Georges Mathieu *
(Boulogne-sur-Mer 1921–2012 Paris)
Le temps a laissé son manteau, um 1987, signiert Mathieu, auf dem Keilrahmen betitelt, Alkydharz auf Leinwand, 130 x 250 cm, gerahmt
Dieses Werk ist im Addendum zu den „Archives by Jean-Marie Cusinberche on Georges Mathieu“ referenziert.
Provenienz:
Gallerie Guy Pieters, Knokke-Zoute (mit Provenienznachweis)
dort im Jahr 1988 vom heutigen Besitzer erworben –
Europäische Privatsammlung
Ausgestellt:
Knokke-Zoute, Mathieu, Gallery Guy Pieters,
14. August - 4. September 1988 (der Künstler war anwesend)
Georges Mathieu ist einer der Hauptvertreter des französischen Informel. Seine ungegenständliche, impulsive Malerei, für die er selbst den Begriff „abstraction lyrique“ prägte, kennzeichnen das energische und schnelle Tempo seiner Malstriche, die kalligraphische Linienführung und seine Methode, die Farbe ohne Pinsel direkt aus der Tube auf die Leinwand zu drücken. Die Unmittelbarkeit und der Entstehungsprozess seiner Werke waren für ihn von besonderer Bedeutung, was sich nicht zuletzt in der häufigen Inszenierung seines Malvorgangs ab 1954 als happeningartige Aktionen vor Publikum zeigt.
Das vorliegende großformatige Gemälde demonstriert die reife Empfindsamkeit und präzise Technik, mit der Mathieu im Spätwerk seine in den 1950er-Jahren entwickelte gestische Formensprache erneut aufgreift. Es überzeugt durch eine dichte Komposition mit einem dynamischen Gleichgewicht zwischen den zentrifugalen Kräften der Farbexplosionen und dem horizontalen Bildaufbau.
Der Titel Le temps a laissé son manteau entstammt einem Gedicht des mittelalterlichen Naturlyrikers Charles d’Orléans über die Ankunft des Frühlings. Der Künstler verwendet für sein Bild eine abstrakte, kontrastreiche Palette aus dunklem Schwarz und glühenden Rottönen vor grau-grünem Hintergrund, um die Vitalität und emotionale Intensität des Frühlings auszudrücken. Die im Feuerwerk der Farben vereinzelt aufblitzenden gelben und blauen Sprenkel lassen sich als die im Gedicht erwähnten Reflexionen der Sonne und des Wassers deuten.
Expertin: Mag. Patricia Pálffy
Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386
patricia.palffy@dorotheum.at
23.06.2021 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 873.300,-
- Schätzwert:
-
EUR 200.000,- bis EUR 300.000,-
Georges Mathieu *
(Boulogne-sur-Mer 1921–2012 Paris)
Le temps a laissé son manteau, um 1987, signiert Mathieu, auf dem Keilrahmen betitelt, Alkydharz auf Leinwand, 130 x 250 cm, gerahmt
Dieses Werk ist im Addendum zu den „Archives by Jean-Marie Cusinberche on Georges Mathieu“ referenziert.
Provenienz:
Gallerie Guy Pieters, Knokke-Zoute (mit Provenienznachweis)
dort im Jahr 1988 vom heutigen Besitzer erworben –
Europäische Privatsammlung
Ausgestellt:
Knokke-Zoute, Mathieu, Gallery Guy Pieters,
14. August - 4. September 1988 (der Künstler war anwesend)
Georges Mathieu ist einer der Hauptvertreter des französischen Informel. Seine ungegenständliche, impulsive Malerei, für die er selbst den Begriff „abstraction lyrique“ prägte, kennzeichnen das energische und schnelle Tempo seiner Malstriche, die kalligraphische Linienführung und seine Methode, die Farbe ohne Pinsel direkt aus der Tube auf die Leinwand zu drücken. Die Unmittelbarkeit und der Entstehungsprozess seiner Werke waren für ihn von besonderer Bedeutung, was sich nicht zuletzt in der häufigen Inszenierung seines Malvorgangs ab 1954 als happeningartige Aktionen vor Publikum zeigt.
Das vorliegende großformatige Gemälde demonstriert die reife Empfindsamkeit und präzise Technik, mit der Mathieu im Spätwerk seine in den 1950er-Jahren entwickelte gestische Formensprache erneut aufgreift. Es überzeugt durch eine dichte Komposition mit einem dynamischen Gleichgewicht zwischen den zentrifugalen Kräften der Farbexplosionen und dem horizontalen Bildaufbau.
Der Titel Le temps a laissé son manteau entstammt einem Gedicht des mittelalterlichen Naturlyrikers Charles d’Orléans über die Ankunft des Frühlings. Der Künstler verwendet für sein Bild eine abstrakte, kontrastreiche Palette aus dunklem Schwarz und glühenden Rottönen vor grau-grünem Hintergrund, um die Vitalität und emotionale Intensität des Frühlings auszudrücken. Die im Feuerwerk der Farben vereinzelt aufblitzenden gelben und blauen Sprenkel lassen sich als die im Gedicht erwähnten Reflexionen der Sonne und des Wassers deuten.
Expertin: Mag. Patricia Pálffy
Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386
patricia.palffy@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 23.06.2021 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 17.06. - 23.06.2021 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.