Lot Nr. 4


Bedeutender Dan „Wunkerle“ Löffel.


Bedeutender Dan „Wunkerle“ Löffel. - Stammeskunst/Tribal Art

Elfenbeinküste. Holz. 39 cm. Im Jahre 1926 interpretierte der junge Alberto Giacometti (1901-1966) in seiner Skulptur „Femme Cuillère“ (Löffelfrau) die Dan-Gleichung zwischen dem Schoß einer Frau und der Schale eines Löffels neu. Wie auch viele anderen Künstler seiner Generation kannte und bewunderte Giacometti die kühnen Neuinterpretationen des menschlichen Körpers aus West- und Zentralafrika, die im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts die Pariser Ateliers zu füllen begannen. In dieser lebensgroßen Bronzeskulptur, die als eines der frühesten Werke aus seiner Reifezeit gilt, lässt sich der Künstler von den Dan-Schnitzern inspirieren und treibt die Form weiter in Richtung geometrische Abstraktion. Unter den Dan wurde dem sog. „Wunkirmian“ eine Rolle unter den Frauen zugewiesen, die mit der Rolle der Masken unter den Männern vergleichbar ist. Wie die Masken erhält auch jeder „Wunkirmian“-Löffel einen individuellen Namen. Wenn ein neuer Löffel geschnitzt wird und dadurch einen alten ersetzt, werden Opfer gebracht, um ihm Kraft zu verleihen. In vielen Fällen werden „Wunkirmian“-Löffel in denselben Zeremonien mit Masken verwendet, um Reis als Segen werfen, während sie durch das Dorf ziehen. (VJ) Ein ähnlicher Löffel aus der Sammlung des Metropolitan Museums, Eingangsnummer: 1979.206.264. Yaelle Biro, 2016.

Provenienz:
Privatsammlung Borro, Brüssel;
Österreichische Privatsammlung.

Publiziert:
Arts d'Afrique 99, Paris 1996, Titelbild. Vgl. Fischer, E. and H. Himmelheber, 1991, ‚Spoons of the Dan (Liberia/Ivory Coast) Looking-Serving-Eating-Emblems of Abundance‘. Homberger, L., Hrsg. Zürich: Museum Rietberg.

Experte: Joris Visser Joris Visser
+32-2-514 00 34

Joris.Visser@dorotheum.com

04.10.2021 - 15:01

Schätzwert:
EUR 42.000,- bis EUR 45.000,-
Startpreis:
EUR 38.000,-

Bedeutender Dan „Wunkerle“ Löffel.


Elfenbeinküste. Holz. 39 cm. Im Jahre 1926 interpretierte der junge Alberto Giacometti (1901-1966) in seiner Skulptur „Femme Cuillère“ (Löffelfrau) die Dan-Gleichung zwischen dem Schoß einer Frau und der Schale eines Löffels neu. Wie auch viele anderen Künstler seiner Generation kannte und bewunderte Giacometti die kühnen Neuinterpretationen des menschlichen Körpers aus West- und Zentralafrika, die im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts die Pariser Ateliers zu füllen begannen. In dieser lebensgroßen Bronzeskulptur, die als eines der frühesten Werke aus seiner Reifezeit gilt, lässt sich der Künstler von den Dan-Schnitzern inspirieren und treibt die Form weiter in Richtung geometrische Abstraktion. Unter den Dan wurde dem sog. „Wunkirmian“ eine Rolle unter den Frauen zugewiesen, die mit der Rolle der Masken unter den Männern vergleichbar ist. Wie die Masken erhält auch jeder „Wunkirmian“-Löffel einen individuellen Namen. Wenn ein neuer Löffel geschnitzt wird und dadurch einen alten ersetzt, werden Opfer gebracht, um ihm Kraft zu verleihen. In vielen Fällen werden „Wunkirmian“-Löffel in denselben Zeremonien mit Masken verwendet, um Reis als Segen werfen, während sie durch das Dorf ziehen. (VJ) Ein ähnlicher Löffel aus der Sammlung des Metropolitan Museums, Eingangsnummer: 1979.206.264. Yaelle Biro, 2016.

Provenienz:
Privatsammlung Borro, Brüssel;
Österreichische Privatsammlung.

Publiziert:
Arts d'Afrique 99, Paris 1996, Titelbild. Vgl. Fischer, E. and H. Himmelheber, 1991, ‚Spoons of the Dan (Liberia/Ivory Coast) Looking-Serving-Eating-Emblems of Abundance‘. Homberger, L., Hrsg. Zürich: Museum Rietberg.

Experte: Joris Visser Joris Visser
+32-2-514 00 34

Joris.Visser@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst/Tribal Art
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 04.10.2021 - 15:01
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.09. - 04.10.2021