Römische Schule, Anfang 17. Jahrhundert
Von einer Maus gebissener Knabe,
Öl auf Leinwand, 68 x 50 cm, gerahmt
Provenienz:
Sammlung V. Mameli, Rom, 1954;
Privatsammlung, Florenz;
europäische Privatsammlung.
Literatur:
A. Moir, Caravaggio and His Copyists, New York 1976, S. 136, Nr. 51 iii, Abb. 6 (als anonym);
F. Scaletti, Caravaggio. Catalogo ragionato delle opere autografe, attribuite e controverse, Neapel 2017, S. 65 f., Abb. 67 (als „Pittore caravaggesco“);
A. Moir, Caravaggio and His Copyist, New York 1976, S. 136, Abb. 6 (als anonym);
M. Brusatin, Storia delle immagini, Turin 1989, Abb. 36 (als anonym);
M. Marini, Caravaggio: „pictor praestantissimus“. L’iter artistico completo di uno dei massimi rivoluzionari dell’arte di tutti i tempi, Rom 1987, 2. Aufl. 1989, S. 342 (als Meister K);
B. Nicolson, L. Vertova, Caravaggism in Europe, Turin 1990, Bd. I, S. 89 f. (Erwähnung unter Nr. 4), Abb. 4B;
G. Berra, La „Medusa tutta serpegiata“ del Caravaggio: fonti mitologico-letterarie e figurative, in: Caravaggio. La Medusa: Lo splendore degli scudi da parata del Cinquecento, Ausstellungskatalog, Mailand 2004, S. 55–83, Abb. 24 (als „Anonimo pittore caravaggesco“);
G. Berra, Il „Ragazzo morso da un ramarro“ del Caravaggio. L’enigma di un morso improvviso, in: Valori tattili, San Casciano Val di Pesa 2016, S. 36 f., Abb. 16 (als anonym)
Das vorliegende Gemälde lässt sich mit Caravaggios frühen in Rom entstandenen Kompositionen vergleichen und dürfte aufgrund seiner Qualität und seines Stils, aber auch wegen des ihm eigenen Verständnisses der Caravaggio interessierenden Motive von einem Künstler stammen, der seinem engeren Kreis nahestand. Die Gesichtszüge des Knaben erinnern an jene des Von einer Eidechse gebissenen Knaben Caravaggios in der National Gallery, London, und der Medusa in den Uffizien, Florenz, während der Faltenwurf an den Bacchus in der Galleria Borghese, Rom, denken lässt. Das vorliegende Werk weist auch Ähnlichkeiten mit dem Von einem Flusskrebs gebissenen Knaben im Musée des Beaux-Arts, Straßburg, auf, einem Werk, das sich gegenwärtig als „Attributed to Pensionante del Saraceni“ ‒ als einem „unbekannten in Rom tätigen caravaggesken Maler zugeschrieben“ ‒ (siehe Nicolson/Vertova 1990, Bd. 2, Abb. 4) katalogisiert findet.
Erstmals publiziert wurde das Gemälde als Werk im Bestand der Sammlung Mameli in Rom, bevor es in eine Privatsammlung in Florenz gelangte. Eine zweite Fassung dieser Komposition (mit ähnlichen Maßen, 67 x 52 cm) findet sich in der Sammlung Borromeo in Stresa, Isola Bella (siehe P. Della Pergola, Breve nota per Caravaggio, in: Commentari, Jg. XXIV, I‒II, Januar‒Juni 1973, S. 50‒57). Auch wenn beide Gemälde veröffentlicht worden sind, hat man ihre Herkunft häufig verwechselt. Dies ist zum Teil auf ihre ähnliche Qualität und ihre ungewöhnliche Thematik zurückzuführen. Die Überraschung des Jungen rührt von dem unerwarteten Biss einer an einer Schnur befestigten Maus in seinen Zeigefinger her, die er mit seiner freien linken Hand wegzuziehen versucht.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
10.11.2020 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 42.800,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Römische Schule, Anfang 17. Jahrhundert
Von einer Maus gebissener Knabe,
Öl auf Leinwand, 68 x 50 cm, gerahmt
Provenienz:
Sammlung V. Mameli, Rom, 1954;
Privatsammlung, Florenz;
europäische Privatsammlung.
Literatur:
A. Moir, Caravaggio and His Copyists, New York 1976, S. 136, Nr. 51 iii, Abb. 6 (als anonym);
F. Scaletti, Caravaggio. Catalogo ragionato delle opere autografe, attribuite e controverse, Neapel 2017, S. 65 f., Abb. 67 (als „Pittore caravaggesco“);
A. Moir, Caravaggio and His Copyist, New York 1976, S. 136, Abb. 6 (als anonym);
M. Brusatin, Storia delle immagini, Turin 1989, Abb. 36 (als anonym);
M. Marini, Caravaggio: „pictor praestantissimus“. L’iter artistico completo di uno dei massimi rivoluzionari dell’arte di tutti i tempi, Rom 1987, 2. Aufl. 1989, S. 342 (als Meister K);
B. Nicolson, L. Vertova, Caravaggism in Europe, Turin 1990, Bd. I, S. 89 f. (Erwähnung unter Nr. 4), Abb. 4B;
G. Berra, La „Medusa tutta serpegiata“ del Caravaggio: fonti mitologico-letterarie e figurative, in: Caravaggio. La Medusa: Lo splendore degli scudi da parata del Cinquecento, Ausstellungskatalog, Mailand 2004, S. 55–83, Abb. 24 (als „Anonimo pittore caravaggesco“);
G. Berra, Il „Ragazzo morso da un ramarro“ del Caravaggio. L’enigma di un morso improvviso, in: Valori tattili, San Casciano Val di Pesa 2016, S. 36 f., Abb. 16 (als anonym)
Das vorliegende Gemälde lässt sich mit Caravaggios frühen in Rom entstandenen Kompositionen vergleichen und dürfte aufgrund seiner Qualität und seines Stils, aber auch wegen des ihm eigenen Verständnisses der Caravaggio interessierenden Motive von einem Künstler stammen, der seinem engeren Kreis nahestand. Die Gesichtszüge des Knaben erinnern an jene des Von einer Eidechse gebissenen Knaben Caravaggios in der National Gallery, London, und der Medusa in den Uffizien, Florenz, während der Faltenwurf an den Bacchus in der Galleria Borghese, Rom, denken lässt. Das vorliegende Werk weist auch Ähnlichkeiten mit dem Von einem Flusskrebs gebissenen Knaben im Musée des Beaux-Arts, Straßburg, auf, einem Werk, das sich gegenwärtig als „Attributed to Pensionante del Saraceni“ ‒ als einem „unbekannten in Rom tätigen caravaggesken Maler zugeschrieben“ ‒ (siehe Nicolson/Vertova 1990, Bd. 2, Abb. 4) katalogisiert findet.
Erstmals publiziert wurde das Gemälde als Werk im Bestand der Sammlung Mameli in Rom, bevor es in eine Privatsammlung in Florenz gelangte. Eine zweite Fassung dieser Komposition (mit ähnlichen Maßen, 67 x 52 cm) findet sich in der Sammlung Borromeo in Stresa, Isola Bella (siehe P. Della Pergola, Breve nota per Caravaggio, in: Commentari, Jg. XXIV, I‒II, Januar‒Juni 1973, S. 50‒57). Auch wenn beide Gemälde veröffentlicht worden sind, hat man ihre Herkunft häufig verwechselt. Dies ist zum Teil auf ihre ähnliche Qualität und ihre ungewöhnliche Thematik zurückzuführen. Die Überraschung des Jungen rührt von dem unerwarteten Biss einer an einer Schnur befestigten Maus in seinen Zeigefinger her, die er mit seiner freien linken Hand wegzuziehen versucht.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 10.11.2020 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 04.11. - 10.11.2020 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
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