Lot Nr. 325 -


Cy Twombly *


(Lexington, Virginia 1928–2011 Rom)
Ohne Titel, 1963–64, signiert Cy Twombly, Farbstift, Bleistift, Fettkreide auf Papier, 86 x 67 cm, gerahmt

Die Arbeit wurde im September 2019 Del Roscio vorgelegt, der ihre Authentizität mit den richtigen Maßen bestätigt.

Provenienz:
Galleria La Tartaruga, Rom
Galerie Karsten Greve, Köln
Privatsammlung, Deutschland
Kunsthaus Lempertz, 3.12.2016, Los 450
dort vom jetzigen Besitzer erworben

Literatur:
Nicola Del Roscio, Cy Twombly, Drawings, Catalogue Raisonné Gagosian Gallery, New York, München 2011, Bd. 4, Nr. 20, mit falschen Maßangaben (farbige Abb.)

Die graphische Sprache Cy Twomblys ist in jeglicher Hinsicht unnachahmlich. Es geht in seinem Werk um die Defiguration von Symbolen, Alphabeten und Zahlen, die in seinen Arbeiten zu nichts anderem als sie selbst werden. „Twomblys egozentrischer Ernst ist die Sonne, die von seinem Werk ausstrahlt.“
Pierre Restany, Paris, 7. September 1961, in: Twombly, München, S. 27

„Farbe ist etwas, was ich mit den Händen verwende, um all diese haptischen Dinge zu machen. Öl mag ich eigentlich nicht, weil man es nicht wieder überarbeiten kann, ohne es zu verkorksen. Es ist nicht mein Lieblingsding.... mein Medium ist eher der Bleistift als die nasse Farbe.“
Cy Twombly

Mit dem abstrakten Expressionismus entwickelte sich unter anderen mit den Künstlern Cy Twombly, Robert Rauschenberg und Jasper Johns eine erste heroische, eigenständige Kunstrichtung in Amerika. Die Norm der Gestaltung wurde von ihnen allen überwunden, ihre Herausforderung bestand vielmehr darin ihr eigenes Ich mit dem leeren, ursprünglichen virtuellen Raum des meist großformatigen Bildfeldes zu konfrontieren.

In den Werken Cy Twomblys wird die Linie zur eigenständigen, vibrierenden Aussage, die Farbe ist in seinen Werken nicht im Dienste einer Darstellung aufgebracht, sondern sie ist Stoff, Materie und Substanz. Seine Arbeiten sind einmalige dynamische Aufzeichnungen, Epen des Skripturalen, die nicht analytisch aufgeschlüsselt werden können, sondern nur synthetisch und gesamthaft zu erfassen sind. Die Signatur bedeutet nicht den Abschluss eines Werkes, sondern sie bleibt Teil des flüchtig festgehaltenen Bildes.

Die Linie ist in Twomblys Arbeiten etwas bewusst Künstliches und Künstlerisches. Sie wird zu einem vibrierendem, eigenständigem, komplexem Ich und Es in stets ausgedehnten Landschaften, Räumen und Geschehen. Cy Twombly hat an seinem Strich gearbeitet, er hat ihn sich gefügig gemacht um zugleich Form, Tempo, Tiefe und vieles mehr zu bezeichnen. Über die Linie sagte Cy Twombly, dass „sie eine gegenwärtige Erfahrung ihrer eigenen, ihr innewohnenden Geschichte [sei], sie erkläre nicht, sondern [sie] sei das Ereignis ihrer Verkörperung.“ (Cy Twombly in: Cy Twombly, Bilder, Arbeiten auf Papier, Skulpturen, München 1987, S. 10)

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de

27.11.2019 - 18:00

Schätzwert:
EUR 180.000,- bis EUR 220.000,-

Cy Twombly *


(Lexington, Virginia 1928–2011 Rom)
Ohne Titel, 1963–64, signiert Cy Twombly, Farbstift, Bleistift, Fettkreide auf Papier, 86 x 67 cm, gerahmt

Die Arbeit wurde im September 2019 Del Roscio vorgelegt, der ihre Authentizität mit den richtigen Maßen bestätigt.

Provenienz:
Galleria La Tartaruga, Rom
Galerie Karsten Greve, Köln
Privatsammlung, Deutschland
Kunsthaus Lempertz, 3.12.2016, Los 450
dort vom jetzigen Besitzer erworben

Literatur:
Nicola Del Roscio, Cy Twombly, Drawings, Catalogue Raisonné Gagosian Gallery, New York, München 2011, Bd. 4, Nr. 20, mit falschen Maßangaben (farbige Abb.)

Die graphische Sprache Cy Twomblys ist in jeglicher Hinsicht unnachahmlich. Es geht in seinem Werk um die Defiguration von Symbolen, Alphabeten und Zahlen, die in seinen Arbeiten zu nichts anderem als sie selbst werden. „Twomblys egozentrischer Ernst ist die Sonne, die von seinem Werk ausstrahlt.“
Pierre Restany, Paris, 7. September 1961, in: Twombly, München, S. 27

„Farbe ist etwas, was ich mit den Händen verwende, um all diese haptischen Dinge zu machen. Öl mag ich eigentlich nicht, weil man es nicht wieder überarbeiten kann, ohne es zu verkorksen. Es ist nicht mein Lieblingsding.... mein Medium ist eher der Bleistift als die nasse Farbe.“
Cy Twombly

Mit dem abstrakten Expressionismus entwickelte sich unter anderen mit den Künstlern Cy Twombly, Robert Rauschenberg und Jasper Johns eine erste heroische, eigenständige Kunstrichtung in Amerika. Die Norm der Gestaltung wurde von ihnen allen überwunden, ihre Herausforderung bestand vielmehr darin ihr eigenes Ich mit dem leeren, ursprünglichen virtuellen Raum des meist großformatigen Bildfeldes zu konfrontieren.

In den Werken Cy Twomblys wird die Linie zur eigenständigen, vibrierenden Aussage, die Farbe ist in seinen Werken nicht im Dienste einer Darstellung aufgebracht, sondern sie ist Stoff, Materie und Substanz. Seine Arbeiten sind einmalige dynamische Aufzeichnungen, Epen des Skripturalen, die nicht analytisch aufgeschlüsselt werden können, sondern nur synthetisch und gesamthaft zu erfassen sind. Die Signatur bedeutet nicht den Abschluss eines Werkes, sondern sie bleibt Teil des flüchtig festgehaltenen Bildes.

Die Linie ist in Twomblys Arbeiten etwas bewusst Künstliches und Künstlerisches. Sie wird zu einem vibrierendem, eigenständigem, komplexem Ich und Es in stets ausgedehnten Landschaften, Räumen und Geschehen. Cy Twombly hat an seinem Strich gearbeitet, er hat ihn sich gefügig gemacht um zugleich Form, Tempo, Tiefe und vieles mehr zu bezeichnen. Über die Linie sagte Cy Twombly, dass „sie eine gegenwärtige Erfahrung ihrer eigenen, ihr innewohnenden Geschichte [sei], sie erkläre nicht, sondern [sie] sei das Ereignis ihrer Verkörperung.“ (Cy Twombly in: Cy Twombly, Bilder, Arbeiten auf Papier, Skulpturen, München 1987, S. 10)

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
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kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 27.11.2019 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 16.11. - 27.11.2019

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