Franz Sedlacek
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(Breslau 1891–1945 Thorn, Polen)
„Der Flüchtling“, monogrammiert, datiert FS 1928 sowie auf der Rückseite vom Künstler betitelt „Der Flüchtling“, Öl auf Sperrholz, 78 x 74 cm, gerahmt
Literatur:
Illustrierte Zeitung, Nr. 4452, 1930, Seite 59 (Abb.)
Das Buch für Alle, 28.5.1930 (Abb.)
Westermanns Monatsheft, 74. Jahrgang, Juni 1930, Seite 386 (Abb.) – mit einem Artikel von: Prof. Dr. Hans Tietze/Neue Sachlichkeit in der bildenden Kunst
Franz Ottmann. Romantik 1931, in: Die Kunst, 33. Jg. Nr. 4, Jänner 1932 (Abb.)
Josef Ruttner. Kunst in Österreich. Österreichischer Almanach und Künstleradressbuch 1934, Leoben 1933, Seite 26 (Abb.)
Wiener Secession, Vereinigung Bildender Künstler 1897-1985, Teil 2, Ausstellungskatalog, Wien 1986, Seite 84, Abb. 34
Elisabeth Hintner-Weinlich, Der Maler und Graphiker Dr. Franz Sedlacek, Dissertation, Innsbruck 1987, Nr. 36, Seite 234
Gabriele Spindler/Andreas Strohhammer, Franz Sedlacek 1891-1945, Monographie mit Verzeichnis der Gemälde, im Kinsky editionen, Christian Brandstätter Verlag, Wien 2011, Abb. Seite 138 und Seite 169, WV 45 (mit Abb.)
Provenienz:
Kunsthandel Hieke, Wien
Familienbesitz, Niederösterreich
…Und ich tauche mein Gesicht
In das Licht und in mich
Und löse mich im Ich
Und mein Ich verflüchtigt sich
Und ich bleibe über mich:
Chemisch rein und unbeschmiert
Neu und schön kristallisiert.
Franz Sedlacek
Aus seinem Gedicht „Ode an mich“
1932 erfolgte in einem Artikel über die künstlerische Arbeit von Franz Sedlacek und Herbert Reyl-Hanisch (1898–1937) erneut eine klare stilistische Zuordnung zur Tradition der Romantik. Wurden im Kontext der oberösterreichischen Ausstellung von 1929 die Stilbegriffe Neue Sachlichkeit und Neuromantik noch verknüpft, sah der Autor des Artikels in der Romantik von 1931 eine Reaktion auf die „Sachlichkeit und Kühle“ seiner Zeit. Ähnlich wie es Hans Tietze im Hinblick auf das „Übersinnlich-Phantastische“ formuliert hatte, beschrieb er die romantischen Tendenzen als eskapistisches Phänomen: „Der Romantiker flüchtet ins Symbol, die Ironie, die Groteske.“36 Nicht zufällig dienten zur Bebilderung des Artikels zwei Fluchtszenen,37 denn auch das tatsächliche Motiv des Fliehens ist ein von Sedlacek vielfach bearbeitetes: sowohl symbolisch überhöht im mehrfach aufgegriffenen religiösen Thema Flucht nach Ägypten als auch in eingen Bildern mit profanem Inhalt.38
[In den Fußnoten 36–38 ist das Bild „Der Flüchtling“ angeführt.]
Im Jahr 1927 war mit der Beteiligung an einer Ausstellung österreichischer Kunst in den Niederlanden Sedlaceks erste Präsentationsmöglichkeit seiner Arbeit im Ausland zustande gekommen. Einen Höhepunkt erreichte seine internationale Präsenz jedoch mit der Teilnahme an der Weltausstellung in Barcelona 1929. Er erhielt aus diesem Anlass die eingangs erwähnte Goldmedaille für Malerei, außerdem kaufte der spanische Staat das prämierte Gemälde (WV 42) für die nationalen Sammlungen an. Im folgenden Jahr wurde Sedlaceks künstlerische Arbeit erstmals außerhalb Europas wahrgenommen: Er war 1930 in der von der College Art Association organisierten Wanderausstellung moderner österreichischer Malerei vertreten, die in den E. & A. Silberman Galleries in New York startete. …
aus der angeführten Literatur von Gabriele Spindler/Andreas Strohhammer
Expertin: Mag. Elke Königseder
Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358
elke.koenigseder@dorotheum.at
22.06.2021 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 198.500,-
- Schätzwert:
-
EUR 130.000,- bis EUR 240.000,-
Franz Sedlacek
(Breslau 1891–1945 Thorn, Polen)
„Der Flüchtling“, monogrammiert, datiert FS 1928 sowie auf der Rückseite vom Künstler betitelt „Der Flüchtling“, Öl auf Sperrholz, 78 x 74 cm, gerahmt
Literatur:
Illustrierte Zeitung, Nr. 4452, 1930, Seite 59 (Abb.)
Das Buch für Alle, 28.5.1930 (Abb.)
Westermanns Monatsheft, 74. Jahrgang, Juni 1930, Seite 386 (Abb.) – mit einem Artikel von: Prof. Dr. Hans Tietze/Neue Sachlichkeit in der bildenden Kunst
Franz Ottmann. Romantik 1931, in: Die Kunst, 33. Jg. Nr. 4, Jänner 1932 (Abb.)
Josef Ruttner. Kunst in Österreich. Österreichischer Almanach und Künstleradressbuch 1934, Leoben 1933, Seite 26 (Abb.)
Wiener Secession, Vereinigung Bildender Künstler 1897-1985, Teil 2, Ausstellungskatalog, Wien 1986, Seite 84, Abb. 34
Elisabeth Hintner-Weinlich, Der Maler und Graphiker Dr. Franz Sedlacek, Dissertation, Innsbruck 1987, Nr. 36, Seite 234
Gabriele Spindler/Andreas Strohhammer, Franz Sedlacek 1891-1945, Monographie mit Verzeichnis der Gemälde, im Kinsky editionen, Christian Brandstätter Verlag, Wien 2011, Abb. Seite 138 und Seite 169, WV 45 (mit Abb.)
Provenienz:
Kunsthandel Hieke, Wien
Familienbesitz, Niederösterreich
…Und ich tauche mein Gesicht
In das Licht und in mich
Und löse mich im Ich
Und mein Ich verflüchtigt sich
Und ich bleibe über mich:
Chemisch rein und unbeschmiert
Neu und schön kristallisiert.
Franz Sedlacek
Aus seinem Gedicht „Ode an mich“
1932 erfolgte in einem Artikel über die künstlerische Arbeit von Franz Sedlacek und Herbert Reyl-Hanisch (1898–1937) erneut eine klare stilistische Zuordnung zur Tradition der Romantik. Wurden im Kontext der oberösterreichischen Ausstellung von 1929 die Stilbegriffe Neue Sachlichkeit und Neuromantik noch verknüpft, sah der Autor des Artikels in der Romantik von 1931 eine Reaktion auf die „Sachlichkeit und Kühle“ seiner Zeit. Ähnlich wie es Hans Tietze im Hinblick auf das „Übersinnlich-Phantastische“ formuliert hatte, beschrieb er die romantischen Tendenzen als eskapistisches Phänomen: „Der Romantiker flüchtet ins Symbol, die Ironie, die Groteske.“36 Nicht zufällig dienten zur Bebilderung des Artikels zwei Fluchtszenen,37 denn auch das tatsächliche Motiv des Fliehens ist ein von Sedlacek vielfach bearbeitetes: sowohl symbolisch überhöht im mehrfach aufgegriffenen religiösen Thema Flucht nach Ägypten als auch in eingen Bildern mit profanem Inhalt.38
[In den Fußnoten 36–38 ist das Bild „Der Flüchtling“ angeführt.]
Im Jahr 1927 war mit der Beteiligung an einer Ausstellung österreichischer Kunst in den Niederlanden Sedlaceks erste Präsentationsmöglichkeit seiner Arbeit im Ausland zustande gekommen. Einen Höhepunkt erreichte seine internationale Präsenz jedoch mit der Teilnahme an der Weltausstellung in Barcelona 1929. Er erhielt aus diesem Anlass die eingangs erwähnte Goldmedaille für Malerei, außerdem kaufte der spanische Staat das prämierte Gemälde (WV 42) für die nationalen Sammlungen an. Im folgenden Jahr wurde Sedlaceks künstlerische Arbeit erstmals außerhalb Europas wahrgenommen: Er war 1930 in der von der College Art Association organisierten Wanderausstellung moderner österreichischer Malerei vertreten, die in den E. & A. Silberman Galleries in New York startete. …
aus der angeführten Literatur von Gabriele Spindler/Andreas Strohhammer
Expertin: Mag. Elke Königseder
Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358
elke.koenigseder@dorotheum.at
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Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Moderne |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 22.06.2021 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 17.06. - 22.06.2021 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
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