Andrea Scacciati (2)
(Florenz 1642–1710)
Blumen in einer mit einem Maskaron dekorierten Vase; und
Blumen in einer mit Festons dekorierten Vase,
Öl auf Leinwand, je 72 x 57 cm, gerahmt, Pendants
Die vorliegenden Pendants stellen üppige Kompositionen verschiedener Blumenarten dar, die dem barocken Geschmack entsprechend in kunstvollen, mit Reliefs geschmückten Vasen arrangiert sind. Die Bilder zeigen sich in gemalten Ovalen, die jeweils durch die Anwesenheit eines bunten Papageis belebt werden.
Die beiden Werke sind für Andrea Scacciati, der neben Bartolomeo Bimbi der bedeutendste Stilllebenmaler seiner Generation in Florenz war, charakteristisch. Der zunächst bei Mario Balassi und dann bei Lorenzo Lippi ausgebildete Künstler wurde, wie sein Biograf berichtet, wie sein Malerkollege Giovanni Camillo Sagrestani von Lippi angeregt, „alle Arten von Blumen nach der Natur zu studieren, was er kurz gesagt tat, und als er Bilder zu schaffen begann, erwies er sich als der Beste, der zu jener Zeit in Florenz tätig war, wo er von vielen großen Adligen und hohen Herren Aufträge erhielt“.
Scacciatis Bildlösungen, die sich von jenen seines Kollegen Bimbi durch ihren grafischeren und dekorativeren Charakter unterscheiden, umfassen oft Tiere. Hier sind vor allem seine Werke mit Papageien wie das Querformat Vergoldete Vase mit Blumen, Wildkräutern, Papagei und Schmetterlingen und dessen signiertes und mit 1700 datiertes Pendant Vergoldete Vase mit Blumen und Papagei zu nennen (siehe S. Bellesi, Andrea Scacciati: Pittore di fiori, frutta e animali a Firenze in età tardobarocca, Florenz 2012, Nr. 80a, S. 162, Nr. 70, 71, S. 151 f.). Gemälde von Scacciati, die „Ovale mit Papageien und Blumen“ darstellen, finden sich in den Inventaren der Medici-Sammlungen von 1679 (siehe Bellesi, op. cit., 2012, S. 209). Die oben erwähnten Gemälde aus dem Besitz der Gruppo Banca Popolare di Vicenza (Nr. 70, 71, S. 151 f.) scheinen einen chronologischen Anhaltspunkt für die vorliegenden Pendants zu bieten, die sich der Reifezeit des Malers an der Wende zum 18. Jahrhundert zuordnen lassen.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
10.11.2020 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 23.101,-
- Schätzwert:
-
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-
Andrea Scacciati (2)
(Florenz 1642–1710)
Blumen in einer mit einem Maskaron dekorierten Vase; und
Blumen in einer mit Festons dekorierten Vase,
Öl auf Leinwand, je 72 x 57 cm, gerahmt, Pendants
Die vorliegenden Pendants stellen üppige Kompositionen verschiedener Blumenarten dar, die dem barocken Geschmack entsprechend in kunstvollen, mit Reliefs geschmückten Vasen arrangiert sind. Die Bilder zeigen sich in gemalten Ovalen, die jeweils durch die Anwesenheit eines bunten Papageis belebt werden.
Die beiden Werke sind für Andrea Scacciati, der neben Bartolomeo Bimbi der bedeutendste Stilllebenmaler seiner Generation in Florenz war, charakteristisch. Der zunächst bei Mario Balassi und dann bei Lorenzo Lippi ausgebildete Künstler wurde, wie sein Biograf berichtet, wie sein Malerkollege Giovanni Camillo Sagrestani von Lippi angeregt, „alle Arten von Blumen nach der Natur zu studieren, was er kurz gesagt tat, und als er Bilder zu schaffen begann, erwies er sich als der Beste, der zu jener Zeit in Florenz tätig war, wo er von vielen großen Adligen und hohen Herren Aufträge erhielt“.
Scacciatis Bildlösungen, die sich von jenen seines Kollegen Bimbi durch ihren grafischeren und dekorativeren Charakter unterscheiden, umfassen oft Tiere. Hier sind vor allem seine Werke mit Papageien wie das Querformat Vergoldete Vase mit Blumen, Wildkräutern, Papagei und Schmetterlingen und dessen signiertes und mit 1700 datiertes Pendant Vergoldete Vase mit Blumen und Papagei zu nennen (siehe S. Bellesi, Andrea Scacciati: Pittore di fiori, frutta e animali a Firenze in età tardobarocca, Florenz 2012, Nr. 80a, S. 162, Nr. 70, 71, S. 151 f.). Gemälde von Scacciati, die „Ovale mit Papageien und Blumen“ darstellen, finden sich in den Inventaren der Medici-Sammlungen von 1679 (siehe Bellesi, op. cit., 2012, S. 209). Die oben erwähnten Gemälde aus dem Besitz der Gruppo Banca Popolare di Vicenza (Nr. 70, 71, S. 151 f.) scheinen einen chronologischen Anhaltspunkt für die vorliegenden Pendants zu bieten, die sich der Reifezeit des Malers an der Wende zum 18. Jahrhundert zuordnen lassen.
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 10.11.2020 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 04.11. - 10.11.2020 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)
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