Lot Nr. 53


Neapolitanische Schule, 17. Jahrhundert

[Saleroom Notice]
Neapolitanische Schule, 17. Jahrhundert - Alte Meister

Die Heilige Familie mit Engeln und einem Putto,
Öl auf Leinwand, 128 x 153,5 cm, gerahmt

Saleroom Notice:

Wir danken Alfio Nicotra, der eine Zuschreibung an Pietro Novelli, Il Monrealese (Monreale 1693-1647 Palermo) für das vorliegende Gemälde vorgeschlagen hat.

Provenienz:
Adelsbesitz, spätestens seit circa 1800

Das vorliegende Gemälde zeigt die sitzende Madonna mit dem Jesuskind auf dem Schoß und heiligem Josef rechts sowie mit Engeln und einem Blumen darbietenden Cherub.

Das vorliegende Gemälde war traditionell Andrea Vaccaro zugeschrieben (Neapel 1604–1670). Die Komposition lässt eine große Ähnlichkeit zum zarten Helldunkel in Vaccaros Schaffen erkennen. Vaccaro war stark von Battistello Caracciolo und Ribera, aber auch von Guido Reni und Massimo Stanzione beeinflusst. Sein Malstil zeichnet sich durch die Verschmelzung dieser Einflüsse aus und verrät eine der regelmäßigen Form geltende Aufmerksamkeit, die an Klassizismus grenzt. Die Figurengruppe der Madonna mit Kind des vorliegenden Gemäldes ist ihrer Entsprechung in Vaccaros Mystischer Vermählung der heiligen Katharina in der Kirche Santa Maria della Sanità in Neapel vergleichbar (siehe R. Lattuada, I percorsi di Andrea Vaccaro [1604–1670], in: Nicola Vaccaro [1640–1709]. Un artista a Napoli tra Barocco e Arcadia, hrsg. von M. Izzo, Todi 2009, S. 76, Abb. 62), aber auch mit der Rosenkranzmadonna im Palazzo Ameduri, Gioiosa Jonica (siehe Lattuada 2009, S. 101, Abb. 104). Der sich umwendende Putto links unten erinnert in seiner Drehung an das in Gegenrichtung dargestellte Kind auf dem Gemälde Der Tanz um das Goldene Kalb im Museo Nazionale di Capodimonte, Neapel (Inv.-Nr. Q 1742).

Kürzlich wurde für das vorliegende Gemälde eine alternative Zuschreibung an Giovanni Ricca (tätig in Neapel bis 1656) vorgeschlagen. Sie basiert auf stilistischen Gemeinsamkeiten mit Werken Riccas, etwa der Mystischen Vermählung der heiligen Katharina von Alexandrien (Privatsammlung, Neapel), der Heiligen Apollonia und der Heiligen Agatha (Trapani, Museo Pepoli) sowie der signierten Anbetung der Hirten (Potenza, Santa Maria del Sepolcro) (siehe G. Porzio, La scuola di Ribera: Giovanni Dò, Bartolomeo Passante, Enrico Fiammingo, Neapel 2014, S. 191, 196f., Abb. 155, 165, 166, 167).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

09.06.2020 - 16:00

Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Neapolitanische Schule, 17. Jahrhundert

[Saleroom Notice]

Die Heilige Familie mit Engeln und einem Putto,
Öl auf Leinwand, 128 x 153,5 cm, gerahmt

Saleroom Notice:

Wir danken Alfio Nicotra, der eine Zuschreibung an Pietro Novelli, Il Monrealese (Monreale 1693-1647 Palermo) für das vorliegende Gemälde vorgeschlagen hat.

Provenienz:
Adelsbesitz, spätestens seit circa 1800

Das vorliegende Gemälde zeigt die sitzende Madonna mit dem Jesuskind auf dem Schoß und heiligem Josef rechts sowie mit Engeln und einem Blumen darbietenden Cherub.

Das vorliegende Gemälde war traditionell Andrea Vaccaro zugeschrieben (Neapel 1604–1670). Die Komposition lässt eine große Ähnlichkeit zum zarten Helldunkel in Vaccaros Schaffen erkennen. Vaccaro war stark von Battistello Caracciolo und Ribera, aber auch von Guido Reni und Massimo Stanzione beeinflusst. Sein Malstil zeichnet sich durch die Verschmelzung dieser Einflüsse aus und verrät eine der regelmäßigen Form geltende Aufmerksamkeit, die an Klassizismus grenzt. Die Figurengruppe der Madonna mit Kind des vorliegenden Gemäldes ist ihrer Entsprechung in Vaccaros Mystischer Vermählung der heiligen Katharina in der Kirche Santa Maria della Sanità in Neapel vergleichbar (siehe R. Lattuada, I percorsi di Andrea Vaccaro [1604–1670], in: Nicola Vaccaro [1640–1709]. Un artista a Napoli tra Barocco e Arcadia, hrsg. von M. Izzo, Todi 2009, S. 76, Abb. 62), aber auch mit der Rosenkranzmadonna im Palazzo Ameduri, Gioiosa Jonica (siehe Lattuada 2009, S. 101, Abb. 104). Der sich umwendende Putto links unten erinnert in seiner Drehung an das in Gegenrichtung dargestellte Kind auf dem Gemälde Der Tanz um das Goldene Kalb im Museo Nazionale di Capodimonte, Neapel (Inv.-Nr. Q 1742).

Kürzlich wurde für das vorliegende Gemälde eine alternative Zuschreibung an Giovanni Ricca (tätig in Neapel bis 1656) vorgeschlagen. Sie basiert auf stilistischen Gemeinsamkeiten mit Werken Riccas, etwa der Mystischen Vermählung der heiligen Katharina von Alexandrien (Privatsammlung, Neapel), der Heiligen Apollonia und der Heiligen Agatha (Trapani, Museo Pepoli) sowie der signierten Anbetung der Hirten (Potenza, Santa Maria del Sepolcro) (siehe G. Porzio, La scuola di Ribera: Giovanni Dò, Bartolomeo Passante, Enrico Fiammingo, Neapel 2014, S. 191, 196f., Abb. 155, 165, 166, 167).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.06. - 09.06.2020

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