Habsburger Hofmaler, um 1600
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Bildnis der Infanta Maria d’Aziz von Portugal, Gemahlin von Herzog Alessandro Farnese und Erbprinzessin von Parma und Piacenza, in einem reich bestickten Kleid und mit Juwelen geschmückt,
Öl auf Leinwand, oval, 59 x 37,5 cm, gerahmt
Das vorliegende Gemälde steht in engem Zusammenhang mit zwei weiteren Porträts; eines befindet sich in der Galleria Nazionale di Parma, Palazzo della Pilotta (Öl auf Holz, 19,2 x 15,4 cm), das andere, mit einer Zuschreibung an die Werkstatt von Anthonis Mor, in der Pinacoteca Stuard, Parma (Öl auf Leinwand, 49 x 34 cm).
Während das Bildnis der Pinacoteca Stuard zweifellos die gelungenste der drei Fassungen ist, stellt das vorliegende Gemälde mit seiner detaillierten Beschreibung des reich bestickten Kleides und des Schmucks der Prinzessin ein wichtiges Beispiel der höfischen Bildnismalerei der Spätrenaissance und somit eine interessante Neuentdeckung dar. Bis dato gibt es keine überzeugende Zuschreibung für das Bild, das möglicherweise als Geschenk für einen ausländischen Hof in Auftrag gegeben wurde. Gloria Martinez und Paolo Bertelli haben eine Zuschreibung an die Werkstatt von Anthonis Mor (1517–1577) vorgeschlagen.
Maria d’Aviz war eine Tochter Duartes von Portugal, des Herzogs von Guimares, eines der Söhne von König Manuel I. von Portugal und Prinzessin Isabella von Braganza. Aufgrund einer Allianz zwischen Philipp II. von Spanien und Ottavio Farnese wurde die Vermählung zwischen ihr und dem damaligen Fürsten Alessandro Farnese arrangiert. Sie verließ Lissabon im Jahr 1565; Hochzeit wurde in Brüssel gefeiert, die Hochzeitsmesse von Maximilan de Berghes gelesen. Höchstwahrscheinlich wurde das vorliegende Porträt oder ein heute verlorener Prototyp anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten bei Anthonis Mor in Flandern beauftragt. Auch Otto van Veen (1556–1629), der bei Alessandro Farnese als Hofmaler in Brüssel arbeitete, als der Herzog von Parma Statthalter der Spanischen Niederlande war, ist ein möglicher Kandidat.
Maria, deren Gemahl einer der wichtigsten Heeresführer der Habsburger Dynastie war, residierte in Parma, wo sie sich großer Beliebtheit erfreute. Trotz überlieferter Seitensprünge seitens des Ehemanns scheint es sich um eine glückliche Ehe gehandelt zu haben. Drei Nachkommen haben das Kindesalter überlebt, darunter der Herzog von Parma Ranuccio Farnese.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
09.06.2020 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 20.765,-
- Schätzwert:
-
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-
Habsburger Hofmaler, um 1600
Bildnis der Infanta Maria d’Aziz von Portugal, Gemahlin von Herzog Alessandro Farnese und Erbprinzessin von Parma und Piacenza, in einem reich bestickten Kleid und mit Juwelen geschmückt,
Öl auf Leinwand, oval, 59 x 37,5 cm, gerahmt
Das vorliegende Gemälde steht in engem Zusammenhang mit zwei weiteren Porträts; eines befindet sich in der Galleria Nazionale di Parma, Palazzo della Pilotta (Öl auf Holz, 19,2 x 15,4 cm), das andere, mit einer Zuschreibung an die Werkstatt von Anthonis Mor, in der Pinacoteca Stuard, Parma (Öl auf Leinwand, 49 x 34 cm).
Während das Bildnis der Pinacoteca Stuard zweifellos die gelungenste der drei Fassungen ist, stellt das vorliegende Gemälde mit seiner detaillierten Beschreibung des reich bestickten Kleides und des Schmucks der Prinzessin ein wichtiges Beispiel der höfischen Bildnismalerei der Spätrenaissance und somit eine interessante Neuentdeckung dar. Bis dato gibt es keine überzeugende Zuschreibung für das Bild, das möglicherweise als Geschenk für einen ausländischen Hof in Auftrag gegeben wurde. Gloria Martinez und Paolo Bertelli haben eine Zuschreibung an die Werkstatt von Anthonis Mor (1517–1577) vorgeschlagen.
Maria d’Aviz war eine Tochter Duartes von Portugal, des Herzogs von Guimares, eines der Söhne von König Manuel I. von Portugal und Prinzessin Isabella von Braganza. Aufgrund einer Allianz zwischen Philipp II. von Spanien und Ottavio Farnese wurde die Vermählung zwischen ihr und dem damaligen Fürsten Alessandro Farnese arrangiert. Sie verließ Lissabon im Jahr 1565; Hochzeit wurde in Brüssel gefeiert, die Hochzeitsmesse von Maximilan de Berghes gelesen. Höchstwahrscheinlich wurde das vorliegende Porträt oder ein heute verlorener Prototyp anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten bei Anthonis Mor in Flandern beauftragt. Auch Otto van Veen (1556–1629), der bei Alessandro Farnese als Hofmaler in Brüssel arbeitete, als der Herzog von Parma Statthalter der Spanischen Niederlande war, ist ein möglicher Kandidat.
Maria, deren Gemahl einer der wichtigsten Heeresführer der Habsburger Dynastie war, residierte in Parma, wo sie sich großer Beliebtheit erfreute. Trotz überlieferter Seitensprünge seitens des Ehemanns scheint es sich um eine glückliche Ehe gehandelt zu haben. Drei Nachkommen haben das Kindesalter überlebt, darunter der Herzog von Parma Ranuccio Farnese.
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 09.06.2020 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 02.06. - 09.06.2020 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.