(Rom 1723–1790)
Der Konstantinsbogen; und
Das Pantheon,
Öl auf Leinwand, je 49 x 66 cm, Pendants (2)

Provenienz:
Sammlung Alemagna, Bergamo;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Dario Succi, der die Zuschreibung der vorliegenden Gemälde vorgeschlagen hat.

Dieses Paar unpublizierter Ansichten des Pantheons und des Konstantinsbogens in Rom ergänzen das bekannte Schaffen von Giacomo van Lint, dem Sohn Hendrik van Lints, gen. Lo Studio (1684–1763). Sie zeigen eine feine Farbigkeit und lassen sich laut Succi in die 1760er-Jahre datieren.

Die Ansicht der Piazza del Pantheon (auch genannt „della Rotonda“), von der man keine Gemälde Hendrik van Lints kennt, wurde bei einer Gelegenheit von Giacomo in kleinerem Format (30 x 45 cm) dargestellt (Busiri Vici 1987, S. 277). Dieses Bild unterscheidet sich vom vorliegenden Gemälde durch den weiter zurück- sowie nach links versetzten Blickwinkel, während das hier besprochene Werk, das sorgfältiger ausgeführt ist, eine besondere Aufmerksamkeit für architektonische Details erkennen lässt und von kleinen, ausdrucksstarken Figuren, sogenannten macchiette, belebt wird.

Der Konstantinsbogen erscheint auf zwei Gemälden Giacomo van Lints, die beide vom Format her oval und kleiner (28 x 21 cm) sowie von einem ähnlichen Standpunkt aus aufgenommen sind (siehe Busiri Vici 1987, S. 300, 302). Der Konstantinsbogen liegt südwestlich des Kolosseums und markiert den Anfang der antiken Via dei Trionfi, der Straße der Triumphe.

Busiri Vici zufolge geht aus dem Werkkorpus Giacomo van Lints deutlich hervor, dass der Künstler, trotzdem er am Stil seines Vaters und Lehrers und an dem von ihm entwickelten Gemäldetypus festhielt, seine eigene Identität zu behaupten suchte (siehe A. Busiri Vici, Peter, Hendrik e Giacomo van Lint, Rom 1987, S. 272f.).