Franz West *
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(Wien 1947-2012)
BI 4 (Paßstück), 1990, betitelt mit Schablone (?) BI 4 (Biennale Paßstück 4 of 11 exhibited), bemalter Aluminiumguss, 49 x 50 x 10 cm, Sockel 69 x 60 x 63 cm
Es soll nur das ausgestellte Exemplar existieren, das Modell soll vernichtet worden sein.
Verzeichnet:
Franz West Privatstiftung Archiv
Ausgestellt:
XLIV. Esposizione Internazionale d’Arte. La Biennale di Venezia, Venedig 1990
Otto Zitko/Franz West, Stichting De Appel / De Appel Foundation, Amsterdam 1990
Het Sublime Gemis, Königliches Museum der Schönen Künste, Antwerpen, 1993
Feast of Fools, Breughel herontdekt, Kasteel van Gaasbeek, Lennik, Belgien 2019
Literatur:
Franz West. Austria Biennale di Venezia 1990, Kommission Hans Hollein, Ritter Verlag, Klagenfurt, Seite 22 (BI 4 in Verwendung liegend), Seite 23 (ganzseitige Farbabbildung), auf Seite 92 verzeichnet
Otto Zitko/Franz West, Stichting De Appel / De Appel Foundation, Amsterdam 1990 (mit Abb. BI 4 liegend, die Beschriftung ist sichtbar)
Jasper Sharp, Österreich und die Biennale Venedig 1895-2013, Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 2013, Seite 437, Abb. 475 (Hauptgalerie (West) des österreichischen Pavillons, Installationsansicht - einige Paßstücke, u.a. mit BI 4), La Biennale di Venezia, Venedig 1990, Seite 438, Abb. 478 (Österreichischer Pavillon, Installationsansicht - einige Paßstücke, u.a. mit BI 4), La Biennale di Venezia, Venedig 1990, Seite 439, Abb. 479 (Franz West in seiner Ausstellung u.a. mit BI 4), La Biennale di Venezia, Venedig 1990
Siehe:
Plakatentwurf: Franz West Austria 1990, Biennale di Venezia, abgebildet in Ausst.-Kat.: Franz West, Centre Pompidou, Paris 2018, Seite 115 mit u.a. Paßstück BI 4
Provenienz:
Galerie Peter Pakesch, Wien
Privatsammlung, Belgien
Wir danken Andrea Überbacher, Franz West Privatstiftung.
Da ich mich nicht gerne wiederhole…
aus einem Interview im Wiener, Juni 1980
Es könnte eigentlich die Darstellung von Neurosen sein, Ich behaupte, daß es so ausseh’n würde, wenn man Neurosen sähe. Es hat auch eine gewisse Ähnlichkeit zu den Kultobjekten, die man in Afrika trägt. Polyester, ein typischer Stoff von hier, und es ist kein Kultgerät, sondern eine Neurose, die man hier hat, was ungefähr aus demselben Ursprung kommt, ich glaub‘, ich hab das irgendwo gelesen. In dem Akt, sich sowas anzuziehen oder umzuhängen, ruht etwas Kritisierbares, sowohl vom spießigen wie auch vom kunstkennermäßigen Standpunkt könnte man sagen: „ein bißl deppert.“ Diese Kritizibilität hab‘ ich völlig übergangen, was einen Effekt ergibt, den mancher bemerkt.
aus der Einladung der Galerie nächst St. Stephan, März 1980
Sie bilden den potentiellen Versuch einer Formgebung neurotischer Symptome. Ihre Funktion als Paßstücke für den menschlichen Körper (die Haltung, die man dazu assoziiert) erlaubt unter anderem die Umkehrung von Leonardo da Vincis Einsicht, die Gesichtsmuskulatur gäbe als Projektion des übrigen Muskelsystems Ausdruck über den Zustand psychischer Befindlichkeit, wenn ich die Interpretation von Bruno Gironcoli richtig verstanden habe. Ihre Beziehung zu den jeweiligen Trägern verleiht den Objekten zusätzliche Dimension. Ich nenne die Paßstücke mit menschlichen Körpern Kunst.
Franz West. Textcollage zu den Paßstücken 1980
from: Franz West Schrieb, Texte von 1975-2010, Verlag der Buchhandlung Walther König, 2011
Expertin: Mag. Elke Königseder
Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358
elke.koenigseder@dorotheum.at
25.11.2020 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 216.800,-
- Schätzwert:
-
EUR 70.000,- bis EUR 100.000,-
Franz West *
(Wien 1947-2012)
BI 4 (Paßstück), 1990, betitelt mit Schablone (?) BI 4 (Biennale Paßstück 4 of 11 exhibited), bemalter Aluminiumguss, 49 x 50 x 10 cm, Sockel 69 x 60 x 63 cm
Es soll nur das ausgestellte Exemplar existieren, das Modell soll vernichtet worden sein.
Verzeichnet:
Franz West Privatstiftung Archiv
Ausgestellt:
XLIV. Esposizione Internazionale d’Arte. La Biennale di Venezia, Venedig 1990
Otto Zitko/Franz West, Stichting De Appel / De Appel Foundation, Amsterdam 1990
Het Sublime Gemis, Königliches Museum der Schönen Künste, Antwerpen, 1993
Feast of Fools, Breughel herontdekt, Kasteel van Gaasbeek, Lennik, Belgien 2019
Literatur:
Franz West. Austria Biennale di Venezia 1990, Kommission Hans Hollein, Ritter Verlag, Klagenfurt, Seite 22 (BI 4 in Verwendung liegend), Seite 23 (ganzseitige Farbabbildung), auf Seite 92 verzeichnet
Otto Zitko/Franz West, Stichting De Appel / De Appel Foundation, Amsterdam 1990 (mit Abb. BI 4 liegend, die Beschriftung ist sichtbar)
Jasper Sharp, Österreich und die Biennale Venedig 1895-2013, Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 2013, Seite 437, Abb. 475 (Hauptgalerie (West) des österreichischen Pavillons, Installationsansicht - einige Paßstücke, u.a. mit BI 4), La Biennale di Venezia, Venedig 1990, Seite 438, Abb. 478 (Österreichischer Pavillon, Installationsansicht - einige Paßstücke, u.a. mit BI 4), La Biennale di Venezia, Venedig 1990, Seite 439, Abb. 479 (Franz West in seiner Ausstellung u.a. mit BI 4), La Biennale di Venezia, Venedig 1990
Siehe:
Plakatentwurf: Franz West Austria 1990, Biennale di Venezia, abgebildet in Ausst.-Kat.: Franz West, Centre Pompidou, Paris 2018, Seite 115 mit u.a. Paßstück BI 4
Provenienz:
Galerie Peter Pakesch, Wien
Privatsammlung, Belgien
Wir danken Andrea Überbacher, Franz West Privatstiftung.
Da ich mich nicht gerne wiederhole…
aus einem Interview im Wiener, Juni 1980
Es könnte eigentlich die Darstellung von Neurosen sein, Ich behaupte, daß es so ausseh’n würde, wenn man Neurosen sähe. Es hat auch eine gewisse Ähnlichkeit zu den Kultobjekten, die man in Afrika trägt. Polyester, ein typischer Stoff von hier, und es ist kein Kultgerät, sondern eine Neurose, die man hier hat, was ungefähr aus demselben Ursprung kommt, ich glaub‘, ich hab das irgendwo gelesen. In dem Akt, sich sowas anzuziehen oder umzuhängen, ruht etwas Kritisierbares, sowohl vom spießigen wie auch vom kunstkennermäßigen Standpunkt könnte man sagen: „ein bißl deppert.“ Diese Kritizibilität hab‘ ich völlig übergangen, was einen Effekt ergibt, den mancher bemerkt.
aus der Einladung der Galerie nächst St. Stephan, März 1980
Sie bilden den potentiellen Versuch einer Formgebung neurotischer Symptome. Ihre Funktion als Paßstücke für den menschlichen Körper (die Haltung, die man dazu assoziiert) erlaubt unter anderem die Umkehrung von Leonardo da Vincis Einsicht, die Gesichtsmuskulatur gäbe als Projektion des übrigen Muskelsystems Ausdruck über den Zustand psychischer Befindlichkeit, wenn ich die Interpretation von Bruno Gironcoli richtig verstanden habe. Ihre Beziehung zu den jeweiligen Trägern verleiht den Objekten zusätzliche Dimension. Ich nenne die Paßstücke mit menschlichen Körpern Kunst.
Franz West. Textcollage zu den Paßstücken 1980
from: Franz West Schrieb, Texte von 1975-2010, Verlag der Buchhandlung Walther König, 2011
Expertin: Mag. Elke Königseder
Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358
elke.koenigseder@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 25.11.2020 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | online |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.