(Rom 1927–2005 Perugia)
Ohne Titel, 1954, auf der Rückseite signiert, datiert und bezeichnet Buon anno, Tempera, Emaillefarbe und Metall auf Holz, in Künstlerrahmen, 36,5 x 17,5 x 7 cm, 48 x 30 x 8 cm (mit Künstlerrahmen)

Das Werk ist beim Archivio Piero Dorazio, Mailand, unter der Nr. 1954–000133-E160 registriert. Ein Fotozertifikat liegt bei.

Provenienz:
Bernard Rudofsky Heirs, New York
Privatsammlung, Österreich
Dorotheum, 28. Mai 2008, Los 109
Europäische Privatsammlung

Die hölzernen Reliefs mit den dezent hervorstehenden Punkten und Linien halten sich insgeheim an den „Spatialismus“ (und in der Tat ist Dorazio Fontanas einziger Begleiter). Es sind Pläne unbekannter Gebiete, „Orte der Erinnerung“, unsichere Kompasse über die vier Dimensionen eines Raumes, der kurz davor steht, zum Phantasieraum zu werden. Weiß auf Weiß, aber manchmal sind die Punkte und die sich abzeichnenden Linien am Ruder in Rot oder Blau gefärbt. Es besteht der Wunsch nach minimalem Ausdruck, der Wunsch, die Wahrnehmung in einem sehr langsamen „Fokus“ zu verfeinern. Licht und Schatten, negativ und positiv, Stillstand und Bewegung. Eine Welt, von oben gesehen, und auch gleichzeitig, eine Welt, die geboren und sofort zerstört wird (durch den Wechsel des Lichts ergibt sich ein natürliches, gemächliches Schattenspiel), aber bereit ist, in immer neueren Welten wiedergeboren zu werden.
(Maurizio Fagiolo dell’Arco, Piero Dorazio, 1954, S. 18)