(Antwerpen 1623 – nach 1679 Brüssel)
Ein Alchemist in seiner Studierstube,
signiert links unten: MV/ Helmont/F,
Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Niederlande, 2017;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Ein vergleichbares Werk mit diesem Bildthema (signiert, Öl auf Leinwand, 59 x 83,5 cm) wurde am 29. Oktober 1996 bei Christie’s, Mauerbach, als Lot 33 versteigert.

Das vorliegende Gemälde mit seinem schön ausgeleuchteten häuslichen Interieur voller Stilllebenelemente und dem geschäftigen Tun der Gehilfen des Alchemisten ist ein typisches Werk von Mattheus van Helmont. Obschon häufig humoristisch inszenierte alchemistische Szenen ein eigenes Genre der flämischen Malerei bildeten, berief sich Mattheus als Verwandter des berühmten Jan Baptist van Helmont (1580–1644), der in Ableitung des griechischen Wortes „Chaos“ den Begriff „Gas“ in der Wissenschaft einführte, vermutlich auf seine eigenen, im Umfeld der Familie gemachten Erfahrungen (siehe A. Michiels, Histoire de la peinture flamande, depuis ses débuts jusqu’en 1864, Paris 1869, Bd. 10, S. 413). Die Gestalt des Alchemisten, der einen Glasbecher mit Flüssigkeit gegen das Licht hält und dabei in sein Buch schreibt, ist mit viel Einfühlungsvermögen dargestellt. Er scheint in seine empirischen Beobachtungen vertieft, was ihn möglicherweise zu einem Porträt des verstorbenen Jan Baptist macht.

Mattheus van Helmont spezialisierte sich auf Interieurs und dörfliche Szenen. Er stand unter dem Einfluss von David Teniers II., David Ryckaert III. und Adriaen Brouwer. In der letzten Phase seiner Laufbahn entwickelte er seinen ganz persönlichen Stil. Seine bekannten Werke datieren aus dem Zeitraum zwischen 1638 und 1670.