Alfons Schilling *
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(Basel 1934–2013 Wien)
Ohne Titel, Rotationsbild, auf der Rückseite signiert, datiert Schilling 1962/88(88 nur vermutet) sowie ein Etikett mit einer Anleitung zum Ausstellen dieses Werkes, handschriftlich: Rotationsbild 1962/88, bezeichnet Dispersion auf Molino ø 232 cm, über Holzrahmen aufgespannt
Provenienz:
Nachlass Alfons Schilling
Privatsammlung, Wien
Ganzseitige Farbabbildung im Katalog:
Alfons Schilling. Zum 75. Geburtstag, Essl Museum, Edition Sammlung Essl, 2009, S. 51
Die Unendlichkeit läßt sich nur fühlen, indem ich über das Geschlossene, den Rahmen hinausschlage, hinausgelange. Jede Unendlichkeit die in sich selbst unendlich ist, ist nicht unendlich, auch ist sie vorstellbar und logisch sobald ich mit „Veränderung“ operiere. Ich verachte das Meditative in der Malerei, da ich dabei nur von einem bestimmten Standort ausgehen kann, das „ich“ oder das „überhaupt nicht“. Ich suche die Standortsveränderung, das Relative, nicht die Moral an sich, sondern die Moral der Tat. Man muß von allen Seiten mein Bild betreten können und nach allen Seiten mein Bild verlassen können, das dann sich fortsetzt wie ein angeschlagener Ton.
Alfons Schilling 1961
Aus: Von der Aktionsmalerei zum Aktionismus, Ritter Verlag 1980
Bis jetzt erstreckte sich mein Handeln nur auf das Lösen. Ich habe mich versucht loszulösen von meinen Bindungen.
Jetzt werde ich ausbrechen.
Mein ganzes Denken muß sich aufs Ausbrechen konzentrieren. Warum immer noch die kleinen menschlichen Dinge. Warum nicht gleich hinüber. Ich verliere meine Zeit. Ich muß klein sein nur um der Chancen wegen.
Das ertrage ich nicht. Es muß. Es muß. Und wenn die das Gefühl haben sie brauchten mich nicht. Lassen wir diese kleinen Selbstbefriedigungen. Sprechen wir vom Großen. Daß es mich zwingt diese Maschine zu konstruieren, wo ich dann malen kann mit Händen und Füssen.
Alfons Schilling 15. Januar 1962
Die Malerei! Mit meinen Rädern verliere ich vollkommen die Fähigkeit zu malen. Das ist gut so. Das ist sehr gut. Was herauskommt ist 10 mal besser. 100 mal besser. 1000 mal besser. Ich habe jetzt eine Geschwindigkeit von 160 Touren in der Minute – und kann nur noch schütten.
Alfons Schilling März 1962
Aus der oben angeführten Literatur
Expertin: Mag. Elke Königseder
Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358
elke.koenigseder@dorotheum.at
23.06.2021 - 16:00
- Schätzwert:
-
EUR 180.000,- bis EUR 250.000,-
Alfons Schilling *
(Basel 1934–2013 Wien)
Ohne Titel, Rotationsbild, auf der Rückseite signiert, datiert Schilling 1962/88(88 nur vermutet) sowie ein Etikett mit einer Anleitung zum Ausstellen dieses Werkes, handschriftlich: Rotationsbild 1962/88, bezeichnet Dispersion auf Molino ø 232 cm, über Holzrahmen aufgespannt
Provenienz:
Nachlass Alfons Schilling
Privatsammlung, Wien
Ganzseitige Farbabbildung im Katalog:
Alfons Schilling. Zum 75. Geburtstag, Essl Museum, Edition Sammlung Essl, 2009, S. 51
Die Unendlichkeit läßt sich nur fühlen, indem ich über das Geschlossene, den Rahmen hinausschlage, hinausgelange. Jede Unendlichkeit die in sich selbst unendlich ist, ist nicht unendlich, auch ist sie vorstellbar und logisch sobald ich mit „Veränderung“ operiere. Ich verachte das Meditative in der Malerei, da ich dabei nur von einem bestimmten Standort ausgehen kann, das „ich“ oder das „überhaupt nicht“. Ich suche die Standortsveränderung, das Relative, nicht die Moral an sich, sondern die Moral der Tat. Man muß von allen Seiten mein Bild betreten können und nach allen Seiten mein Bild verlassen können, das dann sich fortsetzt wie ein angeschlagener Ton.
Alfons Schilling 1961
Aus: Von der Aktionsmalerei zum Aktionismus, Ritter Verlag 1980
Bis jetzt erstreckte sich mein Handeln nur auf das Lösen. Ich habe mich versucht loszulösen von meinen Bindungen.
Jetzt werde ich ausbrechen.
Mein ganzes Denken muß sich aufs Ausbrechen konzentrieren. Warum immer noch die kleinen menschlichen Dinge. Warum nicht gleich hinüber. Ich verliere meine Zeit. Ich muß klein sein nur um der Chancen wegen.
Das ertrage ich nicht. Es muß. Es muß. Und wenn die das Gefühl haben sie brauchten mich nicht. Lassen wir diese kleinen Selbstbefriedigungen. Sprechen wir vom Großen. Daß es mich zwingt diese Maschine zu konstruieren, wo ich dann malen kann mit Händen und Füssen.
Alfons Schilling 15. Januar 1962
Die Malerei! Mit meinen Rädern verliere ich vollkommen die Fähigkeit zu malen. Das ist gut so. Das ist sehr gut. Was herauskommt ist 10 mal besser. 100 mal besser. 1000 mal besser. Ich habe jetzt eine Geschwindigkeit von 160 Touren in der Minute – und kann nur noch schütten.
Alfons Schilling März 1962
Aus der oben angeführten Literatur
Expertin: Mag. Elke Königseder
Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358
elke.koenigseder@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 23.06.2021 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 17.06. - 23.06.2021 |