(Zuid-Polsbroek 1764–1795 Amsterdam)
Blumen, Früchte und Maiskolben auf einer Tischplatte,
signiert und datiert links unten: P. T. van Brussel/1786,
Öl auf Holz, 74 x 57 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel Richard Green, 1996;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Das vorliegende Bild mit dem abgebrochenen Maiskolben vor der Kulisse einer meisterhaft wiedergegebenen Blütenpracht ist eine nachdenkliche Vanitas-Allegorie, die den Stilllebenmaler am Höhepunkt seines Könnens gegen Ende seiner Reifezeit ausweist. Van Brussels mit großer, realistischer Detailfreude dargestellte Arrangements und die Pyramidalkomposition verraten den Einfluss Jan van Huysums (1682–1747). Gemeinsam mit Jan van Os führte van Brussel die höchst durchdachten und raffinierten stilistischen Errungenschaften van Huysums bis zum Ende des 18. Jahrhunderts weiter. Der im vorliegenden Werk dargestellte Kreislauf des Lebens wird durch so feine Details wie die Biene und die Fliegen komplettiert. Zusammen mit Motiven wie der Kornähre erinnern sie auch an ein früheres signiertes und mit 1787 datiertes Werk im Art Institute of Chicago (Inv.-Nr. 1948.569).

Trotz der relativen Seltenheit eigenhändiger Werke wird die Popularität van Brussels zu seinen Lebzeiten und unmittelbar nach seinem Tod durch ein Stilllebenpaar belegt, das im Inventar der Sammlung von König Wilhelm II. der Niederlande verzeichnet wird. Johan Christian Roedig, der womöglich ein Schüler des Künstlers war, ahmte mehrere seiner Kompositionen nach.