Lot Nr. 41


Tapisserie,


Tapisserie, - Aus aristokratischem Besitz und bedeutender Provenienz

Brüssel, ca. H.350xB.400 cm, frühes 18. Jh., quer gearbeitete Seiden- und Wollwirkerei einer Serie von Jagdszenerien. Die höfische Meute hat den Wolf gestellt. Dieser kämpft um sein Überleben, bevor ihn der Dolch des Reiters niederstreckt. Die hohe Qualität der Arbeit ermöglicht eine enorme Dynamik und Bildwirkung. Mit einigen Fehlstellen und Rissen, sowie alten Reparaturen komplett erhalten. Zur Gänze auf Leinen aufgezogen. (VP)

Prov.:
Grafen Henckel von Donnersmarck

Vgl.:
Delmarcel, Flemish tapestry, Belgium 1999, p.351.

Guido Graf Henckel Fürst von Donnersmarck (1830-1916), der zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Persönlichkeiten seiner Zeit im Wirtschaftsleben Deutschlands gehörte, galt als größter schlesischer Grund- und Grubenbesitzer von maßgebendem Einfluss auf die Entwicklung des modernen Wirtschaftslebens Schlesiens.
Die drei ersten aus einer ursprünglich ca. 20- teiligen Jagd- Serie angebotenen Tapisserien, sowie der mythologische Bildteppich mit Alexander, dem Großen und das Gobelin- Fragment stammen aus Schloss Neudeck in Schlesien (heute Polen). Erbaut wurde dieses Schloss nach Vorbild von Schloss Pontchartrain in der Nähe von Paris, das der Fürst zwischen 1857 und 1888 nebenbei besaß. Die Schlossanlage samt Park war eine der größten und prächtigsten des Deutschen Reiches und wurde volkstümlich auch Klein- Versailles oder Oberschlesisches Versailles genannt. Das einmalige Ensemble aus Altem und Neuem Schloss, dem Kavalierspalast sowie der zur selben Zeit errichteten Grabkapelle der Donnersmarcks wurde mehrmals von Kaiser Wilhelm II. besucht, der nicht nur in den umliegenden waldreichen Gebieten zur Jagd ging, sondern auch oftmals Kredite des Grafen in Anspruch nahm. Schließlich erhob er Graf Guido für seine Verdienste auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet in den Fürstenstand. Somit war Neudeck auch Fürstensitz. Von hier aus wurden umfangreiche Besitztümer mit insgesamt 27.500 ha Fläche in ganz Ostmitteleuropa verwaltet, vor allem in Oberschlesien (Besitz von zahlreichen Bergwerken), aber auch im österreichischen Galizien und im russisch besetzten Kongresspolen.
Gg. Tapisserien gingen dann in weiterer Erbfolge an die Nachfahren des Fürsten.

Experte: Vincent Pillinger Vincent Pillinger
+43-1-515 60-314

vincent.pillinger@dorotheum.at

08.09.2020 - 14:00

Erzielter Preis: **
EUR 45.300,-
Rufpreis:
EUR 4.000,-

Tapisserie,


Brüssel, ca. H.350xB.400 cm, frühes 18. Jh., quer gearbeitete Seiden- und Wollwirkerei einer Serie von Jagdszenerien. Die höfische Meute hat den Wolf gestellt. Dieser kämpft um sein Überleben, bevor ihn der Dolch des Reiters niederstreckt. Die hohe Qualität der Arbeit ermöglicht eine enorme Dynamik und Bildwirkung. Mit einigen Fehlstellen und Rissen, sowie alten Reparaturen komplett erhalten. Zur Gänze auf Leinen aufgezogen. (VP)

Prov.:
Grafen Henckel von Donnersmarck

Vgl.:
Delmarcel, Flemish tapestry, Belgium 1999, p.351.

Guido Graf Henckel Fürst von Donnersmarck (1830-1916), der zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Persönlichkeiten seiner Zeit im Wirtschaftsleben Deutschlands gehörte, galt als größter schlesischer Grund- und Grubenbesitzer von maßgebendem Einfluss auf die Entwicklung des modernen Wirtschaftslebens Schlesiens.
Die drei ersten aus einer ursprünglich ca. 20- teiligen Jagd- Serie angebotenen Tapisserien, sowie der mythologische Bildteppich mit Alexander, dem Großen und das Gobelin- Fragment stammen aus Schloss Neudeck in Schlesien (heute Polen). Erbaut wurde dieses Schloss nach Vorbild von Schloss Pontchartrain in der Nähe von Paris, das der Fürst zwischen 1857 und 1888 nebenbei besaß. Die Schlossanlage samt Park war eine der größten und prächtigsten des Deutschen Reiches und wurde volkstümlich auch Klein- Versailles oder Oberschlesisches Versailles genannt. Das einmalige Ensemble aus Altem und Neuem Schloss, dem Kavalierspalast sowie der zur selben Zeit errichteten Grabkapelle der Donnersmarcks wurde mehrmals von Kaiser Wilhelm II. besucht, der nicht nur in den umliegenden waldreichen Gebieten zur Jagd ging, sondern auch oftmals Kredite des Grafen in Anspruch nahm. Schließlich erhob er Graf Guido für seine Verdienste auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet in den Fürstenstand. Somit war Neudeck auch Fürstensitz. Von hier aus wurden umfangreiche Besitztümer mit insgesamt 27.500 ha Fläche in ganz Ostmitteleuropa verwaltet, vor allem in Oberschlesien (Besitz von zahlreichen Bergwerken), aber auch im österreichischen Galizien und im russisch besetzten Kongresspolen.
Gg. Tapisserien gingen dann in weiterer Erbfolge an die Nachfahren des Fürsten.

Experte: Vincent Pillinger Vincent Pillinger
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vincent.pillinger@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Aus aristokratischem Besitz und bedeutender Provenienz
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 08.09.2020 - 14:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.09. - 08.09.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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