Lot Nr. 212 -


Girolamo Troppa


Girolamo Troppa - Alte Meister

(Rocchette in Sabina 1637 – nach 1710 Rom)
Jesus wird von Engeln und Maria Magdalena betrauert,
undeutlich bezeichnet untere Mitte,
Öl auf Leinwand, 149 x 199,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel Rom, 1980er-Jahre (als Annibale Carracci);
Kunsthandel Kate Ganz, London;
Auktion, Christie’s, London, 9. Juli 1993, Lot 76 (als Girolamo Troppa, mit einer Provenienz aus der Familie Sagradi-Strozzi, Ferrara);
Kunsthandel Minai Faldella, Bologna;
Privatsammlung, Schweiz

Literatur:
E. Schleier, Disegni di Girolamo Troppa nelle collezioni tedesche e altrove, in: Antichità Viva, XXIX, 6, 1990, S. 32, Abb. 23 (als Girolamo Troppa);
F. Petrucci, Considerazioni su Girolamo Troppa: un „tenebrista“ del tardo Seicento romano, in: Prospettiva, 146, 2012, S. 100, Nr. 112 (als Girolamo Troppa);
E. Schleier, Altre aggiunte a Girolamo Troppa pittore e disegnatore, in: Studi di Storia dell’Arte, 26, 2015, S. 221, Abb. 7, S. 225 (als Girolamo Troppa)


Das vorliegende Gemälde steht in Verbindung mit einer Zeichnung Girolamo Troppas in einer Münchner Privatsammlung (siehe Schleier 2015 in der Literatur). Dargestellt ist dort der von der trauernden Gottesmutter mit himmelwärts gerichtetem Blick gestützte Christus, während rechts die kniende Maria Magdalena seine Hand hält und sie küsst. Die beiden Frauen wurden im vorliegenden Gemälde durch den großen, gen Himmel blickenden Engel und den kleinen Putto in der Bildmitte ersetzt, der die Geste der Maria Magdalena aus der Münchner Zeichnung übernommen hat. Angesichts des Zusammenhangs zwischen den beiden Kompositionen hat Schleier (2015, siehe Literatur) erwogen, dass es sich bei der Zeichnung um eine vorbereitende Studie für ein verlorenes monumentales Gemälde handelt und das vorliegende Bild eine Variante desselben ist.

Girolamo Troppa war in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Rom tätig, wo er mit seiner freien und eigenständigen Malweise, die sich nicht nach den von Bernini und Pietro da Cortona befolgten Prinzipien des Barocks richtete, auf sich aufmerksam machte. Darüber hinaus war er stilistisch von anderen Künstlern, insbesondere von Mattia Preti, Pier Francesco Mola und Giacinto Brandi, beeinflusst. Francesco Petrucci (siehe Literatur) beschrieb ihn aufgrund seiner Vorliebe für starke Lichtschattenkontraste und starke tonale Abstufungen, durch die sich auch das vorliegende Gemälde auszeichnet, als „Tenebrist“. Im Laufe seiner langen Karriere bediente sich Troppa einer breiten Vielfalt an Maltechniken und arbeitete für Auftraggeber in Rom, Ferrara, Umbrien und den Marken.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

10.11.2020 - 16:00

Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Girolamo Troppa


(Rocchette in Sabina 1637 – nach 1710 Rom)
Jesus wird von Engeln und Maria Magdalena betrauert,
undeutlich bezeichnet untere Mitte,
Öl auf Leinwand, 149 x 199,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel Rom, 1980er-Jahre (als Annibale Carracci);
Kunsthandel Kate Ganz, London;
Auktion, Christie’s, London, 9. Juli 1993, Lot 76 (als Girolamo Troppa, mit einer Provenienz aus der Familie Sagradi-Strozzi, Ferrara);
Kunsthandel Minai Faldella, Bologna;
Privatsammlung, Schweiz

Literatur:
E. Schleier, Disegni di Girolamo Troppa nelle collezioni tedesche e altrove, in: Antichità Viva, XXIX, 6, 1990, S. 32, Abb. 23 (als Girolamo Troppa);
F. Petrucci, Considerazioni su Girolamo Troppa: un „tenebrista“ del tardo Seicento romano, in: Prospettiva, 146, 2012, S. 100, Nr. 112 (als Girolamo Troppa);
E. Schleier, Altre aggiunte a Girolamo Troppa pittore e disegnatore, in: Studi di Storia dell’Arte, 26, 2015, S. 221, Abb. 7, S. 225 (als Girolamo Troppa)


Das vorliegende Gemälde steht in Verbindung mit einer Zeichnung Girolamo Troppas in einer Münchner Privatsammlung (siehe Schleier 2015 in der Literatur). Dargestellt ist dort der von der trauernden Gottesmutter mit himmelwärts gerichtetem Blick gestützte Christus, während rechts die kniende Maria Magdalena seine Hand hält und sie küsst. Die beiden Frauen wurden im vorliegenden Gemälde durch den großen, gen Himmel blickenden Engel und den kleinen Putto in der Bildmitte ersetzt, der die Geste der Maria Magdalena aus der Münchner Zeichnung übernommen hat. Angesichts des Zusammenhangs zwischen den beiden Kompositionen hat Schleier (2015, siehe Literatur) erwogen, dass es sich bei der Zeichnung um eine vorbereitende Studie für ein verlorenes monumentales Gemälde handelt und das vorliegende Bild eine Variante desselben ist.

Girolamo Troppa war in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Rom tätig, wo er mit seiner freien und eigenständigen Malweise, die sich nicht nach den von Bernini und Pietro da Cortona befolgten Prinzipien des Barocks richtete, auf sich aufmerksam machte. Darüber hinaus war er stilistisch von anderen Künstlern, insbesondere von Mattia Preti, Pier Francesco Mola und Giacinto Brandi, beeinflusst. Francesco Petrucci (siehe Literatur) beschrieb ihn aufgrund seiner Vorliebe für starke Lichtschattenkontraste und starke tonale Abstufungen, durch die sich auch das vorliegende Gemälde auszeichnet, als „Tenebrist“. Im Laufe seiner langen Karriere bediente sich Troppa einer breiten Vielfalt an Maltechniken und arbeitete für Auftraggeber in Rom, Ferrara, Umbrien und den Marken.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.11.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.11. - 10.11.2020

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