwei Cherubim“ in The Courtauld Gallery, London (Inv. D.152.RW.367; Finaldi 2016, Kat. 43, S. 136-137). Eine weitere Darstellung eines Drachen findet sich in der Zeichnung Riberas „Ein Soldat spießt einen Drachen mit dem Speer auf“ im Fine Arts Museum of San Francisco (Inv. 1963.24.610; Finaldi 2016, Kat. 78, S. 212-213).

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

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Auktion: Meisterzeichnungen, Druckgraphik bis 1900, Aquarelle u. Miniaturen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 06.11.2019 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 31.10. - 06.11.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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