Lot Nr. 33


Balthasar van der Ast


Balthasar van der Ast - Alte Meister

(Middelburg 1593/94–1657 Delft)
Ein Korb mit Kirschen, Äpfeln, Pfirsichen und Trauben, umgeben von Äpfeln, Pfirsichen, Muscheln, Bienen und einer Libelle,
signiert und datiert rechts unten: B. van der Ast. fe.1647,
Öl auf Holz, 30 x 47,5 cm, gerahmt

Provenienz:
vermutlich Sammlung P. L. C. Driessen, Leyden, 1894;
Larson Gallery, London, 1965;
Privatsammlung;
Auktion, Christie’s, New York, 11. Januar 1991, Lot 40;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Vermutlich ausgestellt:
Utrecht, Oude Schilderkunst, 20. August – 1. Oktober 1894, Nr. 2

Literatur:
vermutlich L. J. Bol, The Bosschaert Dynasty: Painters of Flowers and Fruit, Leigh-on-Sea 1960, S. 79, Nr. 74

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 0000182791 verzeichnet (als Balthasar van der Ast).

Balthasar van der Ast ist einer der berühmtesten holländischen Stilllebenmaler des 17. Jahrhunderts. Er war Schüler seines Schwagers Ambrosius Bosschaert in Middelburg. Beide Künstler hatten sich auf die Blumen- und Früchtemalerei verlegt, und obwohl van der Ast in seinen ersten Werken deutlich vom Schaffen seines Schwagers beeinflusst war, entwickelte er bald seinen eigenen, „modernen“ Malstil. Typische Merkmale von Balthasar van der Asts Arbeiten sind ein ausgeprägter Realismus, eine sorgfältige kompositorische Ausgewogenheit der Formen und Farben und ein das Bild beherrschendes Helldunkel.

Van der Ast belebt seine Stillleben durch die Einbindung kleiner Tiere und Insekten, die sich scheinbar durch den Bildraum bewegen: Schmetterlinge, Hornissen, Bienen, Wespen und Libellen sind im Flug dargestellt oder auf Früchten oder Blumen gelandet. Ebenso bewegen sich Heuschrecken und Eidechsen zwischen den Früchten und Muscheln, welche auf dem in seinen Werken als Bildebene dienenden Brett zu liegen gekommen sind. Die Art der Darstellung sich in barocken Bewegungen schlängelnder Eidechsen mag von dem in Middelburg ansässigen Maler Roelandt Savery herrühren, der mit van der Ast im Jahr 1619 in die Utrechter Lukasgilde eintrat.

Als Spezialist dieses Genres bediente sich van der Ast eines reicheren Figurenrepertoires und schuf abwechslungsreichere, weniger statische Kompositionen als sein Schwager. Der Maler baute seine Dreieckskompositionen mit Bedacht auf und stellte jeden einzelnen Gegenstand mit großer Detailfreude dar. Balthasar van der Ast bereitete seine Arbeiten mit Vorstudien vor. Dieselben oder ähnliche Blumen, Tiere und Muscheln kehren in seinen Werken stets wieder. Der Künstler hatte eine besondere Vorliebe für Muscheln, die oft bildbestimmend als Hauptdarstellerinnen seiner Arbeiten in Erscheinung treten. Balthasar van der Ast war ein Wegbereiter, was die Darstellung von Muscheln angeht, und reagierte damit auf das passionierte Interesse von Sammlern dieser exotischen Objekte; zuweilen porträtierte er extrem seltene und kostbare Beispiele (siehe L. J. Bol, The Bosschaert Dynasty: Painters Flowers and Fruit, Leigh-on-Sea 1960, S. 36–40).

18.12.2019 - 14:00

Erzielter Preis: **
EUR 37.800,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Balthasar van der Ast


(Middelburg 1593/94–1657 Delft)
Ein Korb mit Kirschen, Äpfeln, Pfirsichen und Trauben, umgeben von Äpfeln, Pfirsichen, Muscheln, Bienen und einer Libelle,
signiert und datiert rechts unten: B. van der Ast. fe.1647,
Öl auf Holz, 30 x 47,5 cm, gerahmt

Provenienz:
vermutlich Sammlung P. L. C. Driessen, Leyden, 1894;
Larson Gallery, London, 1965;
Privatsammlung;
Auktion, Christie’s, New York, 11. Januar 1991, Lot 40;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Vermutlich ausgestellt:
Utrecht, Oude Schilderkunst, 20. August – 1. Oktober 1894, Nr. 2

Literatur:
vermutlich L. J. Bol, The Bosschaert Dynasty: Painters of Flowers and Fruit, Leigh-on-Sea 1960, S. 79, Nr. 74

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 0000182791 verzeichnet (als Balthasar van der Ast).

Balthasar van der Ast ist einer der berühmtesten holländischen Stilllebenmaler des 17. Jahrhunderts. Er war Schüler seines Schwagers Ambrosius Bosschaert in Middelburg. Beide Künstler hatten sich auf die Blumen- und Früchtemalerei verlegt, und obwohl van der Ast in seinen ersten Werken deutlich vom Schaffen seines Schwagers beeinflusst war, entwickelte er bald seinen eigenen, „modernen“ Malstil. Typische Merkmale von Balthasar van der Asts Arbeiten sind ein ausgeprägter Realismus, eine sorgfältige kompositorische Ausgewogenheit der Formen und Farben und ein das Bild beherrschendes Helldunkel.

Van der Ast belebt seine Stillleben durch die Einbindung kleiner Tiere und Insekten, die sich scheinbar durch den Bildraum bewegen: Schmetterlinge, Hornissen, Bienen, Wespen und Libellen sind im Flug dargestellt oder auf Früchten oder Blumen gelandet. Ebenso bewegen sich Heuschrecken und Eidechsen zwischen den Früchten und Muscheln, welche auf dem in seinen Werken als Bildebene dienenden Brett zu liegen gekommen sind. Die Art der Darstellung sich in barocken Bewegungen schlängelnder Eidechsen mag von dem in Middelburg ansässigen Maler Roelandt Savery herrühren, der mit van der Ast im Jahr 1619 in die Utrechter Lukasgilde eintrat.

Als Spezialist dieses Genres bediente sich van der Ast eines reicheren Figurenrepertoires und schuf abwechslungsreichere, weniger statische Kompositionen als sein Schwager. Der Maler baute seine Dreieckskompositionen mit Bedacht auf und stellte jeden einzelnen Gegenstand mit großer Detailfreude dar. Balthasar van der Ast bereitete seine Arbeiten mit Vorstudien vor. Dieselben oder ähnliche Blumen, Tiere und Muscheln kehren in seinen Werken stets wieder. Der Künstler hatte eine besondere Vorliebe für Muscheln, die oft bildbestimmend als Hauptdarstellerinnen seiner Arbeiten in Erscheinung treten. Balthasar van der Ast war ein Wegbereiter, was die Darstellung von Muscheln angeht, und reagierte damit auf das passionierte Interesse von Sammlern dieser exotischen Objekte; zuweilen porträtierte er extrem seltene und kostbare Beispiele (siehe L. J. Bol, The Bosschaert Dynasty: Painters Flowers and Fruit, Leigh-on-Sea 1960, S. 36–40).


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 18.12.2019 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.12. - 18.12.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.

Warum bei myDOROTHEUM registrieren?

Die kostenlose Registrierung bei myDOROTHEUM ermöglicht Ihnen die komplette Nutzung folgender Funktionen:

Katalog Benachrichtigungen sobald ein neuer Auktionskatalog online ist.
Auktionstermin Erinnerung zwei Tage vor Auktionsbeginn.
Mitbieten Bieten Sie auf Ihre Lieblingsstücke und ersteigern Sie neue Meisterwerke!
Suchservice Sie suchen nach einem bestimmten Künstler oder einer bestimmten Marke? Speichern Sie Ihre Suche ab und werden Sie automatisch informiert, sobald diese in einer Auktion angeboten werden!