Lot Nr. 51


Feine Malangan-Figur mit Glasaugen.


Feine Malangan-Figur mit Glasaugen. - Stammeskunst/Tribal-Art

Holz (Alstonia), H: 92 cm. Diese Figuren wurden als Rechtsanspruch auf ein Hoheitsgebiet während der Malangan-Rituale an der Nordküste Neuirlands eingesetzt. Das Malangan ist ein komplexes religiöses und philosophisches Konzept, das für den Machtwechsel und die Bekräftigung der Identität der Clans von großer Bedeutung ist. Malagan-Figuren und -Masken sind sehr aufwendig verarbeitet und jede von ihnen ist durch bestimmte wiederkehrende Motive ein einzigartiges Unikat. Das Eigentum an Malangan-Objekten ähnelt unserem Konzept des Urheberrechts: wenn ein Stück verkauft wird, überträgt der Verkäufer das Recht, diesen speziellen Malangan-Stil, bzw. die Art und Weise, in der er hergestellt wurde, zu verwenden. Daraus erklärt sich die große Vielfalt der Objekte, denn die verkauften Stücke werden durch noch aufwendigere Variationen ersetzt. (VJ)

Provenienz:
1894 vom österreichischen Fregattenkapitän Rudolph Brosch für die österreichische kaiserliche Expedition 1893–1895 gesammelt. Hauptmann Brosch war ein begeisterter Fechter und hatte die Wiener Militäradministration davon überzeugt, den Unterricht im Stil der italienischen Fechtschule per militärischem Sonderdekret an der Theresianischen Militärakademie zur Pflicht zu machen, der dann nach 1895 von allen militärischen Fechtausbildern in der Monarchie unterrichtet wurde. 1893 wurde Kapitän Brosch gebeten, an der kaiserlichen Südsee-Expedition unter Kommandant Elder von Adamowicz auf der S. M. Corvette „Fasana“ teilzunehmen, einem dreimastigen Holzsegelschiff, das zwischen 1871 und 1895 fünfmal die Welt umrundete. Rudolph Brosch nahm an der letzten Reise ab Pula, Italien, teil. Die Auckland Star aus dem Jahr 1894 schreibt, dass Kapitän Brosch zur Erholung von einem Fieber in Batavia auf Java blieb und dass er in Sydney wieder an der Expedition teilnehmen würde. Der besondere Sachverständige für die ethnografische Forschung war der Arzt Dr. Alexander Kukic. Viele der gesammelten Objekte landeten im Naturhistorischen Hofmuseum in Wien, eine große „Gottes Statue“ aus Neuirland wurde ein Jahr später von einer späteren Expedition erworben. 1895 schrieb Franz Ritter von Hauer begeistert über die große Bedeutung dieser Expedition und die Neuzugänge im Museum: Diese Figuren wurden als Rechtsanspruch auf ein Hoheitsgebiet während der Malangan-Rituale an der Nordküste Neuirlands eingesetzt. Das Malangan ist ein komplexes religiöses und philosophisches Konzept, das für den Machtwechsel und die Bekräftigung der Identität der Clans von großer Bedeutung ist.

Malagan-Figuren und -Masken sind sehr aufwendig verarbeitet und jede von ihnen ist durch bestimmte wiederkehrende Motive ein einzigartiges Unikat. Das Eigentum an Malangan-Objekten ähnelt unserem Konzept des Urheberrechts: wenn ein Stück verkauft wird, überträgt der Verkäufer das Recht, diesen speziellen Malangan-Stil, bzw. die Art und Weise, in der er hergestellt wurde, zu verwenden. Daraus erklärt sich die große Vielfalt der Objekte, denn die verkauften Stücke werden durch noch aufwendigere Variationen ersetzt.

1894 vom österreichischen Fregattenkapitän Rudolph Brosch für die österreichische kaiserliche Expedition 1893-1895 gesammelt.

Hauptmann Brosch war ein begeisterter Fechter und hatte die Wiener Militäradministration davon überzeugt, den Unterricht im Stil der italienischen Fechtschule per militärischem Sonderdekret an der Theresianischen Militärakademie zur Pflicht zu machen, der dann nach 1895 von allen militärischen Fechtausbildern in der Monarchie unterrichtet wurde.

1893 wurde Kapitän Brosch gebeten, an der kaiserlichen Südsee-Expedition unter Kommandant Elder von Adamowicz auf der S. M. Corvette „Fasana“ teilzunehmen, einem dreimastigen Holzsegelschiff, das zwischen 1871 und 1895 fünfmal die Welt umrundete. Rudolph Brosch nahm an der letzten Reise ab Pula, Italien, teil. Die Auckland Star aus dem Jahr 1894 schreibt, dass Kapitän Brosch zur Erholung von einem Fieber in Batavia auf Java blieb und dass er in Sydney wieder an der Expedition teilnehmen würde.

Der besondere Sachverständige für die ethnografische Forschung war der Arzt Dr. Alexander Kukic.

Viele der gesammelten Objekte landeten im Naturhistorischen Hofmuseum in Wien, eine große „Gottes Statue“ aus Neuirland wurde ein Jahr später von einer späteren Expedition erworben. 1895 schrieb Franz Ritter von Hauer begeistert über die große Bedeutung dieser Expedition und die Neuzugänge im Museum:

„Das Inventar des Instituts bestand aus 857 Nummern, 327 davon sind Nummern der Salomon-Inseln, 3o8 Nummern (meist Pfeile) aus Neuguinea. Auch vertreten: Neu-Britannien (35 Nummern), Neu-Irland (55), die Admiralitätsinseln (63), Samoa (18), Mortlock (2), mehrere malaysische Objekte, und zwar aus Makassar und Ambon, und schließlich einige Stücke aus Ceylon“.

Provenienz:
Erben des Rudolf Brosch

-Auckland Star Bd. XXV.-Nr. 109. AUCKLAND, JN.Z.V DIENSTAG, 8. MAI 1894

- Jahresbericht für 1895, Dr. Franz Ritter v. Hauer

Experte: Joris Visser Joris Visser
+32-2-514 00 34

Joris.Visser@dorotheum.com

15.12.2020 - 18:17

Schätzwert:
EUR 18.000,- bis EUR 25.000,-
Startpreis:
EUR 12.000,-

Feine Malangan-Figur mit Glasaugen.


Holz (Alstonia), H: 92 cm. Diese Figuren wurden als Rechtsanspruch auf ein Hoheitsgebiet während der Malangan-Rituale an der Nordküste Neuirlands eingesetzt. Das Malangan ist ein komplexes religiöses und philosophisches Konzept, das für den Machtwechsel und die Bekräftigung der Identität der Clans von großer Bedeutung ist. Malagan-Figuren und -Masken sind sehr aufwendig verarbeitet und jede von ihnen ist durch bestimmte wiederkehrende Motive ein einzigartiges Unikat. Das Eigentum an Malangan-Objekten ähnelt unserem Konzept des Urheberrechts: wenn ein Stück verkauft wird, überträgt der Verkäufer das Recht, diesen speziellen Malangan-Stil, bzw. die Art und Weise, in der er hergestellt wurde, zu verwenden. Daraus erklärt sich die große Vielfalt der Objekte, denn die verkauften Stücke werden durch noch aufwendigere Variationen ersetzt. (VJ)

Provenienz:
1894 vom österreichischen Fregattenkapitän Rudolph Brosch für die österreichische kaiserliche Expedition 1893–1895 gesammelt. Hauptmann Brosch war ein begeisterter Fechter und hatte die Wiener Militäradministration davon überzeugt, den Unterricht im Stil der italienischen Fechtschule per militärischem Sonderdekret an der Theresianischen Militärakademie zur Pflicht zu machen, der dann nach 1895 von allen militärischen Fechtausbildern in der Monarchie unterrichtet wurde. 1893 wurde Kapitän Brosch gebeten, an der kaiserlichen Südsee-Expedition unter Kommandant Elder von Adamowicz auf der S. M. Corvette „Fasana“ teilzunehmen, einem dreimastigen Holzsegelschiff, das zwischen 1871 und 1895 fünfmal die Welt umrundete. Rudolph Brosch nahm an der letzten Reise ab Pula, Italien, teil. Die Auckland Star aus dem Jahr 1894 schreibt, dass Kapitän Brosch zur Erholung von einem Fieber in Batavia auf Java blieb und dass er in Sydney wieder an der Expedition teilnehmen würde. Der besondere Sachverständige für die ethnografische Forschung war der Arzt Dr. Alexander Kukic. Viele der gesammelten Objekte landeten im Naturhistorischen Hofmuseum in Wien, eine große „Gottes Statue“ aus Neuirland wurde ein Jahr später von einer späteren Expedition erworben. 1895 schrieb Franz Ritter von Hauer begeistert über die große Bedeutung dieser Expedition und die Neuzugänge im Museum: Diese Figuren wurden als Rechtsanspruch auf ein Hoheitsgebiet während der Malangan-Rituale an der Nordküste Neuirlands eingesetzt. Das Malangan ist ein komplexes religiöses und philosophisches Konzept, das für den Machtwechsel und die Bekräftigung der Identität der Clans von großer Bedeutung ist.

Malagan-Figuren und -Masken sind sehr aufwendig verarbeitet und jede von ihnen ist durch bestimmte wiederkehrende Motive ein einzigartiges Unikat. Das Eigentum an Malangan-Objekten ähnelt unserem Konzept des Urheberrechts: wenn ein Stück verkauft wird, überträgt der Verkäufer das Recht, diesen speziellen Malangan-Stil, bzw. die Art und Weise, in der er hergestellt wurde, zu verwenden. Daraus erklärt sich die große Vielfalt der Objekte, denn die verkauften Stücke werden durch noch aufwendigere Variationen ersetzt.

1894 vom österreichischen Fregattenkapitän Rudolph Brosch für die österreichische kaiserliche Expedition 1893-1895 gesammelt.

Hauptmann Brosch war ein begeisterter Fechter und hatte die Wiener Militäradministration davon überzeugt, den Unterricht im Stil der italienischen Fechtschule per militärischem Sonderdekret an der Theresianischen Militärakademie zur Pflicht zu machen, der dann nach 1895 von allen militärischen Fechtausbildern in der Monarchie unterrichtet wurde.

1893 wurde Kapitän Brosch gebeten, an der kaiserlichen Südsee-Expedition unter Kommandant Elder von Adamowicz auf der S. M. Corvette „Fasana“ teilzunehmen, einem dreimastigen Holzsegelschiff, das zwischen 1871 und 1895 fünfmal die Welt umrundete. Rudolph Brosch nahm an der letzten Reise ab Pula, Italien, teil. Die Auckland Star aus dem Jahr 1894 schreibt, dass Kapitän Brosch zur Erholung von einem Fieber in Batavia auf Java blieb und dass er in Sydney wieder an der Expedition teilnehmen würde.

Der besondere Sachverständige für die ethnografische Forschung war der Arzt Dr. Alexander Kukic.

Viele der gesammelten Objekte landeten im Naturhistorischen Hofmuseum in Wien, eine große „Gottes Statue“ aus Neuirland wurde ein Jahr später von einer späteren Expedition erworben. 1895 schrieb Franz Ritter von Hauer begeistert über die große Bedeutung dieser Expedition und die Neuzugänge im Museum:

„Das Inventar des Instituts bestand aus 857 Nummern, 327 davon sind Nummern der Salomon-Inseln, 3o8 Nummern (meist Pfeile) aus Neuguinea. Auch vertreten: Neu-Britannien (35 Nummern), Neu-Irland (55), die Admiralitätsinseln (63), Samoa (18), Mortlock (2), mehrere malaysische Objekte, und zwar aus Makassar und Ambon, und schließlich einige Stücke aus Ceylon“.

Provenienz:
Erben des Rudolf Brosch

-Auckland Star Bd. XXV.-Nr. 109. AUCKLAND, JN.Z.V DIENSTAG, 8. MAI 1894

- Jahresbericht für 1895, Dr. Franz Ritter v. Hauer

Experte: Joris Visser Joris Visser
+32-2-514 00 34

Joris.Visser@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst/Tribal-Art
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 15.12.2020 - 18:17
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.12. - 15.12.2020

Warum bei myDOROTHEUM registrieren?

Die kostenlose Registrierung bei myDOROTHEUM ermöglicht Ihnen die komplette Nutzung folgender Funktionen:

Katalog Benachrichtigungen sobald ein neuer Auktionskatalog online ist.
Auktionstermin Erinnerung zwei Tage vor Auktionsbeginn.
Mitbieten Bieten Sie auf Ihre Lieblingsstücke und ersteigern Sie neue Meisterwerke!
Suchservice Sie suchen nach einem bestimmten Künstler oder einer bestimmten Marke? Speichern Sie Ihre Suche ab und werden Sie automatisch informiert, sobald diese in einer Auktion angeboten werden!