Unikat, ovale Form, umlaufend in 3 Zonen bemalt, Keramik, lachsfarbiger Scherben, weiß glasiert, hellblau bemalt mit Schlössern in Fantasielandschaften und figürlichen Darstellungen, Landschaft mit Bäumen und Sträuchern, Schloss mit wehender Fahne, fliegender Brieftaube, Dame mit Krone, sie hält Korb mit Früchten in den Händen, links winkende junge Frau, Jäger und springendes Reh, Angler mit Fisch an der Angel, links Kirche mit Zwiebelturm, singende junge Dame mit Krone, sie hält Korb mit Früchten in den Händen, Schloss mit Zwiebelturm und wehender Fahne, darauf geschrieben "SCHLEISS GMUNDEN ENTWURF DER BEMALUNG A/T PARZINGER" vorderseitig auf Wiesensockel "GEMACHT IM JAHRE 1925 K. S und G. S", 6 blaue Melonenfüße, Gelbmetalltüre mit Verschluss, Abschluss mit Palmettenkranz, als Bekrönung Gitterkorb mit Melonen und Blattzweigen, Höhe 210 cm, Breite 80 cm, Tiefe ca. 96 cm, Gmunden, Firma Schleiss, 1925 (Ru)

Vor einigen Jahren begann ein Parzinger Revival. Dieser Kachelofen ist ein besonderes Objekt aus seiner Zeit als Keramiker in Gmunden, das nach seinem Entwurf angefertigt und bemalt wurde. Anton (Tommi) Parzinger wurde in der Künstlerischen Werkstätte Schleiß als Künstler hochgeschätzt. Er veranschaulicht auf beispielhafte Weise seinen Stil. Tommi Parzinger, 1903 München-1981 New York, wuchs in München auf, studierte an der Kunstgewerbeschule, in den 20er Jahren war er für die Deutschen und Vereinigten Werkstätten in München tätig und arbeitete wiederholt in den Sommermonaten für die Familie Schleiß in Gmunden, wo er verschiedenste Keramikformen und auch Kachelöfen entwarf und ausführte. 1936 wanderte er nach NY aus und wurde zu einem gefeierten Designer von Möbeln, Silberobjekten und Textilien. Sein Werk sollte "Wärme, Seele und Charme haben". In seiner Glanzzeit, den 50er und 60er Jahren wurde sein Geschäft in der Madison Avenue zum Treffpunkt der Society mit Kunden wie Rockefellers, der Familie Ford und Marilyn Monroe. 1957 schrieb die New Yorker Times "Ein einziges Parzinger Stück kann einen Raum verwandeln wie ein Diamantohrring das kleine Schwarze". (Quelle Biografien: "Wiener Werkstätte 1903-1932", Gabriele Fahr-Becker, Taschen-Verlag)