Um 1900. Restaurierte Patina, restaurierte Frisurspitze, Holz, H: 11 cm. Als dynamisches skulpturales Meisterwerk ist diese Bena Lulua-Figur eine der frühesten veröffentlichten und ausgestellten. Mit ihrer umfangreichen Publikations- und der frühen Ausstellungsgeschichte, einschließlich der ersten größeren Ausstellung zur kongolesischen Kunst von Frans Olbrechts im Jahr 1937, vereint diese Bena Lulua alle Elemente der Meisterschaft der Bildhauer von Bena Lulua. Die überbetonten Narben-Tätowierungen werden zu einer Reihe von abstrakten Vorsprüngen übertrieben, welche der Skulptur ihre Dynamik verleihen. Wie die Nsapo Nsapo wurden diese Figuren während der ersten umfangreichen Kontakte mit Europäern hergestellt und sowohl für den eigenen Gebrauch als auch für den Handel geschnitzt. Diese von den Scheut-Missionaren früh gesammelte Figur ist ein herausragendes Beispiel für die Kunstfertigkeit der Bena-Lulua-Meister. Petridis 128): „In allen Figuren, die mit diesem Kult in Verbindung standen, kam die Vorstellung von Schönheit und Güte durch Anatomie sowie durch Skarifikationen und andere Formen der Hautverschönerung zum Ausdruck. So galten lange Hälse, große Köpfe und hohe Stirnen als Zeichen der Schönheit. (...) Die naturalistische Nachahmung eines Nabelbruchs symbolisierte auch die enge Verbindung zwischen den Vorfahren und deren Nachkommen und die Generationenfolge.“ (VJ) Gesammelt von den Scheut-Missionaren 1886-1936, Anderlecht; Zeichnung Frans Olbrechts für die Ausstellung „Kongo“ in Antwerpen 1937;

Publiziert:
Leon Siroto „African spirit, images and identities“ New York 1976; „Close up“, 1989-1990, Nr. 28, S. 109; Dieter Scharf „Sehen lernen - Eine Sammlung afrikanischer Figuren“, 1999, S. 13-15.